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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0475
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von Champollion.

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ert i). Champollion entnahm seine erste, in dem Briefe an Dacier enthaltene Zeichnung (bei
uns unter C. I.) offenbar dem Zoegaschen Werke 2). Er hätte aber, namentlich im Bezug auf»,
nicht sagen sollen, dass ihm Zoega's Abbildung sehr deutlich neun phonetische Hieroglyphen und
unter diesen unser habe erblicken lassen, indem die Vermuthung kaum hyperkritisch sein

dürfte, dass auf dieselbe Weise, wie Champollion in dem von der Descr. de VEg. gezeichneten
Schluss-S —- von <^> ein —ty- des Namens <^> TrQQiQajnCoJS sah, in Zoega's —

eher ein unkenntliches, in Kaisaros unzählige Mal vorkommendes —«>—, , <g. - , -f+-

als das so überaus selten erscheinende ^mss zu erkennen sei. Gesetzt aber, keines dieser Zei-
chen sei in unserm Ovale zu suchen, wer steht uns dafür, dass nicht ^=01, das S von no. X., in
Zoega's — verborgen sei? Müssen wir diess aber nicht um so mehr vermuthen, da Ckatnpollion
in dem Tubl. gen. des Precis der lsten Ausgabe (s. C. II.) seine frühere Zeichnung ?) abänderte
und für üHHH eben dieses jbs aufnahm? Und müssen ihn nicht triftige Gründe die Unrichtigkeit
von Zoega's Zeichnung dargethan haben, da er sich selbst für berechtigt hielt, ein dort ganz und
gar nicht wahrzunehmendes -H- hinzuzufügen? Da nun Champollion auch in der Ilten Ausgabe sei-
nes Precis, also nachdem er den Barberinischen Obelisken ohne Zweifel in Born selbst besichtigt
hatte, jene Abänderung beibehielt und nur in im n umstellte, so sollte man um so mehr über-

zeugt sein, dass in unserm Ovale kein zu sehen sei 4), indem Niemand glauben wird, dass

Champollion in seinen Schriften willkührlich ein r- =: es setzte, wo auf den Aegyptischen Monu-.
wenten ein blosses ssmm stand und wiederum ein m 1 zeichnete, wo das Original ein /■•..-.: ti dar-
hot 5). Es ist daher gewiss auffallend, dass Herr Bosellini die in so Vieler Hände befindliche
Zeichnung Champollions stillschweigend dergestalt umänderte, dass er für Zoega's und Champolli-

1) Zoega de Or. et Us. Obel. p. 77. vgl. 78. Iconem sistit Kircherus Oedipi Tom. III. syntagm. 5. p. 271. sed
8 vera Japidis facie ita dissonant, ut nemo sit Aegyptiarum rerum Studiosus, quin gratuletur sibi, quod tarn eximii Monu-
•nenti novam delinealionein libro nostro adjici jusserit Pius Sextus, scalpturasque. ita exprüni, ut novain Aegyptiae artis
ePOchatn ab hoc obelisco ordiendam, ex ectypo cognoscant, quibus ipsum saxum adire nou datur.

2) Champollion Lettre ä M. Dac. p. 70. C'est sur im des obelisques de Home, celui qu'on appelle l'obelisqne
Barhe'rini, aujourd'hui a la nouvelle promenade du Monte-Pincio, que nous trouverons le nom de — Hadrien. — fCe nom)
est heureusement conserve dans un cartouclie — vers le haut de la IVme face de l'obelisque. Ce cartouche, de tres-petUe
Proportion sur la gravure de Zoega , m'a presente toutefois, fort clairement, neuf hieroglyphes, dont la transcriplion en
lettres grecques donne 'ATllHNSKZR, Hadrien Cesar.

_ p

3) Da Salt im Pltonetick Alphabet unter dem 2 kein i* ' T3, wohl aber ein an gab, so könnte mau zwei-
feln, ob der erste Abdruck der Lettre d M. Dac. schon .(T^EJ enthalten habe. Allein er niuss diese Figur enthalten
haben, weil Young's Account im Alphab. of Champol. *l^JL£3 und tm^m=S zeichnet und p. 122- 123. eben so wohl
"User Oval von Hadrian (C. I.) als auch das von Sbst. no. X. mitthellt.

4) Daher erblickt man auch in den Schriften, welche hinsichtlich des hierogl. Alphabetes besonders den Precis du
s!>st. Hier, ins Auge fassen, wie in Yorks und Leake les prineip. Mon. d. M. Brit. (Prix. I. ed.), Tatta.w Grammar,
Wall Inquiry (Prec. II. ed.) unter dem 2 kein £JZ£Z3. sondern mir tmm^, ob schon sie das erstere wegen des von
Chanip. mit Domitian verbundenen Kaisaros hätten aufnehmen sollen. Tattam's Aegypt. Lexic. lässt jedoch mmmm wieder
a«s und führt, vielleicht zu Folge von Rosell. ^^E3? aber aucli zugleich — =c (s- oben au.

5) Champollion hielt j^mm und Z^^-^ij f;;r zwei verschiedene und auch wieder für zwei gleiche Hieroglyphen, in-
dem er in dem Alphabet des Tabl. gen. unter no. 94. Mmmzs und unter no. 95. ' 111 lllr als zwei besondere Hieroglyphen

anführte, beiden Zeichen aber die Figur mmm \ als Linearhieroglyphe an die Seite stellte.
 
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