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Cap. Tiefland und Gangesgebiel;e.
in Häsen, findet man sie nicht selten beschäftigt, und sehr oft war es
wirklich erfreulich zu sehen, wie klug und wohl überlegt das Thier
dabei zu Werke geht. Bei einem Hunde ist es bereits etwas Un-
gewöhnliches, daß er Dinge, die er gebracht hat, nach bloßer Er-
klärung an einen nicht unmittelbar benachbarten Drt wieder zurück-
bringt; hier tragen Elephanten schwere Gegenstände, die sie, wie
Schisfsbaüholz, nicht selten zu zweien zu fassen, und durch wieder-
holtes Aufheben und Neufassen richtig zwischen sich dem Gewichte
nach zu vertheilen haben, über große Strecken fort und werden leicht
dazu gebracht, sie auch an der neuen Abladestelle sogleich richtig zu
lagern; auch zur Drehung von Auslademaschinen, ferner zur Be-
reitung des Futters für eine größere Gruppe durch Abschälen der
für den Elephanten genießbaren Theile gewisser Rohrgewächse, sind
sie leicht zu verwendeu; bei der letztern Arbeit kommt höchstens bis-
weilen ein kleines „Naschen" vor, aber der beschäftigte Elephant
wartet im Ganzen ruhig, bis für ihn zugleich mit den klebrigen die
allgemeine Zeit der Fütterung kömmt. Richtige Anwendung der
Kraft lassen alle ziemlich leicht sich lehren, und es ist um so mehr
der Mühe Werth darin möglichst weit zu gehen, da die Thiere bei
ihrem sehr hohen Lebensalter, das nachweisbar in vielen Fällen
120 Jahre überschritten hat, auch wenn erwachsen gefangen voraus-
sichtlich sehr lange benützt werden können. Die Form des Kopfes
möchte glauben machen, daß man schon aus der Gestalt und Aus-
dehnung der Stirne unmittelbar folgern müsse, daß die Intelligenz
des Elephanten eine ungewöhnlich große sein müsse, obwohl er seinen
übrigen Formen nach mit dem Nhinoceros, dem Nilpferde und den
Schweinearten zu einer gemeinschaftlichen Gruppe, zu jener der
Pachydermen oder Dickhäuter gehört. Mit der Phrenologie oder
Schädellehre muß man aber bei den Thieren ebenso vorsichtig ver-
fahren wie bei den Menschen; bei dem Elephanten speciell ist das,
was die „schöne Stirne" bildet, ein colossaler Zellenraum, am oberen
Rande der Augenhöhle beginnend und weit über daö Gehirn hin
Cap. Tiefland und Gangesgebiel;e.
in Häsen, findet man sie nicht selten beschäftigt, und sehr oft war es
wirklich erfreulich zu sehen, wie klug und wohl überlegt das Thier
dabei zu Werke geht. Bei einem Hunde ist es bereits etwas Un-
gewöhnliches, daß er Dinge, die er gebracht hat, nach bloßer Er-
klärung an einen nicht unmittelbar benachbarten Drt wieder zurück-
bringt; hier tragen Elephanten schwere Gegenstände, die sie, wie
Schisfsbaüholz, nicht selten zu zweien zu fassen, und durch wieder-
holtes Aufheben und Neufassen richtig zwischen sich dem Gewichte
nach zu vertheilen haben, über große Strecken fort und werden leicht
dazu gebracht, sie auch an der neuen Abladestelle sogleich richtig zu
lagern; auch zur Drehung von Auslademaschinen, ferner zur Be-
reitung des Futters für eine größere Gruppe durch Abschälen der
für den Elephanten genießbaren Theile gewisser Rohrgewächse, sind
sie leicht zu verwendeu; bei der letztern Arbeit kommt höchstens bis-
weilen ein kleines „Naschen" vor, aber der beschäftigte Elephant
wartet im Ganzen ruhig, bis für ihn zugleich mit den klebrigen die
allgemeine Zeit der Fütterung kömmt. Richtige Anwendung der
Kraft lassen alle ziemlich leicht sich lehren, und es ist um so mehr
der Mühe Werth darin möglichst weit zu gehen, da die Thiere bei
ihrem sehr hohen Lebensalter, das nachweisbar in vielen Fällen
120 Jahre überschritten hat, auch wenn erwachsen gefangen voraus-
sichtlich sehr lange benützt werden können. Die Form des Kopfes
möchte glauben machen, daß man schon aus der Gestalt und Aus-
dehnung der Stirne unmittelbar folgern müsse, daß die Intelligenz
des Elephanten eine ungewöhnlich große sein müsse, obwohl er seinen
übrigen Formen nach mit dem Nhinoceros, dem Nilpferde und den
Schweinearten zu einer gemeinschaftlichen Gruppe, zu jener der
Pachydermen oder Dickhäuter gehört. Mit der Phrenologie oder
Schädellehre muß man aber bei den Thieren ebenso vorsichtig ver-
fahren wie bei den Menschen; bei dem Elephanten speciell ist das,
was die „schöne Stirne" bildet, ein colossaler Zellenraum, am oberen
Rande der Augenhöhle beginnend und weit über daö Gehirn hin