Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0683

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
von C Ii a m p o 11 i o n.

629

Pcrsa, Dahnala, Luca, Gcla.Sauromala,Daha, Nigrita,Epirola, Nutnida, Abdcrüa, Aegineta, Ciby-
mia, Baslarna, Cellae, Sacae, Canopilae, einer Menge mnsc. Flüssenamen nicht zu gedenken »), viel zu
zahlreich, als dass dieselben mit Härtung für ..zufällige Aehnlichkeiten der Feminina" 2) gehalten werden
könnten. Die Anzahl dieser Wörter wächst noch beträchtlich, sobald man auf die aus dem Griech, mit glei-
cher Formation aufgenommenen wie z. H. boreas, galaxias, alhleta, sophisla. cilharista, tympanolriba,
iympanista, myslu, pirala, epislala, drapeta, pharmacopola, propola, ergata, sycophanta, Irapezita. pro-
rela, arcopagüa, geomelvae, Herma 3_), Homerisla, HomerCffUdae poettüae (Plaut. Truc. II, 6.4.~),alipla,
cosmela, proxenela, prophela, silona, prisla, daaisla, pelaurisla, idiola. saperda hinsieht und über-
haupt die Griech. Masculina miag und yg, welche ja ein zusammenhängendes Glied in der Dcclinations-
kette bilden, mit in die Betrachtung aufnimmt. Ein für die Latein. Masculina nach Analogie der Griechis-
chen vorauszusetzendes s lässt die Sache völlig beim Alten , weil die so zahlreich v orhandenen Genitive
fem. gen. auf aes das nominativische s gleichfalls für sich in Anspruch nehmen. Dass aber das
Schluss-s für die ausschliessliche Bezeichnung des mannlichen Geschlechtes ursprünglich von kei-
nem Belange gewesen ist, zeigt nicht nur ein Blick auf die übrigen Latein. Declinationen, in wel-
chem das Schluss-s sowohl dem Masculino als Feminino zukommt, sondern auch vornehmlich der
Umstand, dass schon die älteste uns zugängliche Griechische 4) und Lateinische 5) Sprache die-
ses Schlusses fallen Hess, welches die spätere Zeit unstreitig nur aus dem Grunde wieder anzu -
fügen für nöthig hielt, weil die empirische Wahrnehmung, dass im Verlaufe der Sprachbildung das
gunirende a sich bei weitem häufiger an Femininal- als an Masculinar-Substantive angeschlossen und
das aus ocs=uis und acs=ais, as zuletzt niedergeschlagene us und a bei den Adjectiven sich in
der That zu einem Gegensatze des Männlichen und Weiblichen getrennt hatte, zu der irrigen An-
sicht verleitete, als sei das a gleich vom Anfange an der unterscheidende Charakter des weiblichen
Geschlechtes gewesen und als müsse man den Alten, welche sich nichts desto weniger der a-For-

1) Schneider Formenlehre p. 14. fgg- p. 16. „Aus obigen Siellen ergiebt sich, dass mehr Flüsse-Namen auf
a sich als masculina, denn als feinin. finden. Mithin ist das erste geuus als das regelmässige abzunehmen, wie bereits
Pbiscian p. 041. und 680. gethan bat. Auch ist bemerkenswert!!, dass im Griechischen alleu dergl. Namen , selbst denen,
welche sich im Latein, nur als femlnina nachweisen lassen, die Bndignng a? odes i/s und demnach der Artikel 6 gegeben
wird, '/.. B. o MuTQovaq. Und wiederum lassen die Römer denjenigen Fliisse-Xamen auf a;, welche sie durch die Grie-
chen überkommen haben, selbst dann, wenn sie die Endung a; in « umbilden, dennoch ihr gen. masc. (z. B. 6 MaQavaq,
l't/.u;, Xgvoai, TvQas, Marsyas, Gelas etc. und JUarsya), da doch sonst die Griech. AVörter auf a? und ijt mit der Latein.
Kudigung a (öfters) zugleich das gen. fem. annahmen wie Charta, catapulta, maryarita etc.

2) Häutung Tieb. die Casus, p. 147. „Ist aber die Endung a von Natur femininisch, so folgt daraus, dass die
Mnscul. der Ist. Declin. tauriga, incola, scriba, Innora., ve<re?.tiye(>tTa) nur zufällige Aehulichkeit mit den Femininen haben,
daraus entstanden, dass dieselben auf die ihnen zukommende Auszeichnung verzichtet haben".

3) Vgl. Grutkb Ind. Nom. Propr. p. CXC.

4) 7j. B. aix/itira, xvavoyaiTct, evqvoTza, firjricra, bimjXata, axaxrjra, ivxra, ßctfrv/iTira. Der Aeolism behielt dieses a
bei. Vgl. Bummann Gr. Grieth. Gr. g. 34. p. 137. maithiak Gr. Gram. §. 68. p. 188. Maittaibk ed. Sturz p. 235.

5) Quintilian. I. 5. 61. Ne in a quidem atque * literas exire temere masculina Graeca nomina recto casu
patiebantur; ideoque et apud Caelium legimus, pelia Cincinnatus: et apud Messalam, Bene fecit Euthia: et apud Cicerouem,
Hermuffora: ne miremur, quod ab anüqnorum plerisque Aenea et Anchisa sit dictus. Vgl. Sos. Chams, p. 50. 97- Auf
die zahlreichen mit a endenden Hämischen Eigennamen darf man sich nur mit grosser Vorsicht berufen, da ein Theil der-
selben wie Fimbria, Serofa, Muraena, Hemina, Dolabella, Messala (vgl. Caligula) ursprünglich Femininen angehörte.
Doch ist wohl nicht zu bezweifeln, dass eine Anzahl unter ihnen schon ursprünglich eine Masciilinar-Bedeutung haben
mochte. Vgl. in dieser Hinsicht Numa, Scaevola (Deminut. von scaeva), Cotta, Atta, Nasica, Seneca, Agrippa, .Si-
tena, Lecca, Ptrpernaj Sulla, Nerca, Vhayita, Galba, Ahala, Cinna, Catilina und Cab. Sicon. de Korn hotn. lib.
 
Annotationen