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2O5

Nein; wie dein Leben, so wird dein Ende feyn.
Was der Mensch hier säet, wird er dort erndten-
Fürchke Gort, thue recht und scheue niemand.
Wenn sie sagen:
k. Ein Wort ist kein Pfeil l
So denket ihr: Kann man nicht mit Worten viel Böses
anrichten, den Nächsten verführen rder beleidigen?
Wenn sie sagen:
Gedanken sind zollfrey!
So sprecht ihr bey euch selbst : Sieht nicht der allwis-
sende Gott in unsre Seele; kennt er nicht alle unsre
Gedanken; wird er nicht einst den Rath der bösen
Herzen offenbaren?
94. Sey getrost, geduldig und standhaft, wenn dich
Leiden treffen:
Auf einen trüben Morgen, folgt ein heitrer Abende
Leiden wahrt nicht immer, Ungeduld machts schlimmer.
Widerwärtigkeit macht weise Leute.
95. Denke doch bey guter Gesundheit an dein Ender
Heute roth, morgen todt.
96. Bereue dich kagllch dadurch zu deinem Ende^
daß du alle deine Lebenszeit zum Guten anwendest:
Wer fromm und recht lebt, hat lang genug gelebt-
Nicht wie Lange, sondern wie gut.

Rap. III.
Uebungen des Verstandes und Witzes»

r) Uebungen des Verstandes sind nsthig und
nützlich.

W

enn du immer-chesser, klüger und glückseliger wer-
den willst: so ist vor allen Dingen nöthrg, datz
dB
 
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