In Rheinland und Westfalen, einem Gebiete Deutschlands, in dem in ganz besonders
großem Umfang das Interesse für Kunstdinge seit jeher gepflegt wurde, ist es natürlich,
daß in Zeiten wirtschaftlicher Not viele Gemälde und kunstgewerbliche Sammelobjekte
ihre Besitzer wechseln müssen. Manch alter Kunstbesitz muß abgestoßen werden.
Unter solchen Umstanden ist der Kunsthandel, wie er in normalen Zeiten geführt wurde,
nicht in der Lage, die frei werdenden Objekte aufzunehmen und anderem Besitz zuzu-
führen. Aus dieser Ursache heraus ist die Gründung von Kunstauktionsunternehmungen
im Interesse sowohl der Altbesitzer als auch der Käufer eine Notwendigkeit. Nur solche
Unternehmen sind infolge ihrer Eigenart in der Lage, die erforderliche Umgruppierung
des Kunstbesitzes zu vermitteln.
Dies war auch der Anlaß zur Gründung und zum Betriebe des Kunstauktionshauses
Dr. Schönemann neben der Galerie, die in alter Weise weitergeführt wird. Ich werde
alle Verkaufsaufträge gewissenhaft ausführen und Interessenten bei Ankauf bestens
beraten.
Meine Versteigerung bringt ausgesuchte Werke alter und neuer Meister. Bei den Ge-
mälden alter Meister möchte ich besonders hinweisen auf die interessanten Stücke von
Jordaens, Teniers, Victoryns, Ryckaert, auf das außerordentlich schöne Bild „Gustav Adolf
in der Schlacht" von Martszen de Jonge, datiert 1634, auf die grotesken Werke des
A. P. van de Venne und auf die feine kleine Landschaft von Wynants.
Das Bildnis des Philosophen Friedr. Jacobi von Weitsche wird weite Düsseldorfer Kreise
interessieren, während das Pastell-Bildnis Goethes, welches wohl als sicher Kolbe zu-
geschrieben werden darf, von allgemeinerem Interesse ist. Es dürften nur noch in ganz
seltenen Fällen Originalbildnisse, zu denen der Dichter persönlich gesessen hat, gefun-
den werden.
Ein besonderer Wert für Kunst und Musikgeschichte kommt den Entwürfen zu, die Oswald
Achenbach für die Wandeldekorationen zu Beethovens Pastoral-Sinfonie und für die
Bühnenbilder zu dem von ihm selbst dramatisierten Oratorium „Paulus" von Mendels-
sohn schuf.
Von den zahlreichen Gemälden neuerer Meister sei besonders hingewiesen auf das
selten schöne „Gebirgstal mit Wasserfall" von Courbet, auf die fabelhafte Malerei des
„Harem" von A. Seel, auf eines der Spitzenwerke Friedr. August Kaulbach und auf die
Werke von Schuch, Seiler, G. Kühl, Trübner, J.W. Preyer sowie der Nazarener Deger
und Carl Müller.
Die Limitpreise sind allgemein so gestellt, daß Erwerbungen zu zeitgemäßen, ganz außer-
ordentlich günstigen Preisen getätigt werden können.
Es ist Tatsache, daß Gemälde und Kunstobjekte heute durchweg zu so niedrigen Preisen
abgegeben werden, daß sie wirklich in keinem Verhältnis stehen zu dem eigentlichen
Wert der Objekte. Es bedarf nur einer kleinen Besserung der Wirtschaftslage und die
Kunstwerke werden ihren heutigen Wert vervielfachen. Es hat sich noch immer gezeigt,
daß wirklich gute Kunstwerke bei jeder Wirtschaftsbesserung an erster Stelle eine Wert-
steigerung erfahren, woraus sich ergibt, daß der Erwerb solcher Werke heute eine gute
Kapitalanlage bedeutet.
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großem Umfang das Interesse für Kunstdinge seit jeher gepflegt wurde, ist es natürlich,
daß in Zeiten wirtschaftlicher Not viele Gemälde und kunstgewerbliche Sammelobjekte
ihre Besitzer wechseln müssen. Manch alter Kunstbesitz muß abgestoßen werden.
Unter solchen Umstanden ist der Kunsthandel, wie er in normalen Zeiten geführt wurde,
nicht in der Lage, die frei werdenden Objekte aufzunehmen und anderem Besitz zuzu-
führen. Aus dieser Ursache heraus ist die Gründung von Kunstauktionsunternehmungen
im Interesse sowohl der Altbesitzer als auch der Käufer eine Notwendigkeit. Nur solche
Unternehmen sind infolge ihrer Eigenart in der Lage, die erforderliche Umgruppierung
des Kunstbesitzes zu vermitteln.
Dies war auch der Anlaß zur Gründung und zum Betriebe des Kunstauktionshauses
Dr. Schönemann neben der Galerie, die in alter Weise weitergeführt wird. Ich werde
alle Verkaufsaufträge gewissenhaft ausführen und Interessenten bei Ankauf bestens
beraten.
Meine Versteigerung bringt ausgesuchte Werke alter und neuer Meister. Bei den Ge-
mälden alter Meister möchte ich besonders hinweisen auf die interessanten Stücke von
Jordaens, Teniers, Victoryns, Ryckaert, auf das außerordentlich schöne Bild „Gustav Adolf
in der Schlacht" von Martszen de Jonge, datiert 1634, auf die grotesken Werke des
A. P. van de Venne und auf die feine kleine Landschaft von Wynants.
Das Bildnis des Philosophen Friedr. Jacobi von Weitsche wird weite Düsseldorfer Kreise
interessieren, während das Pastell-Bildnis Goethes, welches wohl als sicher Kolbe zu-
geschrieben werden darf, von allgemeinerem Interesse ist. Es dürften nur noch in ganz
seltenen Fällen Originalbildnisse, zu denen der Dichter persönlich gesessen hat, gefun-
den werden.
Ein besonderer Wert für Kunst und Musikgeschichte kommt den Entwürfen zu, die Oswald
Achenbach für die Wandeldekorationen zu Beethovens Pastoral-Sinfonie und für die
Bühnenbilder zu dem von ihm selbst dramatisierten Oratorium „Paulus" von Mendels-
sohn schuf.
Von den zahlreichen Gemälden neuerer Meister sei besonders hingewiesen auf das
selten schöne „Gebirgstal mit Wasserfall" von Courbet, auf die fabelhafte Malerei des
„Harem" von A. Seel, auf eines der Spitzenwerke Friedr. August Kaulbach und auf die
Werke von Schuch, Seiler, G. Kühl, Trübner, J.W. Preyer sowie der Nazarener Deger
und Carl Müller.
Die Limitpreise sind allgemein so gestellt, daß Erwerbungen zu zeitgemäßen, ganz außer-
ordentlich günstigen Preisen getätigt werden können.
Es ist Tatsache, daß Gemälde und Kunstobjekte heute durchweg zu so niedrigen Preisen
abgegeben werden, daß sie wirklich in keinem Verhältnis stehen zu dem eigentlichen
Wert der Objekte. Es bedarf nur einer kleinen Besserung der Wirtschaftslage und die
Kunstwerke werden ihren heutigen Wert vervielfachen. Es hat sich noch immer gezeigt,
daß wirklich gute Kunstwerke bei jeder Wirtschaftsbesserung an erster Stelle eine Wert-
steigerung erfahren, woraus sich ergibt, daß der Erwerb solcher Werke heute eine gute
Kapitalanlage bedeutet.
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