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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0411
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Z49

Müssen denn die Sckaaren aus dem Norden
Streitsternstet nach dem Süden zlehn?
Waren da nicht längstens solche Horden,
Die vor Wuth und Fanatism glühn?
In dem Süden toben KriegesFlammm,
Wie viel Heere stossen dort zusammen?
Land der schönen Kunst, Italia,
Auch für KriegesSzenen bist du da!
Wenn Vesuv aus seinem Schlunde brüllet,
Dann erbebt das ganze Land umher;
Wenn er sich in Dampf und Schwefe! hüllet,
Dann erstaunt fürwahr der Fremdling sehr;
Denn er sieht die Gemente wüten.
Die Jahrhunderte ob Stürmen brüten.
Furchtbar sind die Schrecken der Natur
Für den Anblick jeder Creatur!
Aber wenn auS tausend FeuerSchlünden
Sich verkündiget das KriegöGebrüll,
Wenn die Menschen morden, rauben, zünden.
Dann steht die Natur im Laufe still;
Alle Ordnung gehet dann zu Trümmern.
Soll die Welt sich immermehr verschlimmern?
Soll denn Zwietracht seyn der Menschheit Loos?
Krieg gebahr die Höll aus ihrem Schoos.
 
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