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HERRLICHE RUNDSICHT.

mühungen vergeblich gewesen. Ich bin in die vier von
ihnen gemachten Gruben hinabgestiegen , von denen zwei
eine Tiefe von ungefähr 17 Meter haben , um die Be-
schaffenheit des Bodens zu untersuchen , und fand bis auf
den Grund der Aushöhlungen die Erde mit Trümmern von
Ziegeln und Topferwaaren vermengt, nirgends aber die
Spur alter Mauern.

Ich verweilte länger als drei Stunden auf dem höchsten
Gipfel , um die herrliche Rundsicht zu bewundern, die sich
vor meinen Augen entrollte und von der keine Einbildungs-
kraft sich eine richtige Vorstellung machen kann. Der
Blick umfasst die interessantesten Theile Griechenlands
und die Orte, welche Zeugen seiner glorreichen Thaten
gewesen sind. Die hervorstechendsten Puncte der Land-
schaft sind nach Murray: „das Sicyonische Vorgebirge, bei
welchem der korinthische Meerbusen sich nach Nord-West-
Nord wendet; der Fuss des Vorgebirges von Cyrrha, nord-
nord-westlich; das Vorgebirge Anticyrrha (jetzt Aspra-
spitia) mit seinem Golf, und jenseits desselben der höchste
Punct desParnassus im Norden; nord-nord-östlich der Berg
Helikon, der auf seinem Rücken eine dem Buckel eines
Kameeis ähnliche Erhöhung trägt; der höchste Punct des
Berges Geraneia, zwischen Megara und Korinth, nord-ost-
nördlich. Die Landenge selbst dehnt sich ost-nord-östrich,
nach dem höchsten Punkte des Berges Kithäron hin aus.
Jenseits des letzteren sieht man die Berge Parnes und
Hymettos, und zwischen ihnen zeigt sich das Parthenon
auf der Akropolis von Athen. Ferner die Insel Salamis im
Osten, und Aegina südöstlich. Strabo hat die merkwür-
digsten Puncte dieser Fernsicht genau angegeben, die sich
über die acht reichsten Staaten des alten Griechenlands

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