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168

DYNASTIE DES AENEAS IN TROJA.

Wenn also zu Homers Zeit ein trojanisehes Reich mit
einem Nachkommen des Aeneas als König nicht existirt
hätte, so würde der Dichter den Neptum eine lächerliche
Lüge haben aussprechen lassen; aber eine solche Blas-
phemie ist weder mit seinem blinden Glauben an die hohe
Weisheit der Götter, noch mit seiner beständigen Wahr-
haftigkeit vereinbar.

Strabo, welcher alle Traditionen verwirft, nach denen
Aeneas, als er mit seinem Vater Anchises und seinem Sohn
Askanius von Troja entkam, eine Colonie in der Nähe des
Olympus in Macedonien, oder in Arkadien, oder in Sicilien
gegründet haben soll, von wo er nach Latium gekommen
wäre, um sich dort niederzulassen, Strabo, sage ich, ist
der Ansicht, Homer gebe in der prophetischen Rede des
Neptun deutlich zu verstehen, dass Aeneas in Troja ge-
blieben ist, daselbst nach dem Erlöschen der Dynastie des
Priamus geherrscht und seinen Kindeskindern das Reich
hinterlassen hat. (Strabo XIII, 1 S. 1^3 Tauchnitzer Ausg.)


 
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