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Schmarsow, August
Kompositionsgesetze in der Kunst des Mittelalters: 1. Halbband: Grundlegung und romanische Architektur — Forschungen zur Formgeschichte der Kunst aller Zeiten und Völker, Band 2: Bonn: Schroeder, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.66534#0093
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Konzentrationsmotive

79

Rom, S. M. Maggiore


Das alles sind Konzentrationsmotive, zu deren Besprechung*
wir jetzt übergehen wollen, indem wir nochmals darauf hinweisen, daß
wenigstens Ein solches sich immer am Schluß des Innenraumes findet:
der Triumphbogen mit seinen Säulen oderWandflächen um die Apsis-
nische in der Mitte, ein monumentales Motiv, in dem sich die Parallelen
beider Langseiten zusammenfassen.

KONZENTRATIONSMOTIVE
Die altchristliche Basilika kam, soweit sie als reines Vorbild für
das Abendland wirksam wurde, nicht über das Prinzip der einfachen
Reihung in der Halle hinaus. Das sagten wir uns schon bei Gelegen-
heit des sogenannten Stützenwechsels, bei der Betrachtung der einen
Seite für sich. Jetzt ist es an der Zeit, die alternierende Reihe auch
in gleichzeitiger Gegenüberstellung beider Langseiten ins Auge zu
fassen. Wird zunächst der viereckige Pfeiler in regelmäßigem Wech-
sel mit der Säule hereingenommen, so zeigt sich sofort, daß dies Zu-
sammenwirken im Parallelismus über die Eigenschaften des einfachen
Wechsels zweier verschiedener Elemente hinausgedeiht. Wer sich
nur an die Einzelformen zu halten gelernt hat, meint das gleiche
 
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