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Schliemann, Heinrich
Orchomenos: Bericht über meine Ausgrabungen im böotischen Orchomenos — Leipzig, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.961#0022
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18

Pyramiden zu machen, während sie das Schatzhaus des Minyas
und die Mauern von Tiryns, die doch nicht weniger wunderbar
sind, keiner Silbe würdigen."1 Weiterhin sagt Pansanias: „Das
Schatzhaus des Minyas, welches ein Wunderwerk ist und keinem
andern Gebäude in Griechenland oder anderswo nachsteht, hat
folgende Bauart. Es ist ein runder Bau aus Stein, der sich
oben etwas stumpf zuspitzt; man sagt, dass der oberste Stein
das ganze Gebäude zusammenhält."2 Hieraus erhellt, dass zur
Zeit, als Pausanias Orchomenos besuchte3, die Schatzkammer noch
unversehrt war. Dieselbe war in Form eines Bienenkorbes und
der sogenannten Schatzkammer des Atreus in Mykenae sehr ähn-
lich. Da sie halb zerstört und der erhaltene Theil tief unter
Erde und Schutt begraben, sodass nur der obere Theil des
Thores sichtbar war, so glaubten fast alle Besucher, dass sie
völlig zerstört sei mit Ausnahme des Thores, und so wird sie
z. B. im Itineraire de l'Orient von Emile Isambert4, sowie von
K. O. Müller6 beschrieben, welcher letztere sagt: „Von dem

1 Pausanias IX, 36: TtpöaoSot 8s s'yivovTo tw Mwua TYjXtxaÜTat fj.s'ys3o;
<a; fespßaXsuäai tou? rcpö aufoO TtXouTW • üft]aavpov TS avüptoTCfc» wv JajiSv Mwüa;

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2 Pausanias IX, 38: STjoaupö; 8s 6 Mivüou, SaGjJia 6'v twv s\ 'EXXaSt au-rrj
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avwTctTü) xßv X(S<oy qpaaiv äpfwvfav navrl elvat rü o£xo8ou.i]!x<m.

3 Es ist schwer festzustellen, wann Pausanias Orchomenos besuchte,
denn er lebte zur Zeit Hadrian's (vgl. I, 5) und der beiden Antoninen
(vgl. II, 27; VIII, 43; X, 34). Das letzte in seinem Werke vorkommende
Datum ist das Jahr 174 n. Chr., und finden wir dies, wenn wir die 217
Jahre, welche der Periegete vom Wiederaufbau Korinths bis zu seiner
Zeit als verflossen angibt, zum Jahr 44 v. Chr. oder 710 Roms, als Chro-
nologie jener Restauration, hinzurechnen.

1 S. 181.

6 Orchomenos und die Minyer, S. 235.
 
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