Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0649
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
von Cüampollion.

595

und Contraction zu begegnen. Die Umlegung der schwereren Laute in das E konnte aber um so
leichter vor sich gehen, da sie zum grossen Theile nur eine Wiederherstellung der alten örthogra-

Cato usus), puriyare pro purgare a nvqi^m nvqixa primuin purico, deinde purigo, demum purgo. Sic purifico tm tivqi
facio; quod igue omnia emundantur. Wie weit das I in AMICO OPITIMO (sie) Ohklli no. 3405. etymologisch begründet
ist, lasse ich daliin gestellt. Es kann nicht befremden, dass die älteren Römer von dem Streben, ihrer Sprache auf diese
Weise den möglichsten Fluss zu geben, nach dem Urlheile ihrer späteren Sprachgenossen, selbst zu weit geführt wurden.
Daher fand ein jwtversum Luckkt. IV, 263. (vgl. OIXVORSF.I SC. de Racch.~), surpere für surripere Llxrkt. II, 314., ardus
für aridus Lucil. bei Non. MAnc. p. 525., supjms für supinus bei Fkst. p. 458. PROICITO (bis) bei .Grutkb p. CCVII,
nAUKNTlVS=/(«/'eii(i jus Orelli no. 2076. (vgl. oben p. 566. no. 1.) POPLOM cot. rostr., POPLO Grut. p. MIX, 5. und
a. dergl- (s. Pontkoeii. I. I. p. 339. sqq. Schneider l. I. p. 171. fgg.) in der jüngeru Latiuitüt keinen Anklang, wenn auch
einige spätere Dichter nubs, orbs, satraps brauchten s. Schneider l. I. p- 182.

1) Die von Schneider Formenl. p. 59. und Ramshorn hat. Gram. p. 42. §. 27, 2. (vgl. Zumi-t Lat. Gram. p.
43. (49.) ausgesprochene Lehre, dass die nomina proprio und appellativa auf ins und iura bis auf August' im Genitin sing,
ausschliesslich nur i statt ii gehabt liätleu, widerlegt folgende Stelle des Sosii'. Chams, p. 59. Lucius Aemilius et cetera
nomina, quae ante V habeut I, duplici II genitivos siugulares finire debeut, ut necesse sit adversus Observationen! noini-
nativo non minorem fieri genitivum, idque Yarro tradeus adjecit, vocativum quoque singularem talium nomlnum per duplex
II scribi oportere, sed propter difierentiam casuum corripi. Lucilius tameu et per Uttum I in genitivo scribi posse existi-

mat, ait euim:----„servandi numeri et versus faciendi. Nos Caell Numeri numerum et servemus modumque". Nun-

