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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0024

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xx

Vorrede.

Welche Sprache liegt nun den esoterischen Hieroglyphen-Texten zum Grunde?
Die ineisten Gelehrten erklärten sich zu Gunsten der Koptischen. Andere aber verneinten
diess wie der Hr. Graf Robiano, welcher sich in der lntroduclion zu seinen EIndes p. 6.
hierüber also äussert : Le copte etait la langue derniere de ce pays —; essayons donc le
cople, a-t-on d'd; il ne se peut pas que Vanlique langage des Pharaons n'y vice encore en
gründe parlie: et Von a essaye le copte; et le copte n'a repondu que par des con-
tradiclions et des absurdile's. Est-ce vonc dien du copte que nous parlent
ces colosses des plaines NiLiAQüEs? — und weiterhin auf die von ihm p. 19. §. 1.
aufgeworfene Frage: La langue Egyptienne, etait-ce du copte? antwortet: Or, sott
hisloriquemenl, soit grammaticalement, soit logiquemeni, partout il me semble devoir re-
pousser le cople, comme elant incapable de donner une Solution satisfaisante, ou meme
comme devant enlraver les progres de la science. Le cople, ou cophte, dit-on, est la
langue egyptienne defigure'e seulement par le lemps, et doit avoir conserve plusieurs des
mols anciens de Vegyptien. Leinde suivie de cette langue, les mols que Von pourrait en
retrouver, doivenl, ajoute-l-on, aider ä entendre ces vieilles legendes memphiliques, ce
deluge de papyrus inexplicables jusquä present; c'esl ce manque de mols coptes qui nous
arrete seul dans nos brillantes decouvertes. J'avoue que j'ai de la peine ä le croire; ei
je vais en donner quelques raisons qui, prises ensemble, ne laissenl pas, ce nie semble, de
former une dijficulle reelle et qui merite qu'on la pese avec conscience. Der genannte
Gelehrte geht dann weiter und behauptet p. 40. fgg., dass die Aegypter eine Semitische
Sprache geredet haben, wie denn schon zwei Jahre vorher Hr. Thilokier in seiner Schrift
Examen critique des principaux Groupes Hieroglyphiques. Paris. 1832., obschon er die
Einheit des Koptischen mit dem Aegyptischen anerkennt, eine Verwandtschaft zwischen
dem Aegyptischen und Aethiopischen anzunehmen geneigt war (s. ibid. p. öl.1). Hielt

1) Da Idelkr Hermap. |». 10. ein bedeutendes Gewicht auf Tuilorier's Examen legt, so erlaube ich
mir, um wenigstens hieraus keine Folgerungen ziehen zu lassen, schon hier zu bemerken, dass die von
Tihlorier vorgebrachten Beweise für einen hesondern Zusammenhang des Aethiopischen mit dem Aegypti-
schen durchaus nichtig sind. Tihlorier behauptet p. 13., die von Champollion durch CTN (COyfEN)

übersetzte Gruppe sei SGNT (COyrFN) zu lesen und enthalte (p. 32. fgg.) das verkehrte ilW:

Negous (das ibid. p- 67. 60. 61. 73. 89. wiederholte }JUJ'. heisst doch nimmermehr Negous. Die Form
ilVJ'. ist Prateril.:=iWJ reynaml, Negous aber Q'ea0 im Aeth. "il-W.). Allein die Hieroglyphe m. ist
schlechterdings nur als Trfiger des T, d, nicht aber des K, r nachzuweisen. Nach Tihlorier p. 37.
soll das Kopt. TTKagNNfjbOU), Pkahannsooch, grammatisch zu zerlegen sein in ITKAg N r4EO*OOUJ, P-hah-
an-Ncgooch, und bedeuten terre de Negous. Diese Annahme ist unzulässig. Denn, abgesehen von dem un-r
genau bestimmten Laut-Inhalte des (f (s. mein Buch p. 1299.) und von dem, meines Wissens, nirgends im
Koptischen nachgewiesenen NEÖOOCÜ = so übersah Thilorier, dass der eigentliche Ausdruck für

Aethiopier im Sahid. EfJbocL), e6"ü)U) und Land der Äelhiopier regelmässig Sah. TTKAg N TT PÖOOU),
(EÖ"ü)(D), m. TTKAgl N Nl EGAyu) laute. Thilorier hebt besonders das nicht bezeichnete N vor 6"OOtt)
hervor. Allein solche Unterlassungs-Sünden trillt man im Sahid. unzählige Male. Die Auslassung der
 
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