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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0901
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von Champollion.

847

nativ-Zeichen. Der Noinin. E sa lautete aber unverstümmelter Ht^s«« (p.< 832.)» entstanden aus
+ sa + as wie sus aus su-us und nach Hr. Bopp ^das aus + ST^tf« + as, ^^J)as,
aus Cfr -f ?Jt]j>« + fls; Jt as aus ^TT + 5Fs('« + «s. Ich aber sehe in dem nominativen
t^s ein ORXlC'O'^CQ* und 0> Nun bildet der Nora. !TI frW pri-ti-s seinen Genit. cfw^.
pri-ty-ds, d. h. das pronominale i von Ifl* /j schlägt vor dem d des zweiten Suffixes in y =j um.
Hätte aber das Skr. gleich dem Latein, zwei Vocale hinter einander rein aussprechen können, so
würde der Gen. pri-li-ds gelautet haben. Dieses li-ds ist im Grunde vollkommen gleich dem Lat.
li-us in is-li-us, welches wir jedoch als ein Contraction von to-ius = li-ius^ lu-ius erkannt haben,
so dass wir das Skr. demnach Vijäs abtheilen müssten, wofern das d nicht eine Zweiheit der Vo-
cale verdeckt und das y dem i in Ii zurück giebt. Die Gleichheit der Skr. Beugung mit der Lat.
leuchtet noch mehr ein, so bald man ein Nomen auf i und i, dergleichen z. B. das Fem. STl/HT srön-
i (Noin. ^llUJtlJ, ^TT^'T svön-i, in seinen Gen. ^]Wl^srön-y-ds, für ein älteres srön-i-ds versetzt.
Hier entspricht nun auf das Entschiedenste das aus zwei Pron.-Stämmen bestehende y-ds = j-ds
dem gleichfalls aus zwei Pron.-Stämmen bestehenden Lat. i-us wie z. B. in i-psus, i-pse, Gen.
i-rpsi-us. Ich brauche kaum zu bemerken, dass die dem Subjectiv- und Objectiv-Suff. angehören-
den zwei Vocale im Latein. Nominat. sg. fast durchgehends spurlos in einen Vocal zusammen
geflossen sind wie in a = u-is, tts = 0-is, us = u-is und (man erlaube mir einstweilen auf
is in al-ius^al-is zu verweisen) in is = i-is. Ob sich die Zweiheit dieser Vocale noch in dem
e der 3t. und 5t. Declin. vorfinde, werden wir weiter unten erwägen. Genau dasselbe Verhältniss
findet im Skr. Statt, wo wir eben erst ein Iis für U-is, später ii-as, ty-äs, ein is für i-isj etc.
wahrgenommen haben. Das Einziehen von mehren Vocalen im Nomin. sg. tritt recht augenschein-
lich bei einsylbigen vocalischen Nominibus wie z. B. ift^j[ Vis, IJQb'iis, hervor, bei welchen wir
desshalb die Abscheidung des Stammes vom Suff, oben unterlassen haben. Da nämlich der ab-
stracte Stamm, um concret (persönlich) zu werden, eines Subjectiv-Suffixes bedurfte, so musste er
von 5TT b'i, fürchten, *&b'ü, sein, falls er nicht von dem mit dem cT^ anlautenden starken Suff.
Gebrauch machte, zu O'i-i, b'ü-u werden. Damit hatte das nunmehr persönliche Wort wohl eine
Subjectiv-, aber noch keine Übjectiv-Bezeichnung, welche es erst erhielt, wenn sich b'i-i zu b'i-i-as,
b'ü-u zu bü-u-is, bü-u-us (ßi-tj-as, b'u-v-asj erweiterte. la, wenden wir die Analogie des
Lateinischen, dessen ungeschwächtes Objectiv-l'ronomen iis, ins das erste i (seinen eignen Subjec-
tiv-Stamm) mit dem Subjectiv-Suff. des Nomens, Adjectivs in eins verschmolzen hat, auf das Skr.
an, so müssen wir uns das Objectiv-Suffix .desselben theoretisch noch um einen Vocal vermehrt
denken. Natürlich kann aber practisch diese Vielheit der Vocale im Skr. eben so wenig als im
Latein, lange neben einander bestanden haben, indem die Aussprache dem Zusammenstossen na-
mentlich der gleichen und ähnlichen Vocale durch Contraction, Elision und Erweichung in Halbvo-
cale zu begegnen wusste. Scheint nun bei dergleichen zusammen geschrumpften Formen bald der
Stammvocal die Vocale der Suff, verschlungen zu haben (vgl. Nom. sg. &{T^d'vids, JJ^rds -
resy ris, CfftTF«, ^7"'*; JJT^&'/s, ^j^b'üsj, bald aber auch, zugleich mit den Vocalen der Sub-
jectiv-Stämme in dem End vocale des Objectiv-Suff. spurlos aufgegangen zu sein (vgl. Nom. sg-
jr^Jrts, ZR{j)as, Gen. sg. &K^d'mas}, so ist es dagegen in den Formen, wo wie in dem Genit.
sg. \\t{\^rdyds, C€R{j)yas, iziQjn-as ein in dem Nom. untergegangener Vocal wieder auftaucht,

1) Vgl. im Folgenden die Bemerkungen über' das Subjectiv-Suffix JT^f • we'ches oben das Qbjectiv-Siiffix bildet.
 
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