«H---K»
404
Rap. VU.
Eure Rathschläge
mancherley Vortheile zu erhalten, Schaden zu
entfernen und in Noch sich zu helfen»
I. Vom Gebrauch und dem Dörren des Obstes.
5>ß ja nie unreifes Obst; es ist nicht viel besser, als
Gift, und kann gar leicht die Ruhr und andere Krank-
heuen verursachen. Wenn du viel reifes, gutes Obst is-
sest, so nimm etwas Brod dazu; dreß ist sonderlich bey sol-
chem Obste nölhig, welches zu sehr kühlt; z. B. bey man*
chen Arten der Kirschen undBrrnen. Willst du Obst unge»
schalt essen, so reinige es zuvor em wenig; besser ist es
aber geschalt oder gewaschen. Dieß letztere gilt sonderlich
von den Erdbeeren^ Heidelbeeren, Himbeeren re. aber
alle diese Beeren müssen ja recht reif seyn und vorher ge>»
Waschen gegessen werden. Wer Pflaumen oder Zwetschm
dörren will, es sey aufdem "Heerde oder im Backofen, der
lege sie Nicht dicke aufeinander sondern einzeln, und so?
daß der Stiel oberwärts geht; sie dürfen nicht w gleich
in große Hitze kommen r sondern nur langsam Nach unk»
nach getrocknet werden. Eben das gilt von jedem andern
Obste; es hält sich weit langer, wenn es langsam und
vollkommen ausgerrocknek wird. Je langer es an dem
Baume bleibt, oder je mehr man es vorher auf einem Bo-
den, wo Luft durchstretcht, gar ausreifen laßt, desto
süßer und besser wird das dürre Obst»
H. VoM
404
Rap. VU.
Eure Rathschläge
mancherley Vortheile zu erhalten, Schaden zu
entfernen und in Noch sich zu helfen»
I. Vom Gebrauch und dem Dörren des Obstes.
5>ß ja nie unreifes Obst; es ist nicht viel besser, als
Gift, und kann gar leicht die Ruhr und andere Krank-
heuen verursachen. Wenn du viel reifes, gutes Obst is-
sest, so nimm etwas Brod dazu; dreß ist sonderlich bey sol-
chem Obste nölhig, welches zu sehr kühlt; z. B. bey man*
chen Arten der Kirschen undBrrnen. Willst du Obst unge»
schalt essen, so reinige es zuvor em wenig; besser ist es
aber geschalt oder gewaschen. Dieß letztere gilt sonderlich
von den Erdbeeren^ Heidelbeeren, Himbeeren re. aber
alle diese Beeren müssen ja recht reif seyn und vorher ge>»
Waschen gegessen werden. Wer Pflaumen oder Zwetschm
dörren will, es sey aufdem "Heerde oder im Backofen, der
lege sie Nicht dicke aufeinander sondern einzeln, und so?
daß der Stiel oberwärts geht; sie dürfen nicht w gleich
in große Hitze kommen r sondern nur langsam Nach unk»
nach getrocknet werden. Eben das gilt von jedem andern
Obste; es hält sich weit langer, wenn es langsam und
vollkommen ausgerrocknek wird. Je langer es an dem
Baume bleibt, oder je mehr man es vorher auf einem Bo-
den, wo Luft durchstretcht, gar ausreifen laßt, desto
süßer und besser wird das dürre Obst»
H. VoM