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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0912
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Ö5S

System der Hieroglyphik

leiteten Wörtern das zu dem primitiven Stamme gehörende Subjectiv-SufT. darstellen. Bei Wör-
tern nämlich wie SATVENIAES, SEXTIAES, DECIMIAES (p. 565.) erblickt man in Saturn-

Nom. m. fT^IMtl turiyas fiir ^Tcl^lMi^^tschaturiyas (Gr. Ttrajroc, Tcr^aro?, Lat. quartus, Gotb. fidvörfra, Nhd. vier-
ter, Litth. ketwirtas, Poln. czwarty) verglichen mit Epg^schascM'as (Gr. txrog, Lat. sextus, Gotli. saihsta, Neuhd.

wehster, Litth. sze'sztas, Poln. szüsty) bilden entweder als dvi-ti-y-as , tri-ti-y-as den vollkommen mit Sllbjectiv- und
Objectiv-Suff. versehenen Nominal, und zeigen vielleicht durch die geuitive Erweiterung dvi-ti-yas-ya(s), tri-ti-yäCs)~
■yäs das ursprüngliche Verhältniss des mehr absoluten Nominal, und des mehr relativen Genitiv«, oder sie enthalten , was
mir wahrscheinlicher zu sein scheint, zwei Subjectiv-Suff. als dvi-ti-ya-{-as. Ist das Letztere der Fall, so möchte ich
das ya nicht für ein tautologisches Suff, erklären, sondern auf dasselbe die im Texte vorgetragene Bildung der abge-
leiteten Wörter anwenden, so dass der Begriff der Ordinalzahl: zweiter, dritter, etc. eigentlich besagte: der, die, das
Mir Zweiheit, Zweizahl, Dreiheit, Dreizahl, etc. Gehörende. Hinsichtlich des dem Stamme angehörenden Subjectiv-Süff.

hat man den Bau der Cardin. |cj\|fc[, etc. (p. 767.710. 2.) und hinsichtlich der Ableitung selbst das Suff. cHf^J tayam zu
vergleichen, welches (Borr Skr. Gram. p. 327.) „Substantive gen. neut. aus einigen Zahlwörtern bildet, um den Inbe-
griff der Zahl als Einheit darzustellen, z. B. fpjclMH tritayam, und "cjcl riMH tschatuschtayam verhalten sich dem Sinne
"»ch zu drei und vier wie das Deut. Paar zu zwei." (vgl. daneben §j^FT drayam, par, -z[t\^trayam, triuitas). Im
Betreff des verschiedenen Sinnes, welcher an die im Grunde nicht verschiedene Form cid tritiDam llud '%dM*~L

tritayam gebunden ist, vgl. man die Ableitungen von J &|^| rat'as, und dergl., im Besondern aber die Neutralform der
Ordin. wie J^clIM4^ dvitiyam, welche nicht bloss das Neutr. des Ordin. bildet, sondern auch den Sinn: zum zweiten
Mal bat, wie im Semit. W&ibw scheiisch-it sowohl tertia als tertia pars und mit vollkommener erhaltenem Suff. T^wbti/

ichnisch-itäh adver. tertium heisst. — Dem Suff. m. tj^f man, f. Vfl mä, tff mi, n. CJTf mam der Ordinalia wie
_____ '. '

fTJT^HT saptamas, Lat. septimiis folgen mit Ausnahme von cvcw_S\j primus durchgängig die Pers. Ordin. wie z. B.
pJCAiß heitern == septimus von i_vjiS5 lieft —> Septem (— '{\ [\*\ saptan, ^fff sapta, Gr. ima, Gth.sibun, Xhd.sieben, Litth;
septyni, Poln. *j<;rf»i, Arm. ievt'ii, iut'n, üt'n, liwi.J£h 'eavt'n, ieaut'n, hoffi leot'n, LruftiJl,^ iev-

t'ank', während die sehr unkenntlich gewordenen Arm. Ordin. das Suff. rj. d schützen, wie hppnpl terruer-A — tertius,
^luiuipij. k'äruer-d ~ quartus, •[[rij/rpnpr^ v'etz'eruer-d = sextus, etc. Lehrreich im Bezug auf die Bedeutung der Suff,
und den daraus hervorgehenden Unterschied der Declinat. ist die Vergleichung der Indo-German. und Seuiit. Ordinalia,
wie z. B.

Hebr. Syr. Chald. Samar Aeth.

in. v^bf-, -£__^,.i__^___i; wbfl, nxn^n; filAfiUA, 3fA<7lZA, 3CAAIT1ZA; ulAn^E: uwa>:
•vt. to; 'jJ^v-FiN^ai; (71 V/713% Wtfm, ^AVfim; Ä-n^i:

vn. JLa_v3 iIjuaI; vpn#, HKnW} fflAfflA^^AfilA^^AAfilA***; flÄ-ftJK

Während nämlich das Indo-Germ. seine Ordin. mit einer Mehrheit von Suff, bekleidet, welche auf die nur bemerkte Weise
so wohl das innere Persönlichkeits-Verhältniss der Zahl (als Cardin.) als auch das Subjectiv - und Object.-Verhältniss der
abgeleiteten Persönlichkeit (als Ordin.) angeben, ertbeilt das Semit, auf organischem Wege seiuen Ordinalzahlen nur das
Suff, der einfachen, nicht aber auch das der abgeleiteten Persönlichkeit. Dieses Suff, besteht in dem Pron.-Stamme i, welches i
an den Aeth. Ord. vielleicht die ursprüngliche Form, und nicht, wie Li-dolf Gr. p. 22. 99. lehrt, die aus awi syncopirte
oder contrah. bildet. Das Sem. Ord. geht also hinsichtlich des Pron.-Suff- nicht unbedingt über das Card, hinaus vgl. mit
den mänul. Ord. die entsprechenden Card., Femin.-Forin Hb. er. rtähtöi abs- TW}®, Syr. c iz^Z abs. )__!_.. Chald. c.

~n^n, abs. fcfffrpl, Samar. c. AAZA, abs. =fAZA? Arab- a' c. äi'Sü, Masculinarform Aethiop. abs.

10Afll!: estr. UJAÖ."!": (Gesex. Hebr. Gram. §. 95.*) „In den Vulgardialekten des Arab. und im Aethiop. kommt
fast nur die Femininalform vor"; dagegen Ludolf Gram. Aeth. p. 98. Postremo notandum, AAS.! et ^lAifr»1!5. tan-
tutti in foeminino (ÄdVf:: 5lA.h,rt.') moveri; Reliqua vero non item). Ia das Cardinale UJAfl*' ist hinsichtlich
des Suffixes so gar stärker als das Ordinale UIAfl*!"." Nur in so fern zeigt der uns erhaltene Zustand des Semit, eine
formelle.Überlegenheit des Ordinale über das Cardinale, als beim Vergleiche der beiderseitigen Masculinar- und Femi-
ninalformeu das Ordinale um ein Suffix reicher zu sein scheint (vgl. z. B. '&y& schälösch , Ordin. Wyitf schhisph-*,
 
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