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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0751
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von Champollion.

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stamme das u s als die regelmässige Form behauptet, doch auch häufig statt dieses u s ein -f> ge-
braucht ßitera ^. pro u scripta reperitur atque igitur Nomin. el Accus, in numero plvtH non minus
quam in sing., suepissime cerle, eandem terminationem forentj. Den Uebergang des d zu k' durch
ein vermittelndes ds, dessen Umwandlung in h das Ü zunächst hervor rief, veranschaulicht uns
vielleicht das Armen, in den verschiedenen Formen seines Pronom. der 2t. Pers., indem der Nom.
sing. itnL. dou und der Nom. plur. q-nt-^ douli den ursprünglichen Anlaut l in d schwächten, welchen
die neuere Aussprache jedoch wieder zu t verhärtete, die Casus obliqui des Plur.: Genit. khL,
ds'er, Dat. ikq^ ds'ez, etc. das geschwächte d in ds erweichten und die Casus oblitj. des Sing.: Gen.
^n Uu'', Dat. £.lnL K'ez das ds endlich in Ii verhärteten. Möglich indes?, dass in dem i ds schon
wieder eine Erweichung aus ^ Ii vorliegt. Dagegen hat das Persische in dem Plurale der unbe-
lebten Dinge (IVoin., Gen. Uo hu, Dat., Acc. t^Uo härä) selbst auf unorganische Weise einen Gut-
tural eingefügt. Da nun auch das Slavische trotz seiner grossen Neigung, Gaümlaute in Zischlaute
zu erweichen, doch auch öfters wieder Linguale und Labiale zu Palatalen oder guttural-palatalen
Lauten verhärtet hat („statt cm", und zwar statt des radicalen m der Ist. Pers. — „war auch
ech gewöhnlich, z. B. bylem, bylech, jestem, jeslech, statt bylismy, bylichmy; bylysmy, bytychmy

u- s. w.j czyhilech,pisalech, czylalichmy etc.--„In Schlesien hört man noch sehr oft bylech,

bylichmy u. s. w. Ia sogar auch hin und wieder in Polen, aber seltner. Die Goralen auf den
Karpathen sagen bylek und bylech" so entsteht die Frage, ob nicht auch das Magyarische für
einen beträchtlichen Theil seiner Formen auf k derselben Verhärtung sich zuwendete 2), zumal da
dessen Verbälsuffixe der ist., 2t. und 3t. Pers. plur. (u)nk, lok, nah (s. p. 681.) durch die Ver-
mittelung des Lat. mus = Arm. mU, Lat. Iis = Arm. QJU, Lat. nt = Arm. n(tj eine zu auf-
fallende Aehnlichkeit mit dem Jndo-German. Sprachbaue an sich tragen.

den Dual des Nomons ans dem plnralischen oder dem pluralähnlichen äs (weloher Sinn oben p. O'OO. Note dem ab-

gekürzten pinral. beizulegen ist), entstellen zu lassen. Das Skr. würde daher gleich vom Anlange an den geringem Pm-
feng des Duales gegen den des Plurales bemerklich gemacht und nur erst späterhin durcli die Verdickung im Wriddiü
auf die „bestimmtere Vielheit des Duales" hingezeigt haben. Im Semit, dagegen (s. p. 6(>0.) macht sich nur die Andeutung
des letztem Verhältnisses bemerklich.

1) Daxdtkk Polnische Grammatik, v- 22°.

2) Die das DatlvverhSHniss bildende Magyar. Postpo$lt, qak scheint einem Suffixe ihren Ursprung zu verdanken, für
welches man das Skr. ^fsf (5fr) u. das Pers. "<?/.- zu vergleichen hat, welches letztere dem unveränderten siibstantivo

angehängt, Adjectiva jiO.sscs.shut bildet (s. Wilkex Inst. Hilf/. Ptvi. 1>- 900, demnach das von dem Dative verwaltete Verhältniss
des Zuthetleits od. Xui/etheittseins bezeichnet. PetKRM. Gr. ling. Arm. p. 107. Exstat vero alia nun(|iie terniiuatio Dativo
propria i» Pronoin. pers. hu, q.nL, qnonini alterum in Dat. 'jjbA, alterum ^/r/£ sonat. ütramque formam ex addita litera
g explico, quae tauquam nota Dativi, sive Praefixum, dirigi seu tendere aliquid aliquo significans, atqne hebr. XChald. J}

»yr. ^, Arab. J, Aeth. A, vgl. die l'ossessiv-Taddhitasu/fixe im, J^tf Ha, ^ ira, ^fT ih'> ^ la' ^ lu
Sanskr. Gram. p. 32ti. 331.), so wie die Dativbildung mit smri, welches in letzter Instanz = £cT «Mb) respondens,
in libris saepe invenitur. In nominibus quibusdam litera ♦ tanquam terminatio Dativi subinde reperitur, quam itidem
ex litera y oriundam dixerim. — Pott Etymol. Forsch. II. p. 637. erklärt das Magyar, indefin. 1; z. B. in irok scharf-

sinnig als iro-k ich schreibe u-as = etwas und führt eben dieses k zurück auf das Skr. ]zffäjiim=zquid? vom Stamme
Jzfi ki, fq^T his = quiSi Allein er selbst macht sieb den Einwurf, dass im Magyar, zwar ki wer?, aber mi was?
bedeute (s. Kahkas ük Kahkasdfalva Ungar. Gram. p. 4a). Es ist daher immer misslich, das Magyarische über sich
selbst hinaus auf das Skr. zu basireu. Konnte aber irok nicht auf gleiche Weise aus dem ursprünglichen irom, welches
sich fortwährend im Denn, erhielt, entstehen, wie das Slav. bylech, bytek aus bylem hervor ging?

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