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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0967
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von Champollion,

JMS

Plural. .

N. A. QGT-i-u, oar-u oss-it-a, («m-*-«), oss-a, (oss-aj. SWTT^T usi'-i-n-i

Gen. oar-e-iop, oar-urv. oss-u-um, oss-i-uni oss-i-um (oss-o-'vumj. Wc^J\^ ast'~n-dm
Instr. oar-e-orpii*. oss-u-bus, oss-i-'bus, oss-i-'bus, Wi^d^^ast'-i-'b'is.

Loc. om-t-oiai, ooT-otot. ^TfcfJ asl-i-SU

oar-e-otg, oar-oig. £oss~i'sJ.
Subjectiv-Suff. ist in oav-e-ov das e, zu welchem vielleicht selbst das r gehört. Ihm steht gegen-
über das u in oss-u, das i in oss-i-s oder oss-is (denn das e in oss-e ist Vertrocknung dieses f),
desgleichen das i im Skr. ß*f-i\ Das o in ov ist eben so secundär wie das o in duxo-v-ov als Ab-
leitung des altern ttaxg-v', Skr. n. «sr-u, Goth. m. layr-s (vgl. Althd. %ahar, Neuhd. Zähre,
Thrüne, Engl, fear, Pers. »dLäf esc/j/i, Ann. wpmoun arlosrj. dvxo-v nämlich steht für älteres
Suxn-vg, (Gen. tep-i)(f7)-o905 Dat. pl. SctxQ-v-at für dccxg-v-eai. Das o in öuxq-v-ov steht demnach,
gleich wie das o in oar-e-ov, auf einer Linie, nicht mit dem charakteristischen Vocale des Subject.-
Sufl". der 2t. Declin. wie ss. B. in loy-a-tat, sondern mit dem charakteristischen o des Object.-Sufl'.
der 3t. Declin. wie z. B. in yev-s(a)-of. Eine Verstärkung des geschwächten Subject.-SinT. v ist
das im n. duxn-v-f.iv, f. lacv-u-ma, (wo also das «, obschon wa ein später angefügtes Subject.-
SinT., dennoch an seinem Orte ist wie das weibl. a im Litth. Primit. ««*«>•-«, Nora. pl. aszar-osj.
Eben so deutlich zeigt sich der Secundär-Charakter des o in dem Instr. oar-s-ocpiv, welche Form
gleich ist dem Suxg-v-oyiv, nicht aus Suxq-v-ov, sondern aus Suxq-v, (Suxn-v-og), also keineswegs
dem loy-oyiv für älteres ).oy-q-«ptv nach Analogie des Loc. '/.ay-o-iai. Am Klarsten aber springt
die spätere Anfügung des o in die Augen durch den Loc. oar-s-otai. Denn so weit jetzt der Horizont
der vergleichenden Sprachforschung reicht, zeigt sich in der ältesten Gestalt des Locat. pl. nur
ein, nicht zwei anlautende Vocale des Obj.-S., wie z. B. in ßa?.-e-sai, ßtl-i-eaoi, ßel-eaöe, vgl. ),oy~

0- igi. Und wenn auch einstmals das Objectiv-Suff. zwei Vocale enthalten hat, so wird doch Nie-
mand diese Zweiheit in dem e-0l2:l finden wollen. Im Skr. Gen. tritt für das Subject.-Suff. i(Y)
der Pronominal-Stamm auf n ein. Stufenweiser Verfall zeigt sich im Latein. Erstlich Ausstoss-
ung des subject. s in oss-u', oss-e' wie in pec-u', ferner Ausstossung des subject. i in oss~(iJ-a
und endlich aller Suff, in os gleichwie in viel, lue u. a. Das oss-um enthält entweder die se~
cundäre Anfügung eines um an das verkürzte os, oder die Objectivirung eines oss-u durch Anfüg-
ung des objectiven und dadurch neutralen m, womit der Uebertritt in die 2t. Deel, erfolgte. Merk-
würdig aber, dass der Gen. pl. oss-o-'rum, wenn er von oss-um gebildet worden wäre, eine ehe-
mals vorhandene ältere Form wieder erneuert haben würde, indem der Gen. pl. der 3t. und 4t.
Declin. i-wn. n-um (verkürzt dort um, contr. hier um) nach Analogie des primitiven a-rum, 0-rUm
(vgl. die Gen. Endungen u-m>, e-av, äv, ojv, und die alten Masc. der 2t. Declin. uvr-n-av, roir-s-
(ov, exeiv-s-mv, wo aber uvxav, rovrav, txeivoiv die alte Contr. ganz vergessen haben) Tür i-nim,
iwiffli und diess wieder nach Analogie des pronom. Skr. ^T3^ u^is'dm und der öt. Lat. Declin.

1- erum für i-ivum, u-irum steht, wodurch, wenn man sich des im Altlatein, so häufig Statt finden-
den wechselseitigen Herüber- und Hinüher-Spielens des u in i und e CO und ^es e m * und u
erinnert, die 3t. und 4t. Deel, im Grunde in der 5t. aufgehen. Dass in oss-u-bus, oss-i-'bus, Skr.
asl'-i-'b'is vor dem b, U der Vocal des Object.-Suff. ausfiel, haben wir schon früher dargethan.
Diesen Verlust beurkundet übrigens auch hier das mit seinem o in die Bildung der 3t. Declinat.

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