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Hirsch, Theodor [Hrsg.]; Töppen, Max [Hrsg.]; Strehlke, Ernst Gottfried Wilhelm [Hrsg.]
Scriptores rerum Prussicarum: die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft (1. Band) — Leipzig: Verlag von S. Hirzel, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.54721#0827
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FUNDATIO M0NASTER11 POLPLINENSIS.

809

VII. MONUMENTORUM FUNDATIONIS MONA-
STERI1 POLPLINENSIS FRAGMENTUM.
HERAUSGEGEBEN VON THEODOR HIRSCH.

Die »Annales monasterii Polplinensis « (Handschr. der Bibliothek des Kgsb.
Geh. Archives B. 288), eine am Anfänge des 17. Jahrhunderts mit grosser Sorg-
falt und Kritik nach alten in der Regel bei jeder wichtigen Angabe genau be-
zeichneten Quellen abgefasste Arbeit, die bis zum J. 1588 hinabreicht, verweisen
für die Geschichte der Gründung jenes Klosters neben den Stiftungs-Privilegien
auf eine Quelle, die sie Monumenta fundationis mon. Polpl. nennen. Ein Bruch-
stück des Originales dieser Schrift fand ich in 5 Pergamentblättern von gewöhn-
lichem Octav-Format, welche das Kgsb. Geh. Archiv Schbl. LIX. n. 57 aufbe-
wahrt. Wie schon die Paginirung derselben mit den Zahlen 1 7 bis 2-1, so wie
ihr Inhalt beweist, bildeten diese in Minuskeln vom Ende des 14. oder An-
fang des 15. Jahrhunderts niedergeschriebenen Blätter einen Theil einer im
Kloster angelegten amtlichen Sammlung und enthalten äusser dem nachfolgen-
den Berichte über die älteste Gründung des Klosters unter der in roth gemalten
Buchstaben ausgeführten Ueberschrift: Absolucionis decimarum* in Pogotkow
confirmacio den Anfang einer vom Bischof Alberus von Leslau, nach den Anna-
len am 15. April 1282, hierüber ausgefertigten Urkunde mit dem Citate : ut
supra numero 17, worauf dann unter der gleichfalls in rothen Buchstaben ge-
malten Ueberschrift: »de terminis, graniciis et gadibus loci prime abbatie et
ejus fundacione cum pleno iure et omnimoda potestate« die Abschrift einer Ur-
kunde folgt, welche in allem Uebrigen der uns im Original aufbehaltenen Stif-
tungsurkunde vom 10. Juli 1258 gleichlautend, in der Mitte eine genaue Grenz-
beschreibung des ursprünglichen Klostergebietes um Pogutken enthält. Auf
diese Schriftstücke des erhaltenen Fragments folgten, wie die Citate in den
Pölpliner Annalen beweisen, noch andere urkundliche Mittheilungen. Die kurze
nachfolgende Erzählung bereichert unsere Kenntniss der Pommerellischen Ver-
hältnisse um einige nicht unwichtige Notizen und gewährte mir zugleich die
willkommne Gelegenheit, die meistens noch nicht veröffentlichten Nachrichten,
welche sich über die Geschichte dieser alten Bildungsstätte Deutscher Kultur in
Westpreussen für die ältere Zeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts in urkund-
lichen Berichten erhalten haben, für deren Mittheilung sich in den Chroniken
dieser Zeit kein Anknüpfungspunkt darbot, in der Kürze zusammenzustellen.
Anno ab incärnacione verbi millesimo ccQ. ivni°. xn°. kalendas Julii in no-l^H'
J 2i). Juni,
mine sancte et individue Trinitatis iniciata est1 Samboriensis ecclesia per de-
I) In den Urkunden wird diese ältere Klosteranlage bei Pogutken abwechselnd Sam-
buria, Mons Mariae und Novum Doberan genannt; nach der Verlegung im Jahre 1 274 bleibt
 
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