quam euim hoc intulisset, uisi et Caelii et Numerii per 11 faciendum crederet. Deuique et in I. IV. sie ait: „Porro hoc si filius
Lud — — ,— ferit Collum ut Cornell Cornificlque''. et paulo post: „Pupilll, puerl, Luciii, hoc uuius fiet". — Pliuius quo-
que Dubii Sermonis quarto dicit, esse quidem ratiouem per duo II scribendi, sed multa jam consuetudine superari. — Wenn
also Varro die etymologisch richtigere Schreibart mit II für die allein zulässige hielt, wenn Lucilius wenigstens das Vor-
handensein dieser Schreibart voraussetzen lässt, wenn endlich Plinius diese Schreibart als eine wohlbegründete, aber durch
die Gewohnheit des Sprachgebrauches verdrängte angiebt, so folgt doch offenbar, dass dieselbe, wie es auch die Etymologie
au uud für sich heischt, schon längst vor August angewendet, jedoch von der Zeit, welche am Meisleu au der Ausschei-
dung der nachmals als classisch anerkannten Sprache arbeitete, verworfen, obschon immer noch von einigen ausgezeich-
neten Männern vertheidigt worden sei, so dass die Genitive torcularii Cato d. R. R. ed. Sch. c. 13., vitii ibid. c. 107.,
Manlii c. 144. 145. 152., negotii c. 156. ubsinthii c. 159. wohl von Cato herrühren uud die Lesearten Manli und absin-
thi als hyperkritische Emeudationen empfangen haben könnten. Erklärten sich aber für das II .Männer von Varros Anse-
hen, so begreift man leicht, wie dasselbe späterhin wieder die Oberband über das I gewinnen konnte. Daher Tkrext.
Scaur. de Ortbogr. p. 2257. Deinde per detractionem hoc modo scribendi ratio corrupta est, quibusdam uno I scriben-
tibus genitivum eorum Dominum, quae ius nomiuativo sing, finiuutur, ut Antonius Antoui etc., exigeule regula, ut in horum
genitivis I litera geminetur clc, was auch für den Vocativ s. gelte. So auch Flav. Capkr. p. 2-146. Ucbrigeus wurde
das II auch in anderen grammatischen Formen, vornehmlich gegen die classische Zeit hin uud während derselben, in I
zusammen gezogen, wie, ausser den oben p. 580. no. 12. bemerkten IS, Js=jls und ISDEM in DI Grut. p. DCLXXX1X,
7. Dl s. Grit. p. LXXXIX, 2. D1S Grit. p. II, 1. 3. 7. III, 2. 3. IV, 3. 4. 8. CCCCLXIX, 7. CCCCLXX, 4. DXIX, 9
DXLVII, 1. DXLVIII, 8. etc. dIs Grut. p. III, 9. und häufig (Schneiders Ansicht s. Formenl. p. 68. von dem h In dhs
als Zeichen des laugeu I von Dls hat im Betreff der Paläographie die gewöhnliche anderweile Schreibart des I durch I und
hinsichtlich der Etymologie das öfters vorkommende DEIS (vgl. das Verbältniss von IIS, IS zu EIS und Flav. Cai-kr.
p. 2248. Reis ratio, diis consuetudo.) gegen sich und verwickelt ihn wegen der Schreibart Dlls in Widerspruch mit sei-
ner Lehre vom J), SIVE QVI ALI MAGISTRAT YS ERVNT, OlilT s. cenotaph. Vis. Orelli ho. 648., POslT Ohklli no. 732.,
SI QVIS ALI TRADEl'.E VOLVKRIT Grlt. p. DCLII, 8., IVDEX. VEXEFICls. PR. HEPETVXDIS. CVHATOR. vis. STER-
NYNDIS Orelli no. 569., TVLLls. CICKhoxIBYS Ohelli no. 571. Nach Schn. Formenl. p. 60. könnte man glauben, dass das
grössere I ein compendium scribendi fiir n gebildet habe. Gesetzt, dass einige Römer es wirklich in diesem Sinne gebraucht
hätten, so dürfte ihr Verfahren doch durchaus nicht als der von der Mehrzahl befolgte Gebrauch angesehen werden. Denu
ob gleich das grössere I schon in dem CORXelI der Scipion. Inschr. bei Ohklli no. 556. vorkommt, so wurde es doch auf
den meisten älteren Inschriften nicht angewendet wie z. B. in SEMPRONI lex agrar. Cum*. P- cem-> AEDIF1CI ibid.
p. CCVL, DX1I., PORTORI Plebisc. de Therm., MVXICIPI Tab. Heracl.XX, 75. 78. XII, 85., COLLEGI Grut. p. CCCLX, 2.
Als es aber nachmals mehr in Aufnahme kam, so steht es auf den Inschriften, welche sich seiner bedienen, jetzt da nicht, wo
man es als Zeichen der Contraction erwartete, und jetzt da, wo gar keine Contraction Statt findet, wie im cenotaph. Pis.
Ohklli no. 643. IMIF.RI, dagegen FATls, PIsIs Q/)ld_ no_ M2. Plsls, fiCRlliAM.ibid.no. 642. Dlls, Dlls ebenfalls bei Gr.
p. II, 2. 9.10. IV, 9. CCCXXXIX, 1. CCCLXXXVIII, 5. DXLIV, 2. DXLVIII, 9- DXLIX, 8. DCLXIII, 4. DCLXXXVI, 3.
(zugleich mit DIIS), DCXCVII, 10. DCXCIX, 3. DCCCIX, 9. 10. etc. etc. (Orelli no. 2116. giebt nach Grut. p. II, 9. —
ohne diesen zu berichtigen, also ungenau — Dlls), vgl. DllS Grit. p. CCCXXXIV, 8., ferner IN HIS AEDIFICIS,
AEDJFIClS, AEDlFICis, PATVLCI, PATVLCl, PATYLCll Grut. p. CCVIH- v. 1. 3. 15. 10. 31. 23. (der Abdruck bei

75 *
 
Annotationen