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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0879

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von Champollion.

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hoc-cc (für hais-ce, hoid-ce, während cc für älteres ie) is-lc, is-la, is-tud; ill-e, ill-a, ül-ud;
i-jjsus, i-pse, i-psa, i-psum; Althd. m. des-er, fem. de-sju (für diu + shi), n. d?3 (für di3 + ig).
Alts. m. Ihe-se (für Ilde + he), f. ihiu-s (für //um + si'm), n. thit (für fAft + U), Angels. masc.
pe-s (für se + «Iter /e + f. ^<-o-s (für «tro + A(eo), n. (für j6«Y + Altnord,
m. pes-si, f. Jw*-*«, n. fet-ta (für -f- s«, ßeS -f- s», + pat), Mittellid. in. dir-ve (für dir+
er), f. d/-*«« (% diu + n- d*3 (für ^"3 + e'3, i3_), dit-se, Nhd. m. dies-er, f. die-se, n. dies-es.
Diese Abscheidung des German. Pronom. fusst auf der Voraussetzung, dass es im Allgemeinen, wie
es uns jetzt vorliegt, eine Vereinigung sei des Demonstrativs (Neulid. Artikel) Goth. sa, so, ßata.
Althd- der, diu, dal etc. und des Pronom. der 3t. Pers. Goth. is, si, Ha, Althd. ir (ßr)<, siu, 13.
Anders Hesse sich aber, namentlich das Mascul. abtheilen, wollte man in diesem Pronora, eine Ver-
doppelung des Demonstrativs, also Althd. de-ser = der + der wahrnehmen, welche im Altnord,
bei dem Untergange des mit Goth. is == Lat. is im unmittelbaren Zusammenhange stehenden Pro-
nomens (p. 644.) allerdings Statt gefunden zu haben scheint. Hiv Hopp sah früher (Vergl. Gram,
p. 384.) in diesem Pronom. eine „Vereinigung des Sanskr. cTT lyu für ta-ya und £?T sya für sä-ya;
deser steht also für dja-sair Qe = oQ.« Da nun nach Bopp c«I lya und dessen Schwächung £?J

nom. Stammes In das Gebiet des andern haben M-ir nur erst in dem Schw. und Dän. r=.? für iiileres m der Ist. Pr. der Conj.
wahrgenommen, vgl. p. 837. das für die Ist. pr. eintretende Arm. a *), wo also der Verdränger m wieder einen Verdräu-
ger gefunden hat. Allein das k der Ist. Pr. ist einerseits auch ein Usurpator gewesen, indem es im Sem. sich in die 21. Pr. ein-
gedrängt hat. Denn das Aelh. ItlCfi**3". yabar-kem-u, If 1(313! yabar-ken stellt das k im Vergl. mit dem primitiven i von
0$i3J5kt'al-Um, j^p«'««^ v=*^4-fl, »-^Juo, Pn^F?J |?$3j?> ^*AZ^¥, ^(TlAikt'al-tnn, kt'al-tain,

a^JUls katal-tum, i-y^*9 katal-tunna offenbar als einen Eindringling dar. Gleiche Bewandtuiss mag es überhaupt
mit dem Suffixe k der 2t. Pers. singul. und plur. haben, während die Casus oblitj. des sing, von q.ni- ilou: Gen. k'u,
Dat. ^Irn_ k''ey , Instr. .gA. k''ev, etc., wie der Xom. plur. »/-"«-.£ douk' von der entgegengesetzten Seite und eben so
wohl auch der Deut. Acc. sg. Goth. mik, puk, Althochd. mih, dilt, Angels. mec (me) , Altuord. mik, ]>ik, Mittellid. Nhd.
mich, dich, schwed. Dän. mit), diy auf einer blossen Lautverhärtung beruhten (vgl. das r = * in dem Pers. Dat. Acc. sg.
|^o). Oder sollen wir für das Deutsche, da Alts, mi, Mittelndl. mi, Neundl. my, Kngl. me und dieses letztere selbst im
Nom. i = ich die Gaumen- und Kehllaute fallen Hessen, eine uralte Verbindung des Stammes mi mit dem von ik, ich
zum Grunde legen? im letztern Kalle würde /.wischen Xom. und Acc. ein reiner Gegensat/. Statt gefunden haben , indem
der erstere den Stamm am=ma dem Stamme ik, ak anfügte,der letztere hingegen den Stamm mi=im dem Stamme ik vor-
setzte; dagegen spricht aber .«/,-,£«/,-. Da nun der Stamm mi, ma dem Pron. der 8t. Pr., als dessen Urform tu angenommen werden
musste, gleichfalls ursprünglich nicht angehört, so bleibt nichts übrig, als ihm den oben angewiesenen Hang eines Pronominal-
Stammes der 3t. Pers. zu lassen. Dass aber in der That auch in dem Pronom. der Ist. Pers. ein Prouominal-Stamm der
3t. Pers. Platz genommen hatte, ersehen «ir auf das Deutlichste aus der in den Vedas gebräuchlichen Nebenform von

Cjt<H 'Wim, wir: JJFR von welcher die Casus obliq. des Plur. abstammen. Dieses asmal wird von Hopp in

a-smai zerlegt, das a dem Prouom. <tKr p,.rs. zuertheilt (vgl. das Kngl. t von ik, ic) und smai zurück geführt aufsma,
welches Hoim' Vergl. Gram, p. 474. als ein Prouom. der 3t. Pers. und zwar als die Vereinigung „der Pronomiiinl-Stäniine
su und bm»" auffegst. Mithin tritt im P|Ur- derselbe Pronominalstamm der 3t. Pers. ma, nur um deu Pronominal-stanuu
der 3t. Pers. sa vermehrt, seiner Metathesis am im Sing, ah-am gegenüber. Die Verbindung der beiden Prönominal-SL
der 3t. Pers. ist Bopp l. I. p. 475. geneigt als die Grundform der Pluralität der Ist. Pers. anzusehen. Allein im Singular
eyomet, tetnet treffen wir dem Wesen nach da,, s.wrt = sa •+• ma wieder, indem met = me + te (vgl. tu-te, U-te)
das versetzte te + me = ta + ma = sa -\- „,„ isL ja jU tu-te-me-t sind sogar zwei Demonstrativ-Stämme te + te
mit ma zur Verstärkung von tu vereinigt. Dieses so wie eyo>vya als leidige l'ebertragung vom Plur. auf den Sing, be-
trachten zu wollen, würde doch wohl sehr misslich sein. Ausserdem müsste mau annehmen, dass die Vereinigung der
Pronomina der 3t. Pers. in a-smai die uralte Plural-Bildung von ah-am, hingegen in eyomet und tutemet nur eine spä-
lerhiu zur Verstärkung des sing, eyo, tu gebrauchte Häufung der Pronominal-Stämme enthalte. — Schliesslich noch die
Frage, ob das v in rtcu?, welches ich früher mit Bopp für eiue Erweiterung des Stammes rt gehalten habe, am Ende nicht
richtiger für eine Verbindung dieses Stammes mit dum bisher betrachteten Stamme auf « anzusehen ist. — Die Stämme

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