232 Vergessene Zusammensetzungen. Zahlwort.
V6rrvaick86llnkt, Mineirmakakt, bereit8(Uakt; sehr häufig bekannt-
lich an Substantiva, nihd. i'it6r8ellakt, ^686ll686llakt u. s. f.
tum, gotisch 6oni8, ahd. tom, tuom, bedeutet „Urtheil".
Seine Function als letztes Glied von Zusammensetzungen —
Urwterckuoln, lleickeutuni, Usr^o^tum, bi8tuai aus bwelloktum
u. a., neuer sind latllsi-tnm, mörielitum, falsch gebildet ist VO1Ü8-
tam, tui-8t6ntum für richtigeres volwtam, Utr8ttnni — irn
Alt-, Mittel-, Neuhochdeutschen und in andern deutschen Sprachen
läßt sich aber unmöglich aus der Bedeutung „Urtheil" erklären.
Das Wort erscheint als eine Bildung mittels des Suffixes -rnrr
von der Wurzel cko, hochdeutsch to tno, tu, die als Verbum in
tno-n tun, A6-tuu erscheint; diese Wurzel hatte ursprünglich die
Bedeutung „setzen, stellen" (davon ciour „die Satzung, das Urtheil"),
aus der sich also wohl ein Wort allgemeinerer Bedeutung bilden ließ,
was übrigens auch von der im Deutschen dieser Wurzel zukom-
menden Bedeutung des „Thuns, Machens" leicht geschehen konnte.
Die Bedeutung „Urtheil" ist demnach wohl nicht die ursprüngliche,
wenigstens nicht die des in Zusammensetzungen häufigen ckom, tuour.
Wersen wir zum Schluffe dieses nur fragmentarischen Ab-
schnittes über die Stammbildung — man sieht aus den wenigen
etwas eingehender angestellten Besprechungen, wie umfangreich und
tiefgreifend eine umfassende Bearbeitung der Lehre von der deut-
schen Stammbildung auszufallen Hütte — werfen wir nur noch einen
Blick auf die Bildung des Zahlwortes.
Wir wollen uns jedoch keinesweges an der Ermittelung der
Abstammung der einfachen Zahlworte, die ein Gemeingut unseres
Stammes sind, versuchen, sondern nur die leichter erkennbaren
zusammengesetzten Formen, sowie die Bildung der Ordnungszahlen
ins Auge fassen.
Die einfachen Zahlworte umfassen die Zahlen 1—10. Die
andern sind zusammengesetzt. Auch aus der Art der zusammen-
gesetzten ergibt es sich, daß das dekadische System mit der indo-
germanischen Ursprache selbst schon gegeben ist. Diese Erscheinung
ist eine höchst bedeutsame. Der Sprachbildung selbst lag also schon
das vollkommenste aller Zahlensysteme zu Grunde; wahrlich kein
' Oetäa heißt „beschaffen", z. B. so Aetna (unser volksmäßiges sotten
„solcher" ist aus so Astäaen verkürzt), übel Aetna, ^vol Aetna; tora taom
konnte also etwa, ähnlich wie Neit, „Beschaffenheit, Art" bedeutet haben.
V6rrvaick86llnkt, Mineirmakakt, bereit8(Uakt; sehr häufig bekannt-
lich an Substantiva, nihd. i'it6r8ellakt, ^686ll686llakt u. s. f.
tum, gotisch 6oni8, ahd. tom, tuom, bedeutet „Urtheil".
Seine Function als letztes Glied von Zusammensetzungen —
Urwterckuoln, lleickeutuni, Usr^o^tum, bi8tuai aus bwelloktum
u. a., neuer sind latllsi-tnm, mörielitum, falsch gebildet ist VO1Ü8-
tam, tui-8t6ntum für richtigeres volwtam, Utr8ttnni — irn
Alt-, Mittel-, Neuhochdeutschen und in andern deutschen Sprachen
läßt sich aber unmöglich aus der Bedeutung „Urtheil" erklären.
Das Wort erscheint als eine Bildung mittels des Suffixes -rnrr
von der Wurzel cko, hochdeutsch to tno, tu, die als Verbum in
tno-n tun, A6-tuu erscheint; diese Wurzel hatte ursprünglich die
Bedeutung „setzen, stellen" (davon ciour „die Satzung, das Urtheil"),
aus der sich also wohl ein Wort allgemeinerer Bedeutung bilden ließ,
was übrigens auch von der im Deutschen dieser Wurzel zukom-
menden Bedeutung des „Thuns, Machens" leicht geschehen konnte.
Die Bedeutung „Urtheil" ist demnach wohl nicht die ursprüngliche,
wenigstens nicht die des in Zusammensetzungen häufigen ckom, tuour.
Wersen wir zum Schluffe dieses nur fragmentarischen Ab-
schnittes über die Stammbildung — man sieht aus den wenigen
etwas eingehender angestellten Besprechungen, wie umfangreich und
tiefgreifend eine umfassende Bearbeitung der Lehre von der deut-
schen Stammbildung auszufallen Hütte — werfen wir nur noch einen
Blick auf die Bildung des Zahlwortes.
Wir wollen uns jedoch keinesweges an der Ermittelung der
Abstammung der einfachen Zahlworte, die ein Gemeingut unseres
Stammes sind, versuchen, sondern nur die leichter erkennbaren
zusammengesetzten Formen, sowie die Bildung der Ordnungszahlen
ins Auge fassen.
Die einfachen Zahlworte umfassen die Zahlen 1—10. Die
andern sind zusammengesetzt. Auch aus der Art der zusammen-
gesetzten ergibt es sich, daß das dekadische System mit der indo-
germanischen Ursprache selbst schon gegeben ist. Diese Erscheinung
ist eine höchst bedeutsame. Der Sprachbildung selbst lag also schon
das vollkommenste aller Zahlensysteme zu Grunde; wahrlich kein
' Oetäa heißt „beschaffen", z. B. so Aetna (unser volksmäßiges sotten
„solcher" ist aus so Astäaen verkürzt), übel Aetna, ^vol Aetna; tora taom
konnte also etwa, ähnlich wie Neit, „Beschaffenheit, Art" bedeutet haben.