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Schreiber, Wilhelm Ludwig
Handbuch der Holz- und Metallschnitte des XV. Jahrhunderts (Band 4): Darstellend religiös-mystische Allegorien, Lebensalter, Glücksrad, Tod, Kalender, Medizin, Heiligtümer, Geschichte, Geographie, Satiren, Sittenbilder, Grotesken, Ornamente, Porträts, Wappen, Bücherzeichen, Münzen, Nr. 1783 - 2047 — Leipzig: Hiersemann, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.50194#0145
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1998. Grotesüen=AfpH>a6et 1464, Dasselbe bestand aus dreiundzwanzig Buchstaben und einem
Blattornament; die auf 3 Bogen gedruckt waren, die in folgender Weise aneinandergeklebt werden
sollten:

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Jeder Buchstabe ist von einer dreilinigen Einfassung umgeben, deren beide innere Vierecke gewöhn»
lieh oben und links durch Schraffierstriche rahmenartig miteinander verbunden sind,- das am Schluß
befindliche Laubwerkornament ist aber nur von Doppellinien eingefaßt.
Links ist ein barhäuptiger Mann mit einem Schreibzeug an der Hüfte, der jedoch keine Füße hat,
sondern aus einer Blume herauswächst. Er hält in der linken Hand über seinem Kopfe einen leicht
gebogenen Stab und hält die rechte Hand auf ein Schriftstück, das mit der Inschrift niCCCClyutj ♦ ver»
sehen ist. Rechts steht ein Greis mit turbanähnlicher Kopfbedeckung in sehr langen spitzen Schuhen,
er stützt mit der erhobenen rediten Hand den über ihm befindlichen Stab und hält die linke auf das
erwähnte Schriftstück.
15. Gruppe von sechs Figuren: Die Hauptperson links, die mit Flöte und Tamburin versehen ist, steht
mit einem Bein auf einem jungen Menschen und mit dem anderen auf einer anderen Person, die einen
Greis auf ihren Schultern trägt, der mit einem Stock zu dem Musikanten hinüberreicht. In der unteren
Krümmung des Buchstabens sehen wir eine Frau mit einem Stab in der linken Hand und einen alten
Mann, der sein Bein nach links ausstreckt.
C. Links ist der Oberkörper eines jungen Mannes, der dem unter ihm befindlichen Löwen den Rachen
aufreißt. Die Enden des Budistabens werden von zwei gehörnten Satyrköpfen gebildet, deren Bärte
sich vereinigen.
fB. Links ist ein Mann zu Pferde, der ein Schwert wageredit über seinen Kopf hält. Der Bogen wird
von einem Mann gebildet, der auf den Schultern eines löwenartigen Tiers sitzt und eine Rute in der
linken Hand hält.
<B. Links befindet sich ein aufrecht stehender Mann und vor ihm ein zweiter, der sich vorbeugt und
ein Stück Zeug nach rechts ausstredet. Dort sind zwei Widderköpfe, deren Bärte Zusammenstößen.
jjF. Links steht aufrecht ein Minstrel, der auf einer langen Trompete bläst und vor ihm befindet sich
ein zweiter, der mit nach vorn gebeugtem Oberleib die Trommel schlägt. Zwischen seinen Beinen er»
blickt man einen Hund.
<15. Ein Jüngling steht fast aufrecht auf einem Fisch,- er hält in der linken Hand den Kopf eines Riesen
und in der anderen Hand eine Lanze. Unten rechts befindet sich ein Minstrel, der ein mit dem Munde
gehaltenes Glockenspiel ertönen läßt.
"fä, Ein großer aufrecht stehender Mann reißt einem Drachen, dessen Körper den hinteren Teil des
Buchstabens bildet, den Rachen auseinander.
Ein Mann liebkost mit der linken Hand das Kinn seiner Freundin, um deren Hüften er seinen Arm
gelegt hat. Sie streichelt mit der linken Hand in gleicherweise sein Kinn.
Links steht mit vorgeneigtem Kopf, auf dem ein großer Hut mit weitem Schleier sitzt, ein Mäd»
dien. Es hält in der linken Hand einen Kranz und berührt mit der rechten die Wange eines vor ihr
knienden Jünglings, der in der rechten Hand einen Ehering und in der anderen ein Band mit Inschrift
ntDtt V hält. Rechts befindet sich oben ein bärtiger Mann, unten ein Jüngling, die beide mit ihren
Fußspitzen den Rücken des erhörten Liebhabers berühren.

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