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Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 19): Die Straßburger Drucker: 1. Johann Mentelin ... — Leipzig, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.19184#0011
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Die eben genannten 7 Holzschnitte sind auch in dem Druck „Peter Hagenbach und der burgun-
dische Krieg" enthalten. Die Reihenfolge derselben ist geändert. Ein neuer Holzschnitt ist hinzugekommen:
„Diser krüczgang ist zu st'oszburg geschehen" (Abb. 53) mit dem Buchstaben • B • , die älteste Abbildung des
Straßburger Münsters.

Bei der zweiten Ausgabe des „Belial" vom Jahre 1478 kommen zum erstenmal zwei Randleisten mit Blu-
men und Vögeln (Abb. 135) vor, die sich in weiteren Drucken Knoblochtzers wiederholen.

Der kleine Druck „Petrarcha: Griseldis" vom Jahre 1478 enthält 10 Holzschnitte, die mit Leisten ver-
sehen sind und sich in dem späteren Druck von Knoblochtzer vom Jahre 1482 wiederholen. Es sind dieselben
Szenen dargestellt, wie in den bisherigen Ausgaben der „Griseldis" in den früheren Bänden des „Bilderschmucks".
Die Wiedergabe des Textes erübrigt sich infolgedessen. Die 10 Holzschnitte sind in Abb. 55—64 wiedergegeben.

Der Knoblochtzer'sche Druck der Melusine vom Jahre 1478 ist in keinem Exemplar zurzeit bekannt.

Der Druck „Thomas (Ebendorffer) de Haselbach: Sermones dominicales" vom 13.Dezember 1478
enthält auf Blatt 15V eine Initiale A mit der Darstellung: Jesus wäscht Petrus die Füße (Abb. 79).

In der Ausgabe des „Belial" vom Jahre 1481 sind von den Knoblochtzerschen Initialen 33 verwendet, dar-
unter ein D aus dem Maiblumen-Alphabet (Sonne) und ein D aus dem Kalender-Alphabet (Janus) siehe Abb. 116.

In dem Druck „Turcorum tractatus" vom 24. Dezember 1481 findet sich auf der Rückseite von Blatt 1
der bemerkenswerte und interessante Holzschnitt Abb. 82.

Zweimal hat Heinrich Knoblochtzer den kleinen Druck „H ystoria Ighismunde" der tochter des fürsten
tancredi von salernia vnd des iunglings gwisgardi" (Brunus Aretinus: De duobus amantibus) gedruckt, einmal
„Anno dmni 1482 jore", das andere Mal ohne Zeitangabe, beidemal mit denselben 11 Holzschnitten = Abb. 68—78.
Der Inhalt der Holzschnitte ist derselbe wie in früheren Ausgaben.

Der deutsche Almanach auf das Jahr 1483 zeigt zwei schöne Randleisten, wie sie Knoblochtzer auch
sonst in seinen Drucken anwendet.

In der Ausgabe des „Belial" vom Jahre 1483 sind die uns bereits bekannten Holzschnitte enthalten, außer-
dem eine ganze Reihe von Initialen, so ein schönes I: Simon den Löwen bezwingend (Abb. 67b), ein E mit Löwen-
köpfen (Abb. 116), ein D mit Sonne oder mit Janus (Abb. 116).

„Am eylfften tag des mertzen" des Jahres 1483 erschien ein deutscher Kalender mit 77 Holzschnitten und
79 Initialen. Blattgroß ist der Aderlaßmann Blatt 2ov=Abb. 83, die übrigen Abbildungen, die sich vielfach wieder-
holen, sind in kleinem Format gehalten. Die Randleisten beim Genner sind dieselben wie bei Salomon und Mar-
colf. Der erste Bildholzschnitt zeigt in einem Kreise das sitzende Christuskind (Abb. 84), mit der Unterschrift „Vil
guter jore". Die Kalenderinitialen, die nicht nur im Kalender, sondern auch in anderen Drucken von Knoblochtzer
vorkommen, sind in unserer Initialenzusammenstellung abgebildet. Nicht weniger als viermal sind sämtliche
Monatszeichen in den folgenden Abschnitten wiederholt = Abb. 85—96: Wassermann, Fische, Widder, Ochse,
Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Wage, Skorpion, Schütze, Steinbock. Die Planetenfiguren: Saturnus, Jupiter,
Mars, Sonne, Venus, Mercurius, Luna siehe Abb. 97—103. Beim Saturn ist die große Initiale 5 mit den Buchstaben
P. A. (?) bemerkenswert = Abb. 67a. Der Abschnitt „Von den vbrigen kören der hymel vn von irem lauff vnd na-
turen" zeigt Kreis Abb. 112. Im Abschnitt „Von den vier Complexion" finden sich die Holzschnitte Abb. 104—107.
Bei den Aderlaß- und Baderegeln ist zunächst viermal nacheinander der Holzschnitt Abb. 108 verwendet, dann
folgt die Badeszene Abb. 109, „Von lossen mit köpffen im bad"=Abb. 110. Der Arzt am Krankenbett = Abb. 111.
Die schematischen Figuren, von denen wir nur eine abbilden (Abb. 114) sind ohne Bedeutung. Den Beschluß der
Holzschnitte macht Abb. 113: „Von den vier winden vnnd ir natur wie sie vnser natur auffenthalten."

„Vff Sant Egidius tag" = 1.September des Jahres 1483 erschien Jacob von Cessolis „außlegung des
schachzabel spilsVnd menschlicher sit", die Knoblochtzer auch ohne Zeitangabe auf den Markt brachte. Beide
Ausgaben sind im Bilderschmuck gleich, der aber nicht wie Muther behauptet, der Zainerschen Ausgabe entspricht,
sondern neu geschnitten ist.

Auf dem Titel: Tisch mit daraufliegendem Schachbrett (Abb. 119), am Schluß: leeres Wappenschild mit heral-
discher Deckung (Abb. 120); im Text eine Anzahl Initialen, die auch in anderen Knoblochtzerschen Drucken vor-
kommen, so das D mit den beiden Rittern (Abb. 65), das Jmit Simson, der den Löwen bezwingt (Abb. 67 b), sowie
solche aus den Kalenderinitialen und dem übrigen Bestand der Knoblochtzerschen Initialen (siehe unsere Zusammen-
stellung auf Tafel 18).

Nun folgen die Figuren:

„Von ersten von des küniges gestalt auff dem schachzabel wie der „Das roch auff de schachzabel sol seyn eyn ritter sitzent auff eim

sitzen vnd sein sol in dem palast" (Abb. 121). roß mit eyner vele" (Abb. 125).

„Von der känigin gestalt vnd wesen" (Abb. 122). Der erste „vend" ist nur in der undatierten Ausgabe vorhanden

„Dje alten auff de schachzabel" (Abb. 123). = Abbildungen i34, er ist hier durch die Kalender-Initiale D nur

„Der ritter auff dem schachzabel sol sittzen auff eim roß mit gantzem angedeutet mit „sichel od'sneid messer do mit mä die wein rebe

wopen vnd dz roß sol sein verdeckt" (Abb. 124). besneit".

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