Textile Kunst. Exkurs. Tapezierwesen der Alten.
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der von zwei Seiten gegebenen Darstellung scheint es ein läng-
licht viereckiges kuppelförmig gewölbtes Schutzdach zu bilden,
das von vier reich
verzierten Stelen
oder Zeltpfählen ge-
tragen wird. Die
vordersten, am Ein-
gänge, sind etwas
niedriger als die
hinteren, und mit Steinböcken, die in zier-
licher Stellung auf dem schmalen Knaufe
stehen, geschmackvoll ausgezeichnet. Die
Stelen sind viereckige Pfosten mit chevronir-
ten Seitenflächen und Einfassungen an den
Rändern. Die hinteren höheren endigen mit
der assyrischen Lilie und sind auf ihren Ober-
flächen dekorirt wie die vorderen. Glocken
und andere Berlocks hängen an dem Ge_
bälke, das die vier Pfosten verbindet, zur
Zierde herab.
Ich füge der Zeichnung dieses interessan-
ten Baldachins eine Darstellung eines ähn-
lichen ägyptischen Schutzdaches von leichter
provisorischer Struktur bei, sowie den Durch-
schnitt und die Seitenansicht eines gewöhn-
lichen assyrischen Lagerzeltes, das so oft auf
den Reliefs vorkommt. Man hat darin ein
kuppelartig gewölbtes Bauwerk erkennen wol-
len, und darauf Systeme über eine Kuppel-
architektur bei den Assyrern begründet, die
allerdings vielleicht an gewissen anderen Ab-
bildungen sich nachweisen lässt, aber wovon
hier nicht die Rede sein kann.
Die griechische Literatur enthält interes-
sante Beiträge über Zeltanlagen und Festge-
rtiste allei’ Art, die in dem Kult und der
Sittengeschichte aller alten Völker gleiche Bedeutsamkeit hatten.
Bereits oben wurde der im Ion des Euripides enthaltenen
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der von zwei Seiten gegebenen Darstellung scheint es ein läng-
licht viereckiges kuppelförmig gewölbtes Schutzdach zu bilden,
das von vier reich
verzierten Stelen
oder Zeltpfählen ge-
tragen wird. Die
vordersten, am Ein-
gänge, sind etwas
niedriger als die
hinteren, und mit Steinböcken, die in zier-
licher Stellung auf dem schmalen Knaufe
stehen, geschmackvoll ausgezeichnet. Die
Stelen sind viereckige Pfosten mit chevronir-
ten Seitenflächen und Einfassungen an den
Rändern. Die hinteren höheren endigen mit
der assyrischen Lilie und sind auf ihren Ober-
flächen dekorirt wie die vorderen. Glocken
und andere Berlocks hängen an dem Ge_
bälke, das die vier Pfosten verbindet, zur
Zierde herab.
Ich füge der Zeichnung dieses interessan-
ten Baldachins eine Darstellung eines ähn-
lichen ägyptischen Schutzdaches von leichter
provisorischer Struktur bei, sowie den Durch-
schnitt und die Seitenansicht eines gewöhn-
lichen assyrischen Lagerzeltes, das so oft auf
den Reliefs vorkommt. Man hat darin ein
kuppelartig gewölbtes Bauwerk erkennen wol-
len, und darauf Systeme über eine Kuppel-
architektur bei den Assyrern begründet, die
allerdings vielleicht an gewissen anderen Ab-
bildungen sich nachweisen lässt, aber wovon
hier nicht die Rede sein kann.
Die griechische Literatur enthält interes-
sante Beiträge über Zeltanlagen und Festge-
rtiste allei’ Art, die in dem Kult und der
Sittengeschichte aller alten Völker gleiche Bedeutsamkeit hatten.
Bereits oben wurde der im Ion des Euripides enthaltenen