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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0569
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von Champollion. 515
spiele noch eines strengern Beweises bedarf. Lanzi Sarj. di Ling. Elr. I. p. 208. 210. 250.

xai 0 dv ooreo q Boii»nxo>q, xai OSvooevq ncqiantantvtitq J0>qiXo>q xai AioXixoiq.~). Wenn aber der Biiotism das H anderer Griechen
in El überträgt (Bokckh l. I. p- 720, 5. Maittaire ed. St. p. SIC), so zeigt er dadurch nur, dass er, wie wohl der grössere Theil der
älteren Griechen, das II als Ita mit dickern I-Laut auffasste, (Eustath. ad Hom. Od. A, 203. 'Ort öe Iaxov ton to tutv y AioXixov ?t
Ataqixov, navreq yaq avToi xqoirrai, HquxXudqq eyqayenov. ir&a e<frt,xai in wsfiffwrtitffTwmiTO iftoia, ovTotqtoiv c £T 10 xaiavaXoyot
xqaoei e iro) dia diydoyyov, oiq qd.tin», nXtiTot xai Jviqixmq y toj. Joqiciq yaq ovtih fieranoiovoi Taq Toiavraq 7iaQafa]%ovoas, To <pi-
Xiitw, vouna <piXrjTU> xai votjto) Xeyovreq ;) vgl. das Att. I7tnuq=i7iixi]q=ln7ti]tq und das umgekehrte Aeol. H für EI in eXO-iji^eXO-tiv
s. unten). Dieses dickere H=EI, mochte es nun als ein dunkleres I oder auch als ein dunkleres KI=EU ausgesprochen
werden, macht es erklärlich, wie der Aeolism das H selbst für das OY eintreten lassen konnte (Eustath. ad. Hom. Od.
II, 35. Ei o')V AioXixoiq o ovv ytyovev ?]v xai ö ovixijv ij/iqv. AioXei; yaq <fi\<si (sc. 6 AXe^ardq. 'HqaxXciäiiq) zijv ov änp-
O-oyyov naqaxcXevTov ovaav tv Toiq Totovioiq eiq 1\ neranO-eaair. oi xai ro e/.aXo vfiijv xai evoovfiTjv xai 6aa ö/toece Ttjq
nqo>t>]q ov^vyiaq rmv 7ieqioiro)fiEvo)v exaXijfiijv xai evoijfirjv Xeyovai, xai ein /tero/wv xaXquevoq xai voTjficvoq, /.leTanirt-
rovons ov dttpO-oyyov uq to ijxa.~i, woraus eines Theils erhellt, dass das Aeolische U im Allgemeinen ein helleres U
und eben desshalb ein zum Ü-Laut (Y) geneigtes ü war (Y=4Ty=Ü) und audern Theils, dass in voctfievoq (Böot.)=»<oj//tEvos
C\eol)=i'oovtisvog{Att.)=voevftcvoq(.Y)oi:)£i:ii:ov: cv sich, wenn auch nicht wie dieformell verschiedeuenNoteu eines und dessel-
ben Gruudlones, doch wie die seiner nächsten Intervallen zu einander verhielten. Selbst das Ion. voeopevoq steht diesem Tone
sehr nahe, sobald man sich des vor Alters in dem 0 liegenden U-Lautes entsinnt. Bei diesem dicken I-Laute des H kann
es nicht überraschen, wenn der Aeolism ?;=//e in t] (wie im Conjunctiv) aufgehen lässt, indem das nach dem <; lauteude
i nur formell verloren geht, daher denn auch umgekehrt das nicht bloss im Aeolism (Maittaire ed. St. p. 218.), son-
dern auch im altern Atücism (vgl. die Ausleger zu Greg. Cor. ed- Sch. d. D. Att. §. LV.) häufig in u umschlägt. Bei
diesem Vorwalten des I-Lautes ist es mir demnach sehr wahrscheinlich, dass die Iiöotier, wenn sie nach einer Eigentüm-
lichkeit des Aeolism (Maittahik ed. St. p. 215.) das ae und ai in umsetzten (Boeckh Corp. Inscr. Gr. I. p. 722, 8.)
und dieses wieder in ei umbildeten (Boeckh l. I. Qijßaioq Qetßqoq Qeißuoq; vgl. Pindar Ol. XIII, 132. aqxtia=aq/aia~)
wozu jedoch Bokckh 1. 1. v. 88. Leclioui nunc repudiatae ag/ciai pro aqyaiai alio variata diphthoiigi exemplo
sueurrit Maüociii. in Tabul. Heracl. p. 208. irqoTeqeiai), cui plura addere possis: sed nihil ages.), eben so den
dicken I-Laut mit Aufgebuug des a hören Hessen, wie sie den aproximativen I-Laut des oe mit völliger Auf-
gebimg des o zu dem dickern Ü des v hiiiiiberführten. (Ueber das « hingegen, welches im Aeolism nicht etwa aus dem
»/ entsprang, sondern anderwärts ein jj erzeugte, vgl. Giksk l. I. p. 142.). Bei diesem charakteristischen Hervortreten eines
bald tiefern bald böheni I-Lautes im Aeolism, würde es uns gewiss nicht Wunder nehmen, wenn wir daselbst das I selbst
zu einer bloss euphonischen Dehnung einfacher Laute verwendet sehen. Dass diess in der That bei e der Fall war, leh-
ren die bekannten Formen Tfe^j;=re/t»;, aei=ae (vgl. über letzteres die Ausleg. z. Greg. Cor. ed. Seil. d. D.D. §. CLIV. p. 345.
