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Schön, Theodor von
Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 4): Anlagen zum 2. Theil, Scharnhorst — Berlin, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.24268#0451
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439

schwinden in nndere Stände zu verhnten, nnd seinen Mit-
Zliedern Vermögen, vorzüglich Grundeigenthnm, zn lnngem
wicht wechselnden Besitze zu verschafsen und zu erhalten.

Da blvße Titel und Ehrenzeichen leer vvn innerem Ge-
halte sind, sv bewirken sie anch nur eine äußere Scheidung
des Adels vvu auderen Ständen, die nnzureichend ist, wwnn
sie die einzige bleibt. Aber einigen Werth hat auch sie uud
je unbedeuteuder sie au sich issi destv mehr eignet sie sich zu
dem ersteu Versuche, die sortlausende Vermischung zu hemmen.
In Bayern svudert eiue Adelsmatrikel die adligeu Geschlechter
wvn den übrigen ab (1). Die Anmaßuug des Adels vder
hvherer Stusen desselben und der Gebrauch sremder Wappeu
ist auch in unseren Gesetzeu bei Strafe verbvteu (ui); wird
iudesseu jetzt vvn Niemaud gerügt. Wenn Zeder vvu Adeh
der das 24. Lebensjahr zurücklegt, vder nach demselben seineu
Wvhnsitz iu eiuer audereu Prvviuz nimmt, zur Anmeldung
seines Adels und Wappens bei einem Herold-Amte verpslichtet
wäre, sv würde dieses auf die gesetzliche Strafe der unbesugten
Anmaßuug des Adels gegeu Jedeu, der vhue Aumelduug sich
adlige Titel vder Deueuuung beilegt vder beilegeu läßt, au-
tragen kvnueu. Zu deu Geschäfteu desselbeu würde seruer
die Sorge für Wegschassuug sremder Wappeu, wv sie uicht
hingehvren, die Verhütuug des Gebrauchs vvn Pettschasteu
mit adligen Emblemen vvn svlchen, die nicht dazu berechtigt
sind, die Erhaltung adliger Geschlechtsnachrichten, und der-
gleichen gehvren.

(1) Königlich BayrischeS Edict iiber den Adel vcm 26. Mai I8l8, § 8.
(rn) Allgcmeincs Landrecht, Theil II. Titcl 20. § 1397. 1440b.
 
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