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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0474

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System der Hieroglyphik

/-j das gewöhnlicliste Zeichen des M, in diesem Namen gestanden habe. Macht uns nun auch

diese Vermutliung geneigter, dem mmm in unserm Falle die Währung des S zuzuerkennen, so müs-
sen wir doch auf der andern Seite zugeben, dass die Zeichnung von ,w in dem vorliegenden
Ovale nicht über allen Verdacht erhaben ist. Denn da die auf -äj£a folgenden Hieroglyphen lehren, dass
die verletzende Zeit nicht unthätig an dem Ovale vorüber gegangen ist, so lässt sich keineswegs mit
Bestimmtheit versichern, dass in der unversehrten Sculptur nicht ein irJZSS. welches gleichfalls für
das S in Anspruch genommen wird, vorhanden gewesen sei, ob schon Avir auch hier einräumen
müssen, dass als der verkürzte Schattenriss von /' ■ füglich dessen alphabetischen Gehalt

habe besitzen können. Uebrigens gab sicherlich unser Oval Veranlassung, dass Chämpollion die

Gruppe - Tme, Thmei (vermeintliche Göttin der Gerechtigkeit und Wahrheit) in dem Tabl.
gen. in Sme umtaufte !), also das für ein T, Th angesehene —-■ in ein S umwandelte, ob gleich
die mir seit der Zeit, als ich meinen Zweifel über CMH, CMe=Yeritas, Iustitia äusserte 2), zuge-
kommenen neuen Koptischen Wörterbücher von Tattain und Peyron durchaus nicht die von Chäm-
pollion dem CMH untergelegten, wohl aber die von mir damals angegebenen Begriffe enthalten.

Das eben erwähnte Zeichen ,^«^3 findet sich als S in dem von der Descr. de VJ&g. mit
Antonin, und in dem von Chämpollion und Bosellini mit Domitian verbundenen K(aJis(aJr£oJS

3), wo dessen formelle Richtigkeit gesichert zu sein scheint. Weniger ist diess der Fall

»

mit dem auf dem Barberin. Obelisken befindlichen, zu Hadrian gehörenden Kaisaros, in welchem
die Figur mmzn gleichfalls stehen soll. Die Zeichnung nämlich des unmittelbar unter dem Pyra-
midion der vierten Seite enthaltenen Ovales HCa)triQaJnQoJs KQaQsQaJr ist nach Zoega,
Chämpollion und Bosellini folgende 4):

Z. C. B.

i. ~ "n\~ in.

Die Figuren sind bei Zoega übermässig klein und zumal gegen die übrigen Figuren des Obelisken
unverhältnissniässig klein gehalten, so dass sich aus ihnen eben nur das, was wir unter Z. gege-
ben haben, erkennen lässt. Diese Unverhältnissmässigkeit ist um so mehr zu bedauern, da Zoega
den damals im Hofe des Vatican zu Boden liegenden Obelisken genau untersucht zu haben versich-

1) s. uns. B. p. 125. fgg.
3) s. uns. B. p. 127. n0. %.

3) s. uns. B. p. 331. u. 320. no. 15.

4) vgl. uns. B. p. 248. A., wo ich in allgemeiner Beziehung für uaser Oval Bosellini's Zeichnung mitgetheilt hatte.
 
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