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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0171
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Einleitung.

117

sehen Orakel verkehrt haben sollen Die Verehrung Amuns in Sparta erhielt durch Lysander
einen neuen Schwung. Warum aber Amun nach der unten angefübrten Stelle das unbedeutendere
Aphyte gegen das ihm sonst so werthe Sparta in Schatz nahm, diess erklärt sich dadurch, dass
die Einwohner jener Stadt den Arnim nicht weniger als die Libyschen Ammonier selbst verehrten 2).
Ferner ward Amun mit seinem Widderhaupte verehrt zu Megalopolis in Arkadien 3). Eben so in
dem Böotischen Theben. Die Bildsäule des Gottes war ein Weihgeschenk Pindars, der auch nach
dem Libyschen Ammonium Lobgesänge des Gottes gesendet hatte 4). Auch in Athen trug ein Fest
wabrscheinlich Amuns Namen 5}. Doch war es nicht Amun allein, der sich dieser Verehrung der
Hellenen erfreute. Den Osiris feierte das Cyprische Amathus 6)5 den Osiris und die Nephtliys
Athen 7). Den Aegyptischen Koros wollte Pausanias in Trözene linden 8). Weit öfter tritt uns
aber in Hellas Sarapis entgegen. Seine Heiligthümer sah man zu Akrokorinth9), zu Paträ zu
Althermionne ll), zu Athen 12) und Sparta 13). Eben so heilig war vielen Hellenen die Isis. Denn
ob gleich von allen Griechen nur die Athener bei ihr geschworen haben sollen so war sie doch
auch ausser Athen hoch und heilig gehalten, so in dem verwandten Delos, wo man sie zugleich
mit Sarapis, Anubis und Harpokrates feierte 15}, in Akrokorinth in Mediana 17)3 in Megara 18),

1) lioKcmi Staatshaushaltung, II. p. 258. erklärt die Verehrung der Spartaner und Thebaner gegen den Lybischen
Arnim durch die Verwandtschaft mit dem Kyreuaischen Köuigstamme und Adel (Aepiden).

2) Pausan. III, 18. Atpvraioi eTc rißo>aiv A/ifiiova ovdev fjdoov t] ol A/i/ioivioi Aißvoiv. vergl. stephan. Byzant. unter
Aq<vTrj- eo/s 6» f] nohq /tavreiov Aßfuovoq. Nach Plutabch. 1. 1. soll Lysander bei Aufhebung der Belagerung ihnen dem
Gölte zu opfern befohlen haben (exelevae &veiv). Mau könnte vielleicht hierin die Einführung des Aniuncultes erblicken.
Allein wahrscheinlicher ist es, dass, hatten sie den Gott nicht frülier, sie sieh nach der Kunde des von Sparta aus verbrei-
teten Histörchens seinem Dienste wetteten.

3) paus an, VIII, 32. eori de ayukpa A/i/*o>roq 7tqoq rij oixia, roiq rerqaywvoiq 'Equaiq eixao/iei'ov, xeqaru tni Tijq xefa-
lyq eyov xqiov.

4) PAUSAN. IX, 16. ov itoqqia de eavi vaoq A^ipuivoq xai to aya).pa aveO-tjxe fiev üivdaqoq, Ka).af<idoq de eanv tqyov.
avent^e de ü Ilivdaqoq xai Aißv?;g evi A/ipoivibvq v/irovq. Ueber die Erwähnung Amuns in Piudars Hymnen, s. Boeckh. a. a. 0.

5) Hksvcu. Lex. ed. Albekti Appoiv ioqtfj Afrqvfloiv ayo^tev?/ xai oyetq Kvqrjvaioiq emeudirt xai ü Zevq Kvqijvaioq.
Habpocb. unter A/i/Moviq, Suid. unter rafiiai. vergl. Cupeki Observatt. II. p. 245. Boeckii 1. L p. 259. und zu dem Cor/ms
inscript. Graec. no. 157. Das Marmor. Par. Ep. 22 rückt die Ammonien bis in die Zeit des Thcseus. vergl. Mueiabb
Gesch. Hell. Stämme. I, 359.

G) Stephan. Bvzant. unter A/ia&ovq.

7) Boeckh. Corpus Inscript. Graec. no. 523.

8) Pausa*. II, 30. 6.

9) Pausan. II, 4. 7. (Ivo Saqamdoq (Tf/itv?i), er Kavtafita xaXovfievov to ireqov. vergl. Boeckh. Corpus Inscript. Graec.
ni. 1608.

10) Pausan. VII, 21. 6. ev Ilarqaiq de ^qoq Tip a!.oei xai leqa dvo ean —aqamdoq' ev de rm ereqia ne7toii]rai nvt/ßa
Aiyvnrov rov Brj).ov.

11) Pausan. II, 84. 10.

12) Pausan. I, ig. 4. Saqartidoq Uqov, Sv AO-ijvaioi naqa IlToXt/iaiov &cov eqriyayorxo. Ueber die Verehrung des
Sarapis, der als der allumfassende Zeus, als der allgemeine Gott aller Nationen angesehen wurde, lese man die Festrede
des äbistid. (in Sarap. ed. Jkbb, I. p. 51.), daher von ihm p. 56. oi'ros navraq rovq ev rtj yij veiaq ovve/ei T£ xai xocfftet.

13) pausan. III, 14. 5. ean de xai Saqamdoq veonarov tovro ^naqriaraiq ieqor.

14) Diodob. Sic. I, 29. Vergl. Athenische Inschriften von Dr. Franz in Born, mit einer Nachschrift von Boeckh (im
Intelügenzbl. d. aUgem. Literaturzeit. Jul. 1835.) Inschr. no. 22. vergl. Corp. Inscript. Gr. 110. 481.

15) Boeckh. Corp. Inscript. Gr. no. 2295. Athenische Inschr. von Franz. I. I.

16) Pausan. II, 4. 7. e? <fy rov Axqoxoqir&ov rovrov armvaiv eanv Iaidoq refterij' <ov tj/j> fl[v Ilelaytar, rtyv de Aiyvn-
na* avT,„v enovo^ovaiv. Vergl. Boeckh. Corp. Inscript. Gr. no. 1608.

17) Pausan. II, 34. 10.

18) Pausan. I, 41. 4.
 
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