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Schenkel, Wolfgang
Einführung in die altägyptische Sprachwissenschaft — Darmstadt: wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), 1990

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.47786#0158
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Elemente des Satzbaus

4.3.2 Die sog. ,,emphatische“ Konstruktion
4.3.2.1 Die Formenwelt des Paradigmas
Die sog. „emphatische“ Konstruktion (zum Terminus s. unten
§ 4.3.2.2), d. i. der Adverbialsatz mit substantiviertem verbalem Sub-
jekt, ist reich ausgestaltet, insbesondere im älteren Äg.-Kopt. Letz-
teres bietet bei den substantivischen Verbalformen:
drei Tempora: Perfekt, Generalis, Futur; z. B.
(Perfekt) gmi.n sw wp+w.t(i)w, hr wli.t
„Daß ihn die Boten fanden, (war) auf dem Weg.“
(Sin. R 19)
(Generalis) gmm'f ir.(i)-ci'f, ‘h'.(i)
„Daß er (unter einer bestimmten allgemeinen
Voraussetzung) seinen (des Tores) Torhüter fin-
det, (ist), indem er dasteht “ (CT V 184g f.)
(Futur) iri'tw nn, nn m - n bik thi.n ib'f r his.(w)t crcr.yt
„Daß man dies einem Diener tun wird/soll, den
sein Herz zu fremden Ländern getrieben hat, (ist)
wie was?“ (d. h.: „Wie soll man dieses überra-
schende Ansinnen deuten?“; ein Teil des Sub-
jektsausdrucks der Länge wegen als Epexegese
ausgegliedert) (Sin. B 202).
Hinzu kommen, weniger gebraucht, analytische Formen wie
z. B. wnn'f hr scm als Progressiv-Form (Verlaufsform); z. B.
wnn'f hr sm.t, tp t> nun cnh.w(w)
„Daß er (fortwährend) geht, (ist) auf der Erde unter den Leben-
den, “ (Tb. 68, ed. Budge 152,llf.)
zwei Verbalgenera: Aktiv (s. oben) und Passiv; für letzteres z. B.:
iri.nt(w)'f r hw.t st.w r ptpt nmi.w-s‘(i)
„Daß er (der König) gemacht wurde, (ist) um die Beduinen zu
schlagen und die Sandläufer niederzutreten.“ (Sin. B 72f.)
zwei Arten der Negation: entweder (1) wird der substantivische
verbale Ausdruck negiert oder (2) das adverbiale Prädikat ; z. B.
(1) (tm „nicht sein“ + Negativkomplement)
tni't hni.(w), hr m
„Daß du nicht ruderst, (ist) warum?“ (pWestcar 6,5)
(2) (Negation n - ts)
n smi.n'k, is m(w)t'k
„Daß du fortgegangen bist, (ist) nicht, damit du stirbst (ntwt'k:
adverbiale Verbalform).“ (Pyr. § 833a)
 
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