Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0877

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
von Chtarapollion.

S23

schliesst sich Zend az-em, Griech. sy-av, sy-avi] (vgl. eyavya, eycoya, tycoys, icovya. taya), Latein.
eg-o (vgl. egomef), Zend tum, Gr. rv-vi], rov-vt] (xvyu, rovyd) vgl. Lat. lernet und tu-te. Wiederhol-
ung seiner selbst oder besser Verstärkung des Pronom. der 2t. Pers. durch das Demonstrativ.
Eben so verdoppelten sich die Pronom. der 3t. Pers. Sanskr. masc. ai-scha, f. ^GfT ai-schu,
n. ^cTcT^S-to<; U^s-yas, fem. ftff s-yä, n. ttJsU-yatj m. WT^a-yam, f. IpF^i-yam, n.

selbst haben zwar eine Endung, aber doch nicht die gewöhnliche, nominative, sondern sie erscheinen wie Neutra in dem
mehr objectiven Accusaliv-Gewand", „auch die Pron. Ister und 2ter Pers. lassen im Plur. die Endung as nicht zu, son-
dern setzen 'Sm^ji'uy-am, t^t\l\jjü-y-am mit neutraler Siugularform", böte sich das Neutr. am des Pronominal-

Buff. masc. 5T^"*'.> feil>- 5TT d, n. 7^ am als die leichteste Auskunft für das am in ah-am dar. Allein gerade die
Leichtigkeit, womit sich dieselbe an die Hand giebt, macht mich gegen diese Erklärung misstrauisch. Es ist bekannt, dass die
Prouominal-Bildungen aller alten Sprachen und namentlich auch die des Skr. auffallend von der gewöhnlichen Nonünal-
BÜdüng abweichen, indem sie meistens ihrem Hauptthema einen anderwärts veralteten Pronomiual-Stamm als unterstützen-
des Glied beigesellen und selbst in ihrer Beugung noch Reste älterer, anderwärts untergegangener Bildung erhalten, so dass
mau nur zu leicht Gefahr läuft, wenn man die an den Nominibus geltende jüngere Formation zu ihrer Erklärung anwen-
det. Aber auch abgesehen hiervon, scheint es mir viel natürlicher, dass der Ausdruck so concreter Erscheinungen wie
ich, du, wir, ihr (vgl. dual. 4||cj|*7 dvdm, von, tfcffrf yuvdm, 09011, und das am in dem Dat. sing. mahyam,

mihi, rP-tJTT tub'yam, tibi, Instr. Abi. Dat. dl. 3Jf5ffl.tJfn dvdb'ydm, ?m]lT3(]Tl yuvdb'ydm, Dat. plur. 51Tip-tfq as-
mabyam, ^i^(jp^yiischinab'yaiiO zur Verstärkung ihres Seins einen so zu sagen versteinerten Pronomiualstamm des

allgemein persönlichen Seins beifügten (vgl. is-te, is-ta, is-txid, i-psus, i-pse, i-psa neben sa-psa und noch näher hierher
gehörend ego-me-t, über me s. weiter unten, te-me-t, tu-te-me-t, mihi-pte, vo-pte, eo-pte, tua-pte, suo-pte Härtung
Veb. die Cas. p. 123., cymvya, eywye, dessen n ich für den alten Pronominal-Stamm auf k erachte (s. p. 6830, daher der
Wechsel zwischen aUoxa und aUore, noxa, Ttora, oxa, 6re, so dass das Aeth. YLPPI kijäja me, JDJi'x[l'. kijdka te ip-
sum, 'HXJfJ{\.l kijdki, te ipsam, 1flJ>U\ kijdhü, eum ipsum, id ipsum, Yl.fy: kijähä, eam ipsam fast dasselbe
Verhältniss fortsetzte wie in Ki\ an-a für AÜfl.- an-ak oder an-aki = ah-am, vgl. Ufr-; z-kü, TPfPt:

