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VERSCHLEUDERUNG DER MÜNZEN

weisen, welche sie auf ihrem Zuge hinterlassen haben. Und
doch wissen wir aus den Schriftstellern des Alterthums,
dass der Gotf Mammon schon damals ebenso eifrige An-
beter gehabt hat wie heutigen Tages. Man denke nur an
die Worte Virgils (Aenetde III, 56):

.... Quid non mortalia pectora cogis
Auri sacra fames ?

„Wozu treibst du nicht die menschlichen Herzen, ver-
wünschter Hunger nach Gold?"

In Rom habe ich die Behauptung gehört, die Verschleu-
derung der Münzen rühre von der Spielwuth der Alten her.
Aber diese Erklärung ist durchaus ungenügend; denn Jeder
spielte, um zu gewinnen, und wer gewann, steckte na-
türlich das Geld ein und hat es sicherlich nicht auf der
Erde liegen lassen.

Ich gestehe gern, dass ich mir diese Thatsache nicht er-
klären kann.

Im Innern der Insel Aegina, 14 Kilometer von der Stadt,
sieht man noch die Ruinen vom Tempel des Jupiter Pan-
hellenios, von welchem 22 Säulen und der grösste Theil des
Architravs erhalten sind. Dieses Gebäude ist aus porösen,
mit Gyps überzogenen Steinen erbaut. Auf dem Karniess
und dem Architrav sieht man noch Spuren von Malerei.
Auch Reste von röthlichem Gyps, mit welchem das Pflaster
überzogen war, haben sich erhalten.

Nach Strabo's Beschreibung war die Insel steinig und
wenig fruchtbar; aber seit seiner Zeit hat die Industrie der
Einwohner und die Anhäufung des atmosphärischen Stau-
bes den Boden sehr productiv gemacht.

Die Insel hat ein herrliches Klima; die Winter sind sehr
milde, und in Folge des beständigen, erfrischenden See-
 
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