fgg.) zur Genüge. Dass diess aber auch hinsichtlich des a und o geschah, lehrt ausdrücklieh Eustath. ad II. II, 851. '0 St
JIvXaifiivt;q nartayerai xara tov fieoainoXior, 0)< yan tovto yivcrai «jro rov /icaoq peaonoXioq xai rpojn/ ?ov o eiq a fitoaTto-
Xtoq xai 7tXeovaafiii> rov i fieoaiTtoXioq, orr« xai IlvXo/iiv/iq HvXa/ievijq IlvXttintvrjq xai to yvyaifiavijq Je ÖflOHoq naqaytTai
xara nvaq und so auch TiOaijjMoattr=*Tifropwaotiv=TifrafitiW(>tiv. r, 346. To fievrot öäoäoxoq xai öSonoooq aXXinq tOiqa-
ntvoe ro TtoXvßqajrv Tut? nvXXaßon', <Si encrO-eocoiq tov i, xaOa xai TO fieoanoXioq fitoai7toXioq, nvXaifiim]q i/Oaiiierij; xai oaa
Toiavra vgl. 'S, 137. Wiederum wird diese Epenthesis des I als eine Eigentümlichkeit des üorisin bezeichnet von Greg.
Cor. ed. SCH. d. D. I). g. XXXII. To enivriOivai to i toj o tmv Joiqumv cotc Ttjv nvorpi yaq nvoiyv <paoi xai tijv -/qoav
yqoiav xai ti\v tpoar tfoiav xai Ttjv qoav qoiav xai tijv noav noiav. üiväaqoq: m-oiaq onifrev Buqea. Vgl. Maittaire ed.
Kr. p. 208. 400. Werden nun nicht die Vocal- und Noiniualformen auf ai, aiq und oe; eben zu dieser euphonischen Zer-
dehnuug des ursprünglichen a und o in ai und oe zu beziehen seiu, wie ja denn auch Etymol. M. p. 575. AioUxas pcXaiq
xai TaXaiq, nXeovaapui) tov i in dem 1 nur einen Pleonasmus findet? Um einen sichern Standpunct zur Beurlheilung zu
gewinnen, bitte ich das zuerst erwähnte oe in Moioa, r/owa u. s. w. mit in die Betrachtung zu ziehen, indem ich frage,
ob denn jenes oe bei der nun erkannten Macht des I nicht aller Wahrscheinlichkeit nach für «ine leidige Usurpation des
altern legitimen oi> zu erachten sei? Da das v=o den Lautunterschied der beiden Diphthonge oe und ov auf das i und v
beschränkt, so ist klar, dass bei der nahen Verwandtschaft des v und t die Unterstellung des oi für ov wohl habe Statt fin-
den können und dass sie eben nicht unnatürlicher gewesen sein würde, als es die für den Aeolism allgemein zugegebene
Verwechselung des e und o (Greg. Cor. ed. Seit. d. D. Aeol. §• XXII. Boeckh l. I. p. 721. 6.) war. Trat ja doch selbst
das erst durch ei mit ov vermittelte ?; für das letztere ein. Und wird denn nicht ausdrücklich von den Grammatikern ge-
lehrt, dass die Formen Moioa, Mtäoioa, tyoiaa u. s. w. auf einer Ablösung des ov durch oi beruhen * s. Greg. Cor. I. I.
Oiqavntq xqiavrai Tij oi öiqiOoyyoi avn rtjq ov,ftoioav rtjv fiovaav Xeyoyreq xai ro e/ovoa tyotoa. Elstatii. ad II, pf 261. to yovv
Utooq eK T0V nVUV itaqr\xTai, a<p oi xai To nvaoq- ftVel ya„ (7U T0lq eX0-qoiq 6 fiiooji; qyovv aXXa onoe naXiv xXivn fitjäe eiq-
oqav eä-eXon. oi'rw xai to orqvq:roq, ei xai 6 Xoyoq xara 'Hqmdiavov äia tov v avro anairtf tüQ yaq Teqm> reqnvoq, OTeyol orey-
voq, ovTut xai orupw OTVtpvaq. xai xad-aneq xtrrov xivxqov, oiroi nXeovao/iO) tov q OTV<pvoq xai arqvtpvoq , opwq evqijTai xai dia
rov i nqoiptqoncvof orqiqroq yaq ^tjOiv. öpoiojq xai ex tov Movoa xoiviaq % AioXixij Moioa xai 7tavra ra xar avTi\v, ä xai

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