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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0708
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654

System der Hieroglyphik

£sr) und D- entbehren, ob schon die in Einschluss gesetzten Wörter zeigen, dass wenigstens
einige Zweige des Semit. Sprachstammes späterhin an den älteren Femininalformen Anstoss zu
nehmen begannen. Dahingegen machte sich in dem Hebr., Chald., und Syr. slal. conslr. und emphal.
der weibliche Lingual ohne Ausnahme geltend, bewies jedoch im Chald. und Syr., so wie auch in
dem Arab. seine Achtung vor dem alten vocalischen Pronominalstamme dadurcb, dass er dessen
Trümmer in dem slal. emphat. und in dem Nominative mit dem Linguale vereinigte. Diese Ver-
bindung ist zwar eigentlich eine ungenaue Verdoppelung des im Grunde identischen Pronominalsuf-
fixes der 3t. Pers. (vgl. oben p. 638.), findet aber eine Entschuldigung darin, dass in formeller

Hinsicht das emphatische Mlj U und das nominativische s sich zu dem weiblichen Demonstrative

in, 1?5 1?, nn s), Ii, Js bildet, welches vielleicht auch in dem Femin. der 3t. Person sing. Futur.

\Jjg} ^pjn, bbj|F) wirksam ist 3), und dass in materieller Hinsicht der Emphaticus gewis- ,

sermaassen ein gesteigertes, demonstratives Persönlichkeitsverhältniss an sich trägt. Der in dem
Pronomen der 3t. Person wahrgenommene Vocalwechsel (gemeingeschlechtlich u, o, gelichtet in i,
geschwächt in cd und a; männliches n, weibliches i, geschwächt durch ai in a und ä, o) ward auf
eine sinnreiche Weise von dem Arabischen zu der Bestimmung seiner Casus benutzt, indem es das
u in 1. im als die stärkste Form zu dem subjectivischen und absoluten Nominativ erhob, die schwä-
chere Form i in _ in, slal. conslr. _ i für den relativen Genitiv, gleichsam die Gemahlin des No-
minativs in Beschlag nahm und das von dem ursprünglichen Pronominallaute am Weitesten abgefal-
lene a dem Gegentheile des Nominatives dem objectivischen und relativen Accusative l_, _ an,
stat. constr. _1 a überwies 4). Die ältere und einfachere Declination (Jli't etc. ohne Nunation), wel-
che nur die zwei absolut entgegen gesetzten Casus, Nominat. u, Accusat. a besitzt (vgl. Aeth. ar'h^:
is, Ili-Jt: ea, (D-Jit-: cum, Jß2iT: eam; AAS.: unus, AdiE: unum; 3-nC servus, i-fl^; servum:
■P.*^'. David, S^E^y: DavidemJ, deutet auf das aus dem dunklern Vocale (^) heraus geschie-
dene, dem weiblichen Geschlechte vorbehaltene i in dem j der Femininalform (spr. ä) hin. Be-
vor wir nun auf das femininale t, Iii einlenken, müssen wir unsre Aufmerksamkeit noch einen Au-
genblick auf den Semit. Plural richten, dessen regelmässige Form

Phönik. 5). Hebr. Chald. Syr. ^ Arab. Aethiop.

masc. CD 1 - b_, Cl }\ Nomin. Cas. obliq. ^a. — ?

im in im im in in üna, %na fin

fem. n - Hl - ]_ ^- — — oL_ — — 0L — t

61, ölh öl, öth an 6n älun,äthun alin, ülhin äl

1) Vgl. d. Nomin. pl. der Veda's auf -ty -usus (uach BowSAt. Gram. p. 71. eine Verdoppelung des plural.as)
und weiter unten (p. G59. wo. 1.) Formen wie öfi'iJT.

3) Inscr. Capitol. II. s. Hoffmanx Gram. Syr. p. 163. Ist nach einer Mittheilung des Hr. Dr. Beer ein %

3) Nach Gf.sf.xius Hebr. Gram. §. 47. p. 93. ist das femin. Präfix der 3t. Per. s. n entstanden aus Tl von ;
nacli Ewald Hebr. Gram. §. 282. p. 144. Gram. crit. ling. Arab. §. 217. p. jgg. aber aus dem Femininalcharakter at.

4) Die Arab. Namen der Casus (Ewald l. I. §• 347.) betreffen nur den phonetischen Theil der Vocale, nicht
aber deren genetische Entwicklung.

5) Gesemus Script, ling. Phoen. mon. p. 442. Noiuinum masculiu. pluralis numerus plerumque ut apud Hebraeos
 
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