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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0878
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820 System der Hieroglyphik

T$*\J-dam; m. f. SRTT a-sau, n. ?X$^a-das, ^tj*^sva-yam; Griech. ov-rog, cri-rv, rov-ro; uv-
rog, uv-ti], av-ro; 6-d'e, y-ffe, ro-Se; ög-ng, b-rig, ?]-Tig} Lat. hic-ce (Tür his-cejj haec-ce.

T i vermittelst des nach Skr. Lautgesetzen notwendigen ET y (Bopp Sanskr. Gr. §. 49. a. 51.) mit dem Stamme 3TO- am
\ < " :

verbunden siud imd wo die Annahme eines Jüngern neutralen am schon desshalb unzulässig scheint, weil die flexionslosen
Stämme 3J a, T i ein männl. JT^T as und weibl. 5ff « verlaugt haben würden, während ein verstümmelter Nom. sg. m.

5RT*T' v^FT nicnt befremdet. Die übrigen Casus, welche die Grammatik unter diesen Nominativen aufstellt, denn orga-

nisch siud sie durchaus nicht aus ihuen hervor gegangen, Acc. sg. masc. JCT£[ imam, f. j/4-j|CT imäm, Nom. Acc. dl. m.

imäu, fem. n. Ttf imui, Nojh. pl. m. JEJ iwitfi, fem. Ai-jl^f im(5s; u. JIJTT'T ünäni, Acc. pl. m. *i\\~\ imän, fem.

\ _ -r—rr A „ " * - ' — »

TJJI^J" z7«a«, n. ^fffl»^ imäni kann man entweder im-am, im-ai, etc. oder, i-mam, i-mtti 'abtheilen. Die erstere

Abtheiluug würde uns den im Grunde mit am identischen Prönöminal-Stainm im geben, als dessen geschwächte Form der

in dem unter diesem Pronomen aufgestellten lustr. sg. m. iy»^«~J anai-na, fem. JT^fSjT anayd enthaltene Stamm an-a

anzusehen ist. Die letztere Abtheiluug aber (vgl. für den i-Stamm den Instr. pl. masc. n. ^PJ^T ai-b'is = i-bus ß'-f>us,

iisj, fem. ;y |TJJ£J^<«-6'i4' = ea-busj würde uns dem Stamme ma zuführen. Nun ist aber in den Sprachen und namentlich

auch im Sanskr. nichts häutiger als die Versetzung (Metathesis) einfacher Sylben und zwar einfach geschlossener in ein-
fach offene und einfach offener in einfach geschlossene wie al und la, as und sa, at und ta, am und ma, an und na,
ir, ur, ar in ri, ru, ra, etc. s. Pott Etym. Forsch. II. p. 112. fgg. Demnach liesse sich erwarten, dass der Pronomiual-
Stainm der 3t. Pers. am, an in gleicher Bedeutung auch als ma und na vorkäme. Nun treffen wir zunächst ma und an
als Krit- und Taddhita-Sufiixe, von denen Krit-Suff. X\ ma (Bopp Sanskr. Gram. p. 301.) „einige Substant. und Adjectiva

bildet z. B. 5JJCT b'ama, masc. Licht vou 3Jf b'ä, glänzen, *TJTT b'ima furchtbar, von JJJ b'i, fürchten, Sfl^T yugina, u.

ein Paar von EJjf yudsch, verbinden, i-| tiyma, scharf von f^fjT tidsch, schärfen, für tJr*H yudschma, tidsch-

ma; na bildet ausser den in §. 543. erwähnten Participien abstracte Substantive gen. m. nebst einigen Fem. auf 3PJT,
z. B. svajma Schlaf vou ^cfCT svap schlafen, ^TTJ rakschna, Erhaltung von Jyf raksch, CPFT Prasna,, Frage

von EJ1?> pratscti, fragen, tJ*J yadschna, Opfer von ETrT yadsch, opfern , fcf|5f| fem. yätschnä, Forderung vou tJpEf

yätsch, fordern." Vgl. ibid. no. 53. Suff. JT nu., p. 330. Taddhita-Suff. CT ma „bildet Ordnungszahlen uud einige andere

