Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schottmüller, Frida; Chodowiecki, Daniel [Ill.]
Daniel Chodowiecki — Velhagen & Klasings Volksbücher, Band 39: Bielefeld, Leipzig: Verlag von Velhagen & Klasing, 1912

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66341#0011
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


Die Demoiselles Quantln. Radierung. i?ss.

zierlich gemalt, wir-
ken die kleinen Ge-
mälde härter und
weniger feinfarbig
als die weichen ver-
schwommenen Ar-
beiten der Coswap
und Füger im glei-
chen Kabinett. In
dem Jdealbildnis
fehlt sogar die tref-
fende, prägnante
Charakterschilde-
rung, die Chodo-
wieckis realistischen
Porträten eigen ist.
Dem Norddeutschen
lag die objektive
Schilderung viel
mehr als jedes Sti-
lisieren nach dem
Geschmack der Zeit;
und wir besitzen eine
Fülle von solchen,
die Kunstwerke und
zugleich wertvolle
Zeitdokumente sind,
als Miniaturen,
kleine Ölgemälde,
und mehr noch als
gezeichnete oder ra-
dierte Blätter.
Auf jeden Fall
aber haben die Mi-
niaturen in Aqua-
rell und in Emaille
den jungen Clwdo-
wieeki verhältnis-
mäßig schnell be-
kannt gemacht. Er
mußte solche fürs Königshaus malen und
wurde 1764 als Miniaturmaler Mitglied
der Kunstakademie. Mit der Radierung
hatte ers schon einige Jahre früher ver-
sucht, aber erst seit dem Ausgang der
60 er Jahre wurde die radierte Buchillu-
stration seine Haupttätigkeit. Es scheint,
daß Chodowieeki viel Geschick für alles
Technische besaß; Ölmalerei wie auch
Radierung hat er„sast ohne Anleitung
erlernt, in der Ätzkunst hat er nach
mancherlei Versuchen mannigfaltige und
z. T. sehr glückliche Wirkungen erzielt.
Die Technik des Emaillierens erlernte

er bei dem Augsburger Haid, einem
Schüler des bekannten Georg Philipp
Rugendas. Viel wichtiger aber als diese
Anleitung ward es für ihn, daß er durch
seinen Lehrer und die Berliner Künstler
den weiten Abstand erkennen lernte, der
seine dilettantischen Versuche von den
besseren Werken der Zeitgenossen unter-
schied. Er sah bei Haid Aktstudien und
andere Skizzen und hörte dessen Rat,
daß die hohe Kunst nur auf einer Aka-
demie zu erlernen sei. Freilich, er hat
eine solche niemals ordnungsmäßig be-
suchen können, nur bei dem Maler Rode
 
Annotationen