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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0440
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386

System der Hieroglyp hik

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Champollion und Salt waren der Meinung dass die Hieroglyphe E=P auch zugleich die
Aspirate <T>, Ph ausgedrückt habe. Beide beriefen sich desshalb auf den Namen PChiJlipQiJos
(L). Dieser Name allein 2) giebt jedoch keineswegs einen hinreichenden Beweis. Denn, wem es
nicht unbekannt ist, wie die Anhänger einer und derselben Sprache, selbst zu einer und derselben
Zeit, in der Anwendung des Hauchlautes (Aspiration) von einander abwichen 3), wie man nament-
lich im Lateinischen habe und ave, havena und urena, holus und olus, hurundo und arundo, Harfe
spcxnnA. aruspex,hedei-a und edera, hordeum und ordeum,halucinuri und alucinari, Hadria und Adria
Hammon und Amnion, Hilerda und Herda u. s. w. sprach 4) und wie die Lateiner das Griechi-
sche, von ihnen durch Ph wiedergegebene, <P in F umwandelten 5), der wird sich augenblicklichst

uns. p. 325. Jio. 2.) mit /.«'ei ■, ob schon ,ille drei denselben ans dem Granit-Kanctuarium von Karnak entnahmen, (vgl.
zu pag. 325. no. 2. Pre'c. du Syst. Hier. p. 115.). Ich habe diesen Namen unter den von der Diisor. de l'Eg. aus Kar-
nak gegebenen Abbildungen vergeblich gesucht. Vielleicht ist er in dem von der Deacr. de VEy. Ant. Vol. d. PI. III. pl.
36. no. C. (vgl. Vol. V. pl- 51. no. 280.) gezeichneten Ovale enthalten.

1) s. Champoluon bei uns n. 275. Salt bei uns p. 325. no. 2. und Phonetick Alphabet unter '/'.

2) Champoluon machte für die Aspiration des lllllllllll noch den von ihm entzifferten Namen Aq>QiXavo;, Africanus
geltend (s. bei uns p. 253. no. 3.). Allein da Champ. den Obelisk Albuni damals nur nach der Kircherschen Zeichnung
kannte und da er diese Zeichnung zu Gunsten seines A<pqi/.avo<; eigenmächtig veränderte, so kann auf die Gewissheit sei-
ner Entzifferung nichts gegeben werden.

3) Vrgl. über die Aialciq ytAwrcw, Gregor. Cor. ed. ScnAEFER. p. 585. 637. 689. und über die Seltenheit des H—h
bei den alten Lateinern Quixra,. de lnstit. orat. L 5, 20.

4) Schneider Ausführt. Gram. d. Latein. Spr. 1 Ahth. i. Bd. p. 184. „Schon aus diesen allgemeinen Bemerkun-
gen (vgl. °as Vorhergehende) erhellt, welchen Abwechselungen der Gebrauch des H=h im Laufe der Zeiten unterwor-
fen war uud dass selbst Zeitgenossen darin nicht übereinstimmten. Im Einzelnen bestätigt es sich theils durch andere
zerstreute Nachrichten der alten Grammatiker, theils durch die S. 181. gedachten Vorschriften des Piiocas u. Eutyches,
welche mehreren Wörtern gegen die durch andere Zeugnisse sicher erwiesene Sitte der besten Zeiten das H=h theils beilegen,
theils absprechen, und durch Vergleichung der Inschriften,wo man z.B. (s. Grut. Ind. Gramm, „h superfluum, h omissum.")
hac, Iwbltxis, horiundus, hornamentum etc. statt: ac, obitus, etc, und noch häufiger umgekehrt: ic, ec, ujus, aduc, eres,
iberna , onestus, omo, umanus etc. statt: hic , hoc, hujus etc. findet. Zu den Fehlern der letzteren Art, mit denen das
fast gänzliche Verschwinden der Aspiration aus der italienischen Sprache zusammenhängt, gehört auch das von Chams p.
238. gerügte umus statt humus." Vgl. d. Fgg. Ueher die lächerliche Sucht, den Hauchlaut am unrechten Orte anzubringen,
s. Catlij,. 84, chommoda, hinsidias, fluctus hiouios=ionios, vgl. Quintiman. de lnstit. orat. I. 5, 20. |

5) Die Umwandlung selbst ist allbekannt. Nur möchten die, welche mifLiscov. Ueb. d. Aüss/ir. d. Griech. p. 148.
sqq. hinsichtlich der Aussprache des '/' und F keinen Unterschied machen, sie bloss für eine formelle halten. Ging dieser
Meinung doch gewissermaßen selbst Pmscian. I. p. 542. voran. Allein in den Worten p. 543. Hoc tarnen scire debtinus,
quod nou tarn fixis Iabris est pronunciauda F quomodp Ph(-</>): atque hoc solum interest inter F et Ph — und noch mehr
p. 560. F multis modis inuta niagis ostenditur, cum pro P et aspiratione, quae similiter muta est, accipitur, de quo sufficieu-
ter stiperius diximus. Quanquam auliqui Homanorum Aeoles sequentes loco aspirationis eam pouebant, effugientos ipsi
quoque aspiralionem; et maxime cum consouante recusabaut eam proferre in Latino sermone. Habebat autem haec F B-
tera httuc sonum, quem nunc habet V, loco consonanlis posila; uude antiqui AF pro AB scrivere solebant: sed qula nun
potest Vau, id est, Digamma, in fme svllabae iuveutri, ideo mutet« est in U — zeigt er nicht nur die Verschiedenheit
 
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