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EINLEITUNG

in cpl 1260 sowie geistliche Lieder und deutsche Hymnen in cpl 1273 sind ihm
unbekannt geblieben50.

Die inhaltliche Vielfalt der medizinischen Handschriften wird noch vermehrt durch
11 Bände mittelalterlicher Alchemie aus dem 13.—16. Jahrhundert, die vorwiegend
am Schluß der medizinischen Signaturenreihe eingeordnet wurden. Zu ihnen kom-
men mehrere alchemistische Traktate in medizinischen Sammelhandschriften. Es
besteht eine gewisse formale Verwandtschaft alchemistischer Textsammlungen mit
medizinischen, insofern die alchemistischen wie Rezeptare oder Antidotare Anwei-
sungen enthalten, die Drogen, Mineralien und organische Substanzen wie für phar-
mazeutische Zwecke mischen, kochen und verschmelzen. Auch verwendet die
alchemistische Spekulation nicht selten den Begriff ,Medicina' zur Umschreibung
des Elixir und des Steines der Weisen. Doch stellen die alchemistischen Manu-
skripte den Katalogbearbeiter vor schwierige Aufgaben, sich in einer Vielzahl von
Traktaten, Exzerpten, miteinander vermischten Texten und Rezeptfolgen für die
verschiedenen alchemistischen Prozesse zurechtzufinden. Hier wurden früher oft
summarische Inhaltszusammenfassungen gegeben, die sich nicht mehr vertreten
lassen. In diesem Katalog ist für die Textbeschreibung alchemistischer Handschrif-
ten eine begrenzte Ausführlichkeit gewahrt worden, wobei auch kleinere Texteinhei-
ten und thematische Zusammenhänge bei Rezeptketten beachtet wurden und
ebenso Beziehungen zu Personen sowie Orten festgehalten sind. Verfassernamen
bei alchemistischen Texten sind oft phantastische Pseudonyme, die in verschiede-
nen Handschriften nicht einheitlich überliefert werden. Hier bleibt beim Fehlen
kritischer Untersuchungen oder Editionen kein anderer Weg als die Namen aus der
jeweiligen Handschrift in den Titel zu übernehmen, soweit möglich mit Verweisun-
gen auf Repertorien und die für die Katalogisierung alchemistischer Texte wertvol-
len Werke von Dorothy Waley Singer und James Corbett.

50 Die deutschen Texte der Cod.Pal.Lat. s. Bartsch (Anhang I) S. 182-198.

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