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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0709

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von Champollion.

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lautete und demnach für das Masculin. als charakteristischen Consonant das m, n ansetzt, durch
das Syr. und Chald. aber verräth, dass dieses m, n ursprünglich auch ein Eigenthum des Femini-
nums war *). In Verbindung mit dem in dem Singul. des Pronomens der 3t. Person einheimischen
Grundvocale u, i wird uns also im, in, un (denn das Schluss-« in dem Arab. iin-a ist rein eupho-
nischer Natur) als die älteste Pluralform und dadurch wohl auch — nur mit BGnznfügung des guttu-
ralischen Anlautes — als der eigentliche Plural des Pronomens der 3t. Person gegeben. Diese Ver-
muthung bestätigt sich vollkommen durch den Plural dieses Pronomens, Hebr. m. haim=hem,
f. ju lu?in == hen, Arab. m. ps> hum, f. ^je hunna (Vulgär (jsn huri), vgl. Aethiop. m. Ti^'i-fc:
und ör"A*^: f- 5i^"i*±=: und ©"M-?:, Syr. und Chald. (mit Bildungs-Ji) m. ^ f.

m. |«n, p»& f- )?n, durch den Plural des Demonstrativs Syr. Chald. $1*,

(vgl. Zab. pj'n, JvNM), des Arab. Relativs m. J^jJf C^jtWO und nicht minder durch das concrete

Pronomen in dem Futur. Chald. m. f. £{pp»> Syr. m. <£x^oj, f. ^4^, Arab, m. ^Ju»?

f. yj-UÄJ, Hebr. m. ]ncrjv, f. (regelmässig) nJ<bj?f], seltner im Hebr. Präter. pjTj^, häufi-
ger im Syr. m. v=^4-=> f. desgleichen im Chald. m. jl-, f. }_ (Zab. pip), und regelmässig

im Arab. f. ~JSs (Suffix verkürzt aus JÜ) 2). — Der Vergleich des ahstracten und concre-
ten Pronominalstammes zeigt hier deutlich, dass in dem concreten Pronomen sich die ältere
Pluralform erhalten hat, indem es das n noch als ein gemeingeschlechtliches besitzt, wel-
ches in dem, zu einer Ausscheidung des Männlichen und Weiblichen fortgeschrittenen ab-
stracteh Pronomen im Gegensatze gegen das ihm verwandte m zu einem charakteristischen
Abzeichen des weiblichen Geschlechtes herab stieg 3). Hinsichtlich der Vocale aber zeigt das

exit in quod in monumentis sola Q Utters scribitur nt Qlp] vita, CZOli' Sidonii, ete. — Nonnisi raro

reperitur terminatio ji_ Aramaeis farailiaris, in monumentis solo j designata, ut \TW Sardl, jrO Citii, etc. — Nomina
femin. in plur. exeunt in m omisso n ut rbp voces, J"QN patres: e(c.

1) Dasselbe ergiebt sich aus den Zahlwörtern m. f. Dnii'J, ^r12^, ijjy-*^ 20, etc. so wie aus

dem Duale: Hebr. m. f. Ö)w Chald. m. f. (Syr. ^r*»# «5™'^ «"lae), Arab. 3t. Pers. m. f. U*it «os, 3t. Pers.
m. f. U* ü, eae. Belat. m. ^tjJUI, f. ^ÜüJI , Prät. St. Pers. m. f. UjcLJ, Fut. 2t. Pers. m. f. J***3 '3t"

Pers. m. jjJyJÜ, f. (J-iV-8-5? nicht minder aus dem gemeingeschleclitlichen plural. n der Ist. Pers.

2) Vgl. Gesenius HüAr. Gram. §. 44. p. 89. 90. §. 47. p. 93. 95. Ewald firif. Gram. <Z. Hebr. Spr. §. 158.
p. 269., Hebr. Gram. §• 282. p. 144., Gram. crit. ling. Arab. §. 21ß. 217. p. 127. sq. HöffmäSN Gram. Sffi §. 53
p. 171., Flehst Chald. Gram. §• 107. los. p. 95. 9G.

3) Hinsichtlich des m und n erinnere ich an das Pelasgische n in eateifi, eykeyeifi, ton tpoqov, rrjpi, yäiav, to>/i
liia&oiaeav, aya&vifi 7iareQo>r, Ttqoltviap naqu, Sanofi fiera, öra/i 7iefinjj, fitfi ifov/aq, ßovUvT^Qii;) etc., welches dem Hel-
len, v weichen musste, s. Giese Der Aeol. Dial. I. p. 84. In der alten Sprache mag aber ein Mittellaut zwischen m und
n Statt gefunden haben, woraus sich die öfters auf alten Inschr. vorkommende Schreibart 01wnio>, nevmjjq, IO.eov^orov,
tvnqoa&ev etc. s. Giese l. I. p. 85. 86. erklärt. Dieser Mittellaut zwischen m und n wird ausdrücklich erwähnt von Mau.
Victomn. p. 2462., von ihm jedoch, leicht begreiflich von seiUem Standpuncte aus, nur der Griech. Sprache eingeräumt.
Der üebergang eines altlatein. m in ein späteres n ist äusserst häufig, vgl. Schneider Elementarl. p. 309. fgg. 55» den
Beispielen dieser Schreibart, welche nach Schneider 1, i. p 3lt >>ans den a)ten Denkmälern noch nicht so zahlreich zusam-
men getragen seien als zu wünschen wäre", giebt die Tabul. Heracl. schätzbare Beiträge, welche {ed. Mazoch.) I, 17.
DAMDVMVE für dandum, Bf, 49. ÜAMDAM, II, 28. TVEMDAKVM, II, 31. 33. 35. 46. TVEMDAM, II, 37. 43. 48. QVAM-
 
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