Adjective wie avama, schlecht von 3J5[ Ava, CTLEfTf mad'yama, der mittlere vou TJ&J m«d°ya, Mitle". na

„bildet einige Adjective und Substantive, z. B. £[IJT prana, alt von Ej" pra, Cf^TiTT puräna, alt von JJ^[ pura vormals,

cjlcrl-r balina, runzelig von eTFrf bali, Falte, Ituuzel mit Wriddhi, ^IJJ strälna weiblich, als neutral. Substant. vou t=l\
stri, Frau". Au diesen Wörtern müssen wir doch offenbar den Suffixen ma, na, dieselbe Wirksamkeit einräumen , wel-
che wir au anderen Wörtern von den bisher betrachteten Pronomiual-Suffixen ausüben sahen, so dass wir desshalb und in
Betracht der oben gemachten Wahrnehmung den Suff, ma, na den Rang von Pronomina-Suffixen beilegen dürfen. Verfol-
gen wir jetzt die pronominale Wirksamkeit der mit im, am im Wechsel-Verhältnisse stehenden Stämme mi, ma noch
weiter, so erhalten wir, wenn ich nicht irre, den schönsten Aufschluss über die Casus oblitj. des Prouom. der Ist. Pers.
Den Grund dieser Casus bildet allhekanntlich durch das ganze Indo-German. Sprachgebiet der Stamm mi, ma. Von den
zwei verschiedenen Stämmen: iy, ey, ik, ich, ah, as, etc. uud mi, ma, me, mo kann ursprünglich nur der eine der eigent-
liche Ausdruck des Pronom. der Ist. Pers. gewesen sein. Bedenkt mau nun, dass der Stamm ik auf das Prouom. der Ist.
Pers. uud zwar auf das als Primitiv sich ankündigende selbständige Prouom. der Ist. Pers. beschränkt war, bedenkt mau,
dass dieser Stamm unverkennbar eins ist mit der Wurzel ok, ek des Semit. Prouom. der Ist. Pers., welches derselben Be-
schränkung unterworfen, von seinem Gebiete auf ein anderes nur unregelmässig verpflanzt worden war, so wird mau
nicht austehen, diesen Stamm auf g und k für die Bezeichnung des Pronomens der mehr nach iunen gewendeten Ist. Pers.
im Gegensätze gegen den Prouominal-Slamm auf t der mehr nach aussen gerichteten 2t. und 3t. Pers. zu erkläre0 (vgl.
p. 685.), üemgeniäss muss der Stamm mi, ma eiu von aussen her auf das Pron. der Ist. Pers. aufgetragenes Pron. sein,
welches jedoch nicht bloss in den Casus obliq. des Sing, und Plur., sondern für beinahe sämmtliche Sprachen des Indo-
Germ. Stammes auch in dem Nom. pl. (Gr. ap/ieg, ä/'E?, fypdHi ^t- nos, Pers. Lo mä, Armen.jÄ-^ m'ek'für ni'es, Lüh.
me's, Poln. m<j, und mit Entartung des m in v Skr. <3[tffl vay-am, Zeud vaem, Goth. mir, Althd., Mittelhd., Neuhd. wir,

Altud. vir, Alts. xvi, Angels. ve, Mittndl., Neundl. wi, wy, Engl, ice, Schw., Dan. vi), ja für das Pers. selbst im Nom. sg.
^jjo tuen (sei diess nun eine Verdoppelung des Stammes ma=an, sei es eine auf den Nom. übergetragene Verderbuug des
Acc. siug. m^mäm, Zend tnaniti) den Urs lamm Ift verdrängt hat. Eiu solch widerrechtliches Eindringen des einen Pro-
 
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