beziehung in das Untersuchungsgebiet mußte wegen
des schlechten Forschungsstandes unterbleiben. Da
es sich bei der Donauschleife von Mariaposching um
ein geologisch sehr interessantes Gebiet handelt,
sollte es dennoch nicht ganz außer acht gelassen
werden. Ebenso verhält es sich im Osten, wo zwi-
schen Niederpöring und Moos ebenfalls Ergänzun-
gen allein anhand der Literatur und der Unterlagen
des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
vorgenommen wurden. Hier mußte vor allem dem
ehemaligen Lauf der Isar Rechnung getragen wer-
den, welcher sich durch eine Reihe von Flußschlin-
gen entlang des Altpleistozäns ausprägt.
Das Untersuchungsgebiet, in dem alle erreichbaren
Funde und Befunde aufgenommen wurden, er-
streckt sich also zwischen Landau a. d. Isar, Nieder-
schneiding, der Landkreisgrenze Deggendorf/Strau-
bing-Bogen bei Wischlburg und der Isarmündung.
Insgesamt wurden 29 Gemarkungen bzw. Teile da-
von mit einer Gesamtfläche von ca. 300 km2 bear-
beitet. Politisch gehört das Gebiet den Landkreisen
Deggendorf, Dingolfing-Landau und Straubing-Bo-
gen an. Die größten im Untersuchungsgebiet gelege-
nen Orte sind Landau a. d. Isar, Wallersdorf und
Plattling.
Das so umrissene Untersuchungsgebiet kristallisier-
te sich im Laufe der Fundaufnahme heraus. Einer
Ausdehnung, die vor allem nördlich der Donau und
östlich der Isar wünschenswert gewesen wäre, stellte
sich der ungenügende archäologische Wissensstand
entgegen. Nur zusätzliche, intensive Geländearbeit
hätte daran etwas ändern können, doch stößt hier
jeder Bearbeiter, der auf sich allein gestellt ist, an
die Grenzen seiner Schaffenskraft.
3. DER NATURRAUM
a. Geologie (Abb. 2)
Kristallin
Das durch den Donaurandbruch von der Molasse-
senke abgesetzte kristalline Grundgebirge des Baye-
rischen Waldes erstreckt sich fast ausschließlich
nördlich der Donau. Die einzige Ausnahme bildet
der rechts der Donau gelegene, hoch aus dem Do-
nautal emporragende Natternberg73. An das nach
Norden ansteigende Grundgebirge legen sich rand-
lich tertiäre Sedimente des Obermiozäns, die auch
tief in den Vorwald eingreifende Senken füllen.
Solche sogenannten Tertiärbuchten, die auch
Braunkohlen führen können, begegnen uns im Kar-
tenausschnitt bei Metten und im Graflinger Tal
nördlich von Deggendorf.
Tertiär
Tertiäre Sedimente sind vor allem im südlichen Teil
des Kartenausschnittes anzutreffen, in geringem
Ausmaß auch am Westrand und — wie bereits oben
erwähnt — in den Buchten des Vorwaldes. Südlich
der Isar hebt sich zwischen Landau und Oberpöring
das Tertiärhügelland mehr als 100 m NN (bis ca.
440 m NN) über die Talaue der Isar (tiefste Stelle
des Untersuchungsgebietes 311 m NN) heraus. Es
wird durch ein sehr engmaschiges, fein verzweigtes
Netz von Tälern bzw. Tälchen in eine unübersehba-
re Zahl von Höhenrücken und Hügeln gegliedert.
Die Hangneigungen nehmen zum Isartal hin von
durchschnittlich 2° bis 6° auf 6° bis 12°74 zu, bewirkt
vor allem durch die bis auf die Talaue eingeschnitte-
nen Täler. Der überwiegende Teil der Täler weist
asymmetrischen Querschnitt auf, wobei Steilhangex-
positionen in südliche und westliche Richtungen
überwiegen. Durch diese für das Tertiärhügelland
charakteristischen Oberflächenformen werden Bo-
denbildung und Bodennutzung stark beeinflußt. Die
sandig-kiesigen Böden der Steilhänge sind überwie-
gend mit Wald bestockt, während die tiefgründigen
Böden der flacheren, großenteils mit Löß und Löß-
lehm bedeckten Hänge vorwiegend dem Ackerbau
dienen75. Auffallend häufige und oft sehr hoch gele-
gene Quellaustritte verdanken ihre Existenz in ver-
schiedenen Niveaus eingeschalteten, wasserstauen-
den Mergellagen76.
73) W. Schreyer, Aufbau, Entstehungsgeschichte und geologische Bedeutung des Natternberges bei Deggendorf an der
Donau. Geol. Bl. NO-Bayern 11, 1961, 179 ff.
74) G. Richter (Bearb.), Bodenerosion. Schäden und gefährdete Gebiete in der Bundesrepublik Deutschland. Forsch.
Dt. Landeskde. 152 (1965) 550.
75) B. Hofmann, Landshut Ost.
76) Der Wasserreichtum des Tertiärhügellandes trägt entscheidend zur ausgeprägten Streusiedlung bei: H. Fehn, Das
Siedlungsbild des niederbairischen Tertiärhügellandes zwischen Isar und Inn. Mitt. Geogr. Ges. München 28, 1935,
I ff.
