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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0824

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770 System der Hieroglyphik

zwischen denen, damit man sich durch das einfache Hebr. D nicht stören lasse, die Arab. Infin. auf
I die Vermittelung bilden. Da nun die Gleichheit der Erscheinung uns auf die Gleichheit der Ur-
sache schliessen lässt, so wird der für das Semit, gefundene Grundsatz, dass die schwächsten
Begriffe durch die stärksten Suffixa gestützt werden, auch auf das Skr. anwendbar. Im Betreff
der Einheit des Grundes wie der Erscheinung fusst übrigens das Semit, und Ind. Suff, tu, ti, ta
nicht bloss auf der Einheit des logischen Principes, sondern auch auf der dem Dunkel der Vor-
zeit angehörenden historischen Einheit des Sprachstammes.

Das Suff. tu, Ii sahen wir im Semit, zerfallen. Ein Theil der Wörter behielt das l, an
dessen Stelle sich später ein h einfand, ein anderer Theil schützte dagegen beim Verluste des t
den Vocal u, i, welcher jedoch häufigt in a entartete, ein dritter endlich gab für den stat. absol.
sowohl den An- als Auslaut des Suffixes auf. Hat nun etwa das genannte Suff, im Skr. ein ähn-
liches Schicksal erfahren? Suchen wir diese Frage näher zu beantworten. Dafür, dass das Suff.
tu, ti, ta wirklich seinen auslautenden Vocal eingebüsst hat, sprechen erstlich die p. 766. erwähn-
ten Wörter ^cT> 3J?T> ITTcT^, etc. Denn da diese Wörter durch Bau (unmittelbare Verbindung des Suff, mit
dem Wortstamme) und syntaktische Stellung (Gebrauch der Wörter nur noch als Glieder von Coinpos.)
ein hohes Alter beurkunden, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie einstmals noch im Besitze des
unverstümmelten Suffixes waren. Dafür spricht zweitens das Suff. cT t der Cardinalzahlen, welches

ohne alle Verschiedenheit des Sinnes mit dem Suff. fcT Ii abwechselt. Drittens spricht dafür das
Particip. auf WJ^an, welches sich durch den Vergleich mit den Schwestersprachen, namentlich mit dem
Lat. ans, ens, iens, dem Litt, ans, ins (mit gestrichenem a, i), dem Pers. mteendeh, ,jt ün (z. B. sjo^j
berendeh, heran (t^a, ^j) = ferens), dem Deut, nds, nder, nothwendig als eine Verstümmelung
von W^^antas zu erkennen giebt(s. p. 782.). Dafür spricht endlich viertens die analoge, unzweideu-
tige Verstümmelung des Verbal-Suff. fcT ti zu cTjf (im Potential und einförm. Augm. Prät.). Wen-
den wir uns jetzt zu der zweiten Hälfte des tu, Ii, ta, zu dessen Vocale. Schon oben p. 700. habe ich
auf die mit ü, i, i auslautenden Wörter aufmerksam gemacht und diesen Vocalen einen pronom. Inhalt
beigelegt. Wir erblickten hauptsächlich das i, welches Subst. und Adject. den Charakter des weibl.
Geschlechtes verlieh und einen Gegensatz zu den auf i, u oder auf einen Consonant ausgehenden
inännl. und neutralen Wörtern bildete. Das i hielt ich für eine Erweiterung des i. Die Gründe,
welche mich zu dieser Annahme bestimmten, beruhen auf der Wahrnehmung, dass die Wörter auf
i und u so wohl dem männl. und neutr. als auch dem weibl. Geschlechte folgen (z. B. masc. 3gHr
atri, hostis, ^I^T poela, TJT]"^ giri, mons, ravi, sol, ül<c oM} serpens, JWiJ rdsi, cumidus,
^TcrT kali, discordia, qUlR päni, manus, andschali, manuuni junclio, ^^[kukschi,venter,

JTfJ'T agni, iijni&j neut. 33t% akschi, ocidus (in Compos. 5T^f akscha, m.), cTn^ vdri, aqua, fem.
SnSJJTcrr ahguli, digilus, =pW kriseln, aralio, ^TTcT dyuli, splendor (von ZjJcT); m. 51713 dk'u, mus
raüus, T^J ripu, 50^T satru, hostis, ^[l^vdyu,venhis,J^indu,luna,^^sind\i,bidusiümn^,f^^

vindu, unda, öfFp bdhu, brachium, pänsu, pulvis, ikschu, arundo saccharif., radschu,
funiS} neut. cTT^T vdsu, vestis, asru, lacryma, ^ mad'u, mel, cjlj vasu, res, smasru,

barba; fem. ^ d'uinu, vßcca, (schanlschu, roslrum, cH" ianu, corpusj, oder auch zugleich
 
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