Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0453
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
von Champollion. 399

Kaisaros (VII. IX.), in denen das so leicht aus t hervor gegangene «. O gewiss nicht unverdäch-
tig erscheinen wird. Man vergleiche dann die Varianten von Aulokralor (IX. X.), ferner die Va-

O ^-

riante von Ptolemäos die beiden, gleichfalls aus den Sculpturen von Esneh entlehnten,

oben p. 364. unter IX. X. raitgetlieilten Ovale *), so wie endlich den zu dem Autokrator Kaisar
von no. VIII. gehörenden Eigennamen des NQeJrou(a^) TrQi}ifrQn£oJs, neben welchen wir un-
ter * die Wiederherstellung der richtigem Zeichnung dieses Namens geben 2);

1. . 11. *

Ohne desshalb der Figur O, O oder 0 im Geringsten den Inhalt des K absprechen zu wol-
len, so müssen wir doch die Bestätigung dieser Annahme noch von der Erlangung zuverlässigerer
Beweise abhängig machen. — Dass die in (Tiberius) Kaisaros (XII.) hinter den \\ stehende senk-
rechte Linie | einP=s enthalte, darüber kann kein Zweifel sein, wohl aber, welches K-Zeichen
die vorderste Linie | verberge. Ohne genaue Ansicht des Originales würde jedoch jede Vermu-
tliung nur ein nutzloses Rathen sein.

Als hieroglyphisches K führte Champollion in der ersten Ausgabe seines Precis noch ^fc
und in der zweiten statt dieses Vogels das Zeichen £>, in beiden Ausgaben aber zugleich die Figur
4 an. Für keines dieser Zeichen habe ich bei ihm oder anderswo in den Griechischen und Römi-
schen Königslegenden ein Beispiel aufgefunden.

Für den aspirirten Gaumiaut Ch, Kh (X, £>) gab Champollion in der Lettre a M. Dac. die
Hieroglyphe ®, in dem Precis aber für den schärfern Laut h die Figur ^ und für den stumpfern
X das von uns als K erkannte ^ aus. Allein auch für diese Bestimmungen hat Champollion aus
den hier in Betracht kommenden Griechischen und Römischen Legenden keinen Beweis gegeben,
so wie es mir selbst nicht möglich gewesen ist, auf diesem Gebiete einen dafür sprechenden Fall
zu gewinnen.

Wir gehen daher zu den Zungenbuchstaben über und untersuchen zuvörderst die verwandten
Laute des D=d; T=r, T=t; 0=&, Th. (Zahnlaute.)

1) Die Hauptzeichnung befindet sich in der De'scr. de VEg. Amt. Vol. d. PI. I. V1- s0- 81-

2) De'scr. de VEg. Ant. Vol. de. PI. I. pi. 27. (Philä) no. 14. 18. So stellte diesen Namen schon Champollion
wieder her (s. bei uns p. 314. no. 2.). Nur hätte er sagen müssen, dass die von ihm gegebene Zeichnung eine Emeu-
dation war, nicht aber hätte er, wie er leider pflegte, thun sollen, als ob die von ihm emeudirten Zeichnungen wirklich
*u seinen Quellen vorlägen.
 
Annotationen