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des schlechten Forschungsstandes unterbleiben. Da
es sich bei der Donauschleife von Mariaposching um
ein geologisch sehr interessantes Gebiet handelt,
sollte es dennoch nicht ganz außer acht gelassen
werden. Ebenso verhält es sich im Osten, wo zwi-
schen Niederpöring und Moos ebenfalls Ergänzun-
gen allein anhand der Literatur und der Unterlagen
des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
vorgenommen wurden. Hier mußte vor allem dem
ehemaligen Lauf der Isar Rechnung getragen wer-
den, welcher sich durch eine Reihe von Flußschlin-
gen entlang des Altpleistozäns ausprägt.
Das Untersuchungsgebiet, in dem alle erreichbaren
Funde und Befunde aufgenommen wurden, er-
streckt sich also zwischen Landau a. d. Isar, Nieder-
schneiding, der Landkreisgrenze Deggendorf/Strau-
bing-Bogen bei Wischlburg und der Isarmündung.
Insgesamt wurden 29 Gemarkungen bzw. Teile da-
von mit einer Gesamtfläche von ca. 300 km2 bear-
beitet. Politisch gehört das Gebiet den Landkreisen
Deggendorf, Dingolfing-Landau und Straubing-Bo-
gen an. Die größten im Untersuchungsgebiet gelege-
nen Orte sind Landau a. d. Isar, Wallersdorf und
Plattling.
Das so umrissene Untersuchungsgebiet kristallisier-
te sich im Laufe der Fundaufnahme heraus. Einer
Ausdehnung, die vor allem nördlich der Donau und
östlich der Isar wünschenswert gewesen wäre, stellte
sich der ungenügende archäologische Wissensstand
entgegen. Nur zusätzliche, intensive Geländearbeit
hätte daran etwas ändern können, doch stößt hier
jeder Bearbeiter, der auf sich allein gestellt ist, an
die Grenzen seiner Schaffenskraft.
3. DER NATURRAUM
a. Geologie (Abb. 2)
Kristallin
Das durch den Donaurandbruch von der Molasse-
senke abgesetzte kristalline Grundgebirge des Baye-
rischen Waldes erstreckt sich fast ausschließlich
nördlich der Donau. Die einzige Ausnahme bildet
der rechts der Donau gelegene, hoch aus dem Do-
nautal emporragende Natternberg73. An das nach
Norden ansteigende Grundgebirge legen sich rand-
lich tertiäre Sedimente des Obermiozäns, die auch
tief in den Vorwald eingreifende Senken füllen.
Solche sogenannten Tertiärbuchten, die auch
Braunkohlen führen können, begegnen uns im Kar-
tenausschnitt bei Metten und im Graflinger Tal
nördlich von Deggendorf.
Tertiär
Tertiäre Sedimente sind vor allem im südlichen Teil
des Kartenausschnittes anzutreffen, in geringem
Ausmaß auch am Westrand und — wie bereits oben
erwähnt — in den Buchten des Vorwaldes. Südlich
der Isar hebt sich zwischen Landau und Oberpöring
das Tertiärhügelland mehr als 100 m NN (bis ca.
440 m NN) über die Talaue der Isar (tiefste Stelle
des Untersuchungsgebietes 311 m NN) heraus. Es
wird durch ein sehr engmaschiges, fein verzweigtes
Netz von Tälern bzw. Tälchen in eine unübersehba-
re Zahl von Höhenrücken und Hügeln gegliedert.
Die Hangneigungen nehmen zum Isartal hin von
durchschnittlich 2° bis 6° auf 6° bis 12°74 zu, bewirkt
vor allem durch die bis auf die Talaue eingeschnitte-
nen Täler. Der überwiegende Teil der Täler weist
asymmetrischen Querschnitt auf, wobei Steilhangex-
positionen in südliche und westliche Richtungen
überwiegen. Durch diese für das Tertiärhügelland
charakteristischen Oberflächenformen werden Bo-
denbildung und Bodennutzung stark beeinflußt. Die
sandig-kiesigen Böden der Steilhänge sind überwie-
gend mit Wald bestockt, während die tiefgründigen
Böden der flacheren, großenteils mit Löß und Löß-
lehm bedeckten Hänge vorwiegend dem Ackerbau
dienen75. Auffallend häufige und oft sehr hoch gele-
gene Quellaustritte verdanken ihre Existenz in ver-
schiedenen Niveaus eingeschalteten, wasserstauen-
den Mergellagen76.
73) W. Schreyer, Aufbau, Entstehungsgeschichte und geologische Bedeutung des Natternberges bei Deggendorf an der
Donau. Geol. Bl. NO-Bayern 11, 1961, 179 ff.
74) G. Richter (Bearb.), Bodenerosion. Schäden und gefährdete Gebiete in der Bundesrepublik Deutschland. Forsch.
Dt. Landeskde. 152 (1965) 550.
75) B. Hofmann, Landshut Ost.
76) Der Wasserreichtum des Tertiärhügellandes trägt entscheidend zur ausgeprägten Streusiedlung bei: H. Fehn, Das
Siedlungsbild des niederbairischen Tertiärhügellandes zwischen Isar und Inn. Mitt. Geogr. Ges. München 28, 1935,
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