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Bibliographie.

hat in seiner Rezension meiner Materialien (Monatsh. f. Kunstw. 1921) eingehend darüber
berichtet. Von sonstigen bibliographischen Einzelheiten sind zu erwähnen: Ronchini,
G. Vasari alla Corte del Cardinale Farnese, Mem. di Storia Patria, Modena 1874. Descrizione
delle opere eseguite in Arezzo da G. Vasari, omaggio della R. Aceademia Petrarca per il
IV.centenario della sua nascita, Arezzo (1911), mit Tafeln. Gamurrini, Le opere di G. Vasari
in Arezzo, Arezzo 1911. Pasqui, La famiglia del Vasari e la casa ove nacque, Arezzo
1911 (mit Abbildungen). Viroli, L'opera e il soggiorno di G. Vasari in Rimini e l'abate
Riminese Gio. Maria Faitani, La Romagna 1908 Okt.-Dez.

. Eine zusammenhängende Darstellung der schriftstellerischen Tätigkeit Vasaris hat
U. Scoti-Bertinelli in seiner Schrift: G. Vasari scrittore, Pisa 1905, versucht. Das Buch
ist aber trotz mancher Verdienste im wesentlichen eine verunglückte Leistung; der Kern
der ganzen Frage ist nicht erfaßt, was seinen Grund nicht zum wenigsten darin hat, daß
dem Autor jegliches — bei Vasari, wie sich von selbst versteht, nun einmal nicht auszuschalten-
des — Verhältnis zur kunstgeschichtlichen Forschung abgeht. Kai lab hat dies in einer
ausgezeichneten, eine selbstständige Abhandlung bildenden Rezension (in Wickhoffs Kunst-
geschichtlichen Anzeigen I, 101) dargelegt, die ich ihres inneren und bleibenden Wertes
halber noch einmal als Anhang zu seinen hinterlassenen »Vasaristudien« abgedruckt habe
(S. 429 bis 454). Besondere Wichtigkeit hat darin auch die mühevolle chronologische Dar-
legung über den Fortgang des Druckes und die richtige Datierung der ersten Ausgabe, auf
die schon hingewiesen wurde, und die nur dem unverständlich und überflüssig erscheinen
kann, der mit aller bei Studien solcher Art aufzuwendenden philologischen Akribie nicht
vertraut ist; freilich gehören die meisten »Kunsthistoriker« dazu! Eine weitere wichtige
Besprechung des Buches rührt von Gronau (Repert. f. Kunstw. XXIX, 1906, 173) her. Eine
schone Würdigung des Schriftstellers Vasari auch in Heidrichs hinterlassenen Beiträgen
zur Gesch. u. Methodik der Kunstgesch., her. von H. Wölfflin, Basel I917.

Damit kommen wir auf das Buch, das den namhaftesten, ja im Grunde den ersten
Versuch enthält, die so wichtige und vor allem zu leistende Textkritik und Textgeschichte
Vasaris im Zusammenhang darzustellen, ich meine eben des früh verstorbenen Wolfgang
Kai 1 abs Untersuchungen, die ich, leider nur als Torso, aus dem Nachlasse meines unver-
geßlichen jungen Freundes und Mitarbeiters veröffentlicht habe: Vasaristudien. Mit einem
Lebensbilde des Verfassers, Wien 1908 ( = Ilg-Lists Quellenschriften f. Kunstgesch. und
Kunsttechnik, N. F. XV. Bd., XLII1 + 454 Seiten). Es ist ein Buch, das trotz seiner fast
völligen (äußeren) Ignorierung durch die kunsthistorische Presse — eine geistvolle und tief
dringende Besprechung von Gargiulo steht an ganz anderer Stelle, in Croces Critica VII —
Kallabs Name dauernd in der Geschichte unserer Disziplin festhalten wird; zugleich aber
auch die beschämende und für die mangelhafte Fundierung unserer Wissenschaft bezeichnende
Tatsache, wie lange es gebraucht hat, ehe man sich zu einer solchen Behandlung unseres
Grundschriftstellers entschlossen hat, von dem, wie wir sahen, bis zum heutigen Tage noch
keine wissenschaftlichen Anforderungen entsprechende Ausgabe existiert! Die Gerechtigkeit
gebietet freilich hinzuzufügen, welch ungeheures Material zu diesem Grundproblem in den
verschiedenen Büchern Karl Freys (Vasari-Ausgaben, Editionen des Anonymus Magliabec-
chianus und des A. Billi, in seiner Schrift über die Loggia de'Lanzi u. s. w.) vorliegt; aber
dieses Material ist in so wunderlicher Weise verfilzt und verknäuelt, ungeachtet aller an-
scheinenden Akribie mit allerhand Nebensachen verquickt, daß es schwer wird, wirklich leitende
Gedanken trotz aller Energie und Unverdrossenheit der aufgewendeten Arbeit zu erkennen.

Auf Kallabs Forschungen stützt sich im wesentlichen die allerdings nicht sehr tief
dringende Darstellung Vasaris in Fueters Geschichte der neueren Historiographie, München
1911. Ziemlich gemeinplätzlich ist die Würdigung Vasaris bei Mary Pittaluga, E. Fromentin
e le origini de la moderna critica d'arte. L'Arte XX (1917), 6 If.

Der älteste Versuch, Vasaris Quellenmaterial darzustellen, heute freilich nur mehr von
historischem Interesse, liegt vor in dem Aufsatz des wackeren alten Fiorillo, Über die
Quellen Vasaris in seinen Kleinen Schriften, Göttingen 1803, I, 83.
 
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