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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0704
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650

System der HierogJyphik

i zu einem e-Laute, wie in dem Hebr. Demonstr. und in dem mit dem Chald. !%parallelen Syr.
qj-j oder verdrängt auch den hemmenden Vocal des Vordermundes gänzlich wie in dem Chald.
Stat. emphat. N-, SsiN Schatz, N^IN der Schatz (vgl. das Hebr. PI parägög. in "Dnn -
D^n, TtTO = TOf n^n.i == ^"J; n^>S' = y-)K in der gewöhnlichen Ärab. Demonstrativform
\b dsä, in dem gemeingeschlechtlichen Artikel, d. i. in dem alten Pronominalstamme Jt al, aus ul
in und vielleicht in dem Arab. subject. Verbalsuffixe der 3t. Pers. JJJ, wo das euphonische «
(vgl. yo). sich mit dem pronominalen a für u (vgl. Futur. 2) vereinigen würde (vgl. ausserdem das
gemeingeschlechtliche Interrogativ ]öj ^ J^o mit ">d). Da aber die ältesten der uns bekannten
Semit. Schriftdenkmähler die Vocale u, o, i äusserst selten durch Buchstaben bezeichnen 3) und

ollus, ilia ille, Sem. fcOHj 001, (ySb~)hu, ^b dsu, ^b dsi, 78) "^Ij J! il,ail, el, al Cvgl. crf, «ZZ=omuis Gbaff Althoch-
deutscher Sprachschatz I. p. 203.) die Dedeutuug anschliesst von t'JS Co<i, d. i. der vor allem Seiende (TATA von TAT] und
Xlh)> ferner blK, , • Jjt, der Ersfe, Vorzüglichste sein, wovon cSlN, C'AX (vgl. das Pronom. h^Nj V>V>
die Erstell, Vorzüglichsten. Das oberste Sein ist natürlich auch das stärkste Sein, daher ?K Starker, Stärke und

Jlt, Jf, als Sitz der Stärke, der Körper. Vielleicht entspringt auch aus bit das bekannte TVX, T\t>is, . aJ|,

iüJ! = so dass äuf 7iied. Kesr. als denominativum zu betrachten sei. Mit einer Labialaspiration und mit
einem stärkern Gutturale der Stammsylbe wird bi\ zu by-2, und mit Verdrängung des J? wieder zu b27 b)2,

V2, Jlo 6-aiJ, ft-ei, h-il, so wie das stumpfe Althochd. ir, er, aer sich bisweilen auch zu her gestaltet (s. Gräfe

1. i. I. p. 40.) und mit dieser Aspiration die Unterlage giebt zu unserm Herr (vgl. Goth. airtha, Althochd. erda, erdha, aerda,
aerdha, herda, hertha, haerda (Gbaff l. i. p. 415.) = Erde, vgl. V^nZ, V*!>X» der Sitz deS er' "er> '"r> herr> sein
Ileerd), womit zusammen hängt fataf, ?/(>?/, heros, herus d. i. Herr und Held, mit linderer Aspiration Skr. virus (p. 611.),
welches uns durch das Litth. wgras, wyr's, — Mann (Buhig Betrachtung der Litthauischen Sprache p. 22. 57.) Altpreuss.
tvirs — Mann (Gbaff /. i. p. 931.) zurückführt zu dem Latein, vir, Goth. vair, Althochd. wir, wer — Mann, welches nach
Graff l. i. p. öOß. fgg. sich anschliesst an war, wir tegere, arcere = ivehren (vgl. Althochd. guwer = Gewehr'), eligere,
also: Wehrer, Schützer, aber auch und vornehmlich an was esse (wovon bekanntlich unser war, vgl. ferner Altliochd.
ward = werden) mit dem Sinne des Dauernden, Bleibenden, daher die Begriffe Althochd. war = wahr, verus, eigentlich
das wirklich Seiende, wara Bündniss (gedacht als etwas Aufrichtiges = Wahres und Bleibendes), war, wer, domicilium,
wirt = Wirth (vgl. werd = Werth), weren = währen, dauern, (vgl. iveralt, Alts, werold, Angels. vorld — Welt)
wart = Wärter, werah (vgl. Goth. vaursto, Alts, werc, Angels. vearc, veorc, verc) Werk eqyov {Feqyov). Mit Besei-
tigung der Aspiration und mit Wiederherstellung des wurzelhaften 4- zeigt sich her, ivir, wer, ir, er wieder als is, WX,
'isch, nach Pun. Aussprache j« (Gesexius Str. Ving. Plioen. mon. p. 435.), welches, wie b$ die Vorstellung erzeugte

G o*

von Starker, Stärke, Körper, so auch iu dem Oriental. (j^Jl = dem Occidental, vis, iq,i-<pL (Vgi, Althochd. wara, weri -

Wehre, wer? bellum, Angelsächs. wär = bellum, Althochd. ivar, iverran, wirran (Altpreuss. warri Gewalt) corrum-
pere, Angels. werre = bellum (Graff l. i. p. 944. 945.) vgl. Franz. guerre, Ital., Span, guerra, die starke , gewaltige,
wehrende, aber auch zerstörende Seite des Mannes, des irdischen .Stellvertreters jenes himmlischen bü hervorhob.

1) Vgl. Gesexius Hebr. Gram. p. 177., Script, ling. Phoenic. monum. p. 440. no. 4.

2) Das Fut. rafat. und nacbat. (Ewald Gr. Ar. p. 110.) spricht dafür, dass der Endvocal nicht bloss euphonisch ist.

3) Seit den von mir p. 480. no. 2. über die Semit. Vocalbuchstahen gemachten Bemerkungen ist Gesexius Werk
über die Phönik. Schriftdenkmähler erschienen und gestattet durch den Reichthum des in ihm Niedergelegten einen schär-
fern Blick über dieses dunkle Gebiet der alten Schriftlehre. Hr. Gesex. lehrt im Wesentlichen hierüber l. i. p. 56. sq.
Folgendes: Signorum vocalium (quornm inveutio recentiorisquam ipsa novissima mouumenta phoenicia aetatis esse videtur)
usum quomodo a Phoenicibus exspectes, qui ne eo quidem vocalium indicandaruin subsidio, quod in Htteris quiescentibus
1 et 1 habebaut Hebraei sine punctis scribeutes, uti solebant, quam parcissime certe utebantur, et Iitteraturam habebaefc

meris coiisonantibus constantem?--Ac primum jtf in mediis vocibus omittitur, ubicuuque illnd quiescit; servatur,

ubicunque mobile est et consonam agit. Ita coustanter omittitur in t^-j pro ti'NI caput (v. indic. vocaltb. in l. IV. c.

2. ), i~]2 ii. pr. (pro fontanus), sed pönitur (nämlich als Consonaut) in IfcQ (Hebr. "1X2) cf. riN 1N3 in nwn.
 
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