iS-k-tü, "EHB'K ze-kue-tü, Ute, ipse, wo drei Pronominal-Stämme, ein reines Demonstr. "fr tu, ein geschwächtes
Demonstr. "H; ze für HI *<* alis "l5- tu, "t"" ta, und \Y. vereinigt sind), als dass man ihm eine so bestimmt ausge-
prägte Neutral-Bezeichnung am (Gr. ov, Lat. um) zugegeben haben sollte. — Ohne Zweifel sind die Verbindungen ah-
am, tv-am uralt, was schon daraus erhellt, dass das m und seine Schwächung n in dem Lat. ego, ru,Lifth. ass, tu, Altsl.
az, ty, Ppln. ja, ty, Goth. ik, J>u> Alhhochd. ih, du, Armen, ij.ni. doli, Pers. -j' tii völlig untergegangen ist. Hätte
nun der Stamm 3J^\ ah, ff tu sich eine Neutral-Bezeichnung beilegen wollen, so scheint das hohe Alterthum, in welchem
die Verbindung mit «m vor sich gegangen sein muss, die älteste Neutral-Form auf ff t, geschwächt: ^f s, welche fast
sämmtliche Pronom. der 3t. Pers. wie ff(T tat, J^^ßtat, £7fff abtat, Tff it, *Efff yut, ftfff tyät, ^fff "J"*'
7p4^jtnyat, <^{\^kat, 3J^f adas für t|(^adat an sich tragen, erfordert zu haben. Gesetzt aber, die Verbindung
wäre erst in der 2teu Periode der Nentral-Bildung (Aufnahme des objectiven accusativen m) erfolgt, so scheint es doch
unerlässlich zu sein, dass wir sie wenigstens in den altern Abschnitt jener Periode versetzen, in der noch das stärkere
Suffix ^^l/"'" (%^dam'>> nicht aber schon das aus ihm abgefallene junge Suffix JfCf am (vgl. die Infinit, und Gerund,
auf fftf "»d *M> gebräuchlich Mar, ein Suff-, welches erweislich nur erst in HTh kirn (ein älteres j%ff ** j vor ty-
nenden Buchstaben fcft^ kid setzt B0FV Yergl. Gram. p. 5G6. voraus) auftritt. Daher sehen wir in der Ihat auch da, wo
eine Neutral-Bezeichnung gebraucht worden zu sein scheint, um dem Sein der 3t. und vielleicht auch der beiden anderen
Personen eine Nebenbestimmung zu geben, was aber, wohl bemerkt, weder bei aham noch tvam der Fall ist, die ältere
Neutral-Form dem, dam als Schwächung von tum angewendet wie in i-dem, ea-dem, i-dem (für is-dem, id-dem), in-
dem, qui-dem, equi-dem, (sei es aus qui-dem, sei es ans (equ = ego) ego-i-dem und dann von hier aus fehlerhaft auf
die 2t. und 3t. Pers. te equidem, lue equidem übergetragen), qui-dam, etc. (M. Schsiiut de pronom. p. 99.), Vgl. Sanskr.
^T^J-dam, wofern diess nicht = id-am. — iei)eu mit a]l} tu verbundenen Pronominal-Stamm der 3t. Pr. hat uns das Skr.

erhalten in JfCf amu, H^amü, Meiches die Cas. obl. bildet zu masc. f. ^ff asäu, n. STt^T a<las (z- B. Gen. sg. m. n.

t(H|titf amu-sehya, fein. ST^PTT^T amu-sehyds) lmd vielleicht seinen Endvocal in dem Gr. cy-uvi;, rv-v^, dessen ^ Bori'

Yergl. Gram. p. 4G7. für „einen unorganischen Zusatz" hält, wiederfindet. Diesen Stamm erblicke ich ferner in dem
Nom. sing. masc. JftfCf a-y-am, lue, fem. HjTf i-y-am, haec, wo die Pronominal-Stämme -£f a und stärkeres weibb
 
Annotationen