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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0720
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0G6

System der Hieroglyphik

a-z, Poln. ja Die Formen selbst zeigen deutlichst, wie das am Reinsten im Goth. bewahrte
k, bald nach dem Kehlkopfe, bald nach dem Vordermunde strebend, sich theils in N, Hl«, j^,- ch, g
tlieils selbst in einen Zischlaut erweichte und im Poln. so gar das ursprüngliche ik, ak, ag, aj, in ja um-
kehrte (vgl. Span. yo). Der von dem Sitze des l, d gleich weit entfernte Guttur. h und der Labial p musste
sich aber der Sprachbildung vornehmlich dann an die Hand geben, als es ihr darauf ankam, von dein

nietako = non ita et in EFS1 iegü ego. Petermann Gram. fing. Arm. p. 34. Vocalis b est e breve, in nomm. propr.
respondens gr. £; at plernmque praesertim in iuitio vociim sonat e plane ut Russonim Iatj>, quod inde originem duxit; cf.
Dobrowskv Slowauka 2t. Lieferung p. 35.} atque obi aüa vocalis sequitur, prpnuuciatur fere ut i, et cum illa diphthon-
gum eificit. e. g. lim (i'ed) i. e. dedit. u^j/fiu^ (sireal) i. e. amatus, mnlhL'b (armen) i. e. faciunt.

1) Sehr bemerkenswert!) für die Iudensitiit des k der Ist. Pers. und die Extensilät des t, d der 2t. Pers. ist der
Ausdruck der Zahlen 1 und 2:
Skr. Zd. Pers. Arm. Hebr. Arab. Aeth, Chald. Syr. Griech. Lat. Goth. Neuhoclid. Litth. Poln.

l=^FjtT ^5 ^'L ™~^> t\it Ad\R ""in r" t[q unus ains einer wienas jeden

aik-us aev-u jek mek, ez 'ech'-nA '«/t'-adun 'ah-nAu ch'-ai c/t'-ad (ovoc)
2=gJ Irp/^nL. ,^)tljf 5lA.it"!? |)~|F) äva duo tvai zwei dwi divay

dran dua du Ur-ku schnajim Ht'snäni ke'leetu t'rain train (ävo) (du)
Dem Begriffe der Einheit nämlich, wie er vom Skr., Zd., dem Pers., Arm. und Sem. dargestellt wird, liegt offenbar der Begriff
der Ichheit zum Grunde, indem der Zähler das ihm vor allem am Nächsten liegende Object, sein eigenes ich, aik, Ut als erste
Zahl setzte und von dieser zu dem ihm wiederum am Nächsien liegenden Objecte, dem du als der zweiten Zahl fortging.
Allein das du sollte nicht bloss die zweite Einheit, sondern auch den Begriff der Zweiheit ausdrücken. Es musste sich
daher das du zu der hierzu erforderlichen Mehrheit erweitern und diess geschah dadurch, dass das du sich den Kern
der 3t. nächsten Einheit, des us, is, er beigesellte und sich sonach durch die Vergesellschaftung: du 4" er den Dual bildete.

Demnach ist dvau schon Dualform, entsprossen aus dem Stamme gj1 dva, dvi (Borr Skr. Gr. §. 330. Vergl. Gr. §.
309.), der identisch ist mit dem Stamme in fcf^f tv-am. Diese duale Erweiterung zeigt sich vornehmlich in dem Griech.

zv, av-ävo), Lat. tu-duo, Goth. J>u-tvai, Neuhoclid. du-zwei, Litth. tu-dwi, Poln. ty-dway. In dem Pers. und Litth. du
ist das duale Element wieder eingegangen. Schwierig ist das Arm. /r^m-, von welchem Pktkkm. Arm. Gr. p. 151. sagt:
nulluni cum aliis Unguis cognatiouem habere. Vielleichl giebt uns der hier genommene Gesichtspunct einen Aufschluss. Du heisst
im Arm. q.nu dou, im Gen. sg. j>_n k'u und dieses k', welches wir nebst dem Aeth. 51 V- e7ü- ausführlicher bespre-
chen werden, behalten die übrigen Cas. obliq. bei. .£ und £ verhielten sich nach Petkum. I. I. p. 24. wie ■/. und konn-
ten also leicht in einander übergehen, hp stellt dem hu — ich am Nächsten, da « tf» wie anderwärts, so auch im Arm.
häufig zu r wurde. Daher würde im Arm. der 1 das ich, der 2 das ich Sf du zum Grunde liegen. Auch im Semit,
bedarf das Zahlwort 2 einer Erläuterung. Gesenius leitete lJtt' ab von T\'jÜ• Vv"i" inan al)er den Zusammenhang mit
dem Indo-German. nicht zerreissen, welcher doch bei der Mehrheit der übrigen Grundzahlen nicht zu verkennen ist, so er-
halten wir zuvörderst in p und dessen Schwächung % tJ' den alten Demonstrativlaut, m mu\ )]£/ (vgl. den pl. CfKS,
|VÄ-j!, jin-j^j wird einen Dual bilden □''in, Q^lt£> tvajim , schvajim uud mit Büdungs-u (vgl. t^'N und

und mit Verdrängung des ) zu □iJtJ' werden. Vgl. Ewald Hebr. Gram. §. 434. „Sem. tue, indogerm. dpa (vgl.
Skr. evas, lat. cras), vermittelt durch sein, tom lZ3ND Zwilling''. — »Für die Urform 'HFL sagt Fuhrst Chald. Gr.
§. 208., hat sich eine ältere Form vpp, vol. Suffixen erhalten (}Yff-\Hfa5 pr-Tn) und schwerlich ist diese Forin dann
vielmehr scheint ^(l)Fl = 'y\fj oder 'in (mit 1-Elnschiib) , oder in i~in, wie: Jfy£ ±s HlS'i der

Zusauuiienhang von twe mit Skr. dvi, Greith-, tva, 3vo> etc. ist ohne Schwierigkeit. Vergl. umgekehrt die' Ausstossung des
r in dem Pers. ju« sih : 3=shrih fMalai.yiUs tiga)=tili.v. Jpf tri, Zd. t'ri, Gr. t?£j?, Lat. tris, tres, Gth. tri, Ltth. trys, Plu. trzy,
Sem. nSn? fcizföbyt hier tli". — In dem pl. hat sich das intensive k nur noch im Sem. TjJliÄ} l^pJ, ^ssJCVulg.
J^SXi), 'Jihi.', N:HjN, NjmJ, ^L- erhalten, ist aber in dem Hebr. fcüt ««d in den sämmtlichen Suff, der Ist. Pr.
sg. Hbr. Chal. i_} Syr. ^ , Ar. ^Ä, ^ Aeth. -£I P; mld pl. Hebr. Chald. fO_, (]_, Syr.

7 0 ^

yj V> Ar*b. U,Aeth. }'. mit Ausnahme des sg. im Aeth. Yl\" (s. p. 678.) untergegangen. Dasselbe Schicksal bat es im
Indo-Geriu. in den Cas. obliq. des sg. und in dem ganzen pl. erfahren, indem statt seiner ein Prouomiualstammder Ist. Pr. mi.
 
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