Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kantschindschinga, 8579 Meter hoch, im Sikkim-Himälaya. (Nach der Natur gezeichnet von H. v. Schlagintweit.'

ZEHNTES KAPITEL.

Der Himälaya.

;u Sigauli in Nord - Bengalen (siehe die Karte) schliesst Sir David Ochterlony, zu
dessen Ehren in Calcutta die alle Häuser überragende Gedenksäule aufgerichtet ist
(Bd. 1 S. 212), unterm 2. Dezember 1875 mit Nepal einen Vertrag, welcher der
ostindischen Kompagnie zum ersten Landerwerb im Himälaya verhilft; unterm
4. März 1816 erfolgt Besitznahme der abgetretenen Landschaften Kamaon (Kumäun)
und Garwhal von der Grösse und Bevölkerungsdichtigkeit von Tyrol und hierdurch
ist sich trennend eingeschoben zwischen die zwei Hauptstaaten im Himälaya: Kaschmir
im Westen, Nepal im Centrum. Zugleich wird Britisch-Indien Grenznachbar des Himmlischen
Reiches; denn die neuen Erwerbungen grenzen an Tibet, das China 1720 zu einem
Nebenlande seines Hauptbesitzes gemacht hatte. Der ganze Westen stand sodann der
Kompagnie offen durch den Vertrag von Lahor vom 9. März 1846; die stolzen Sikhs
waren genöthigt worden, alles Land am Oberlaufe des Indusflusses bis zu seiner Südbiegung
abzutreten: die Sieger begnügten sich jedoch mit dem Quellgebiete des Bias-Flusses (S. 167)
und der kleinen Provinz Spiti am Nordabhange des Himälaya; der Rest des übrigen weiten
Gebietes sammt dem weltberühmten Thale von Kaschmir wurde durch den Vertrag von Amritsar
(16. März 1846) an den England ergebenen Herrscher über Dschamu (in den Vorbergen von
Kaschmir) überantwortet. Im östlichen Himälaya erfolgte 1835 durch Kauf von Sikkim gegen

187
 
Annotationen