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Schenkel, Wolfgang; Gundlach, Rolf
Maschinelle Analyse altaegyptischer Texte: Aufbau u. Grundlagen d. Systems M.A.A.T. u. s. lexikograph. Anwend. — Schriftenreihe des Deutschen Rechenzentrums, Heft S-7: Darmstadt: Deutsches Rechenzentrum, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.47879#0037
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33 -

Wortbildung können die Exzerpte sämtliche relativ schlüssigen Belege
umfassen; bei der Stilistik wird man dagegen einen entschiedenen Schritt
zur repräsentativen Auswahl von Textmengen ("Stichproben") tun müssen,
sobald man über die Stilistik eines bestimmten, relativ kurzen Text-
stücks hinausgehende generelle Einsichten gewinnen will.
Sollte es sich als günstig erweisen, solche Fragen ebenfalls mit lexi-
kalischen, morphologischen und syntaktischen Textanalysen zu koordi-
nieren, so lassen sich auch sie miteinbeziehen, da das System M.A. A. T.
offen angelegt ist.
Die Teile des Systems sind in ihrem Ablauf so koordiniert, daß
— sich die Analyseergebnisse einer Frageebene als Grundlage für
die Analyse auf einer anderen Ebene mitverwenden lassen;
— die T extaufnahmen (siehe Ab schnitt 1.2 (5): Textedition)
und die lexikalisch-grammatischen Tabellen (siehe Abschnitt 1.2 (5):
Merkmale) in verschiedener Richtung nutzbar gemacht werden
können, so die Textaufnahmen außerhalb des Systems M.A.A. T.
für orthographische Untersuchungen, die Tabellen zur Herstellung
von Handlisten als Hilfsmittel für die Benutzung des Systems
M. A. A. T.
Die Verschränkung der Analyseebenen im Ablauf der Analyseprozesse
des Systems M.A.A. T. ergibt sich aus Bild 1. Der mittlere Teil des
Diagramms stellt das System der integrierten Texterschließung dar, das —
ausgehend von philologischen Textaufnahmen sowie grammatischen
Tabellen und Basisglossaren — zu lexikalischen, morphologischen und
syntaktischen Listen führt. Die Zweige links und rechts, die von den
Tabellen zu Handlisten führen bzw. von den Textaufnahmen zu ortho-
graphischen Listen, sind mit dem System M.A.A.T. dadurch verbunden,
daß sie den Konventionen zur Tabellen- bzw. Textnotation des Systems
M. A. A. T. folgen und daher das für M. A. A. T. erstellte Material aus-
werten können. Übrigens sind die Llandlisten im linken Zweig eine not-
wendige Voraussetzung zur Orientierung bei der Textfixierung. In die-
ser Art sollte man auch die anderen, oben ausgeschiedenen Analysen an
das System M.A.A.T. anschließen.
Die Verschränkung der Analyse in den verschiedenen Ebenen beruht
zum guten Teil auf linguistischen Gegebenheiten, zumal auf dem be-
sonderen Ansatz einer lexikalisch-grammatischen Liste, wie sie im
System M. A. A. T. verwirklicht ist (siehe Abschnitt 2. 2. 1). Im übrigen
ist davon ausgegangen worden, daß eine solche lexikalisch-grammatische
Liste bei jeder maschinellen Texterschließung vom größten praktischen
Nutzen ist und deshalb immer angefertigt werden soll; sie wird auch als
wichtige Ergänzung zu Verzeichnissen morphologischer und syntaktischer
Elemente eingeschätzt.
 
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