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3. Die Einrichtung des Steines von Palermo.

Hierzu die Tafeln I und 2.

Nachdem uns Schäfer eine getreue Wiedergabe des Palermosteins gegeben und die
Bedeutung dieses wichtigen Denkmals gezeigt hat1, wird man nun wohl auch den Versuch
machen dürfen, die Einrichtung des Steines zu ermitteln und festzustellen, wie die manethoni-
schen Dynastieen darauf verteilt waren und welchen Königen der ältesten Dynastieen die uns
erhaltenen anonymen Stücke angehört haben werden. Es bedarf wohl kaum eines Hinweises,
dass ein solcher Versuch nur unter allem Vorbehalt gemacht werden kann und dass alles, was
hier gegeben wird, nicht mehr als ein Versuch, ein Vorschlag sein soll.

I. Die ursprüngliche Breite des Steines.

Während die Ermittelung der ursprünglichen Höhe des Steines, die für die vierte und
fünfte Dynastie wichtig wäre, nach Lage der Dinge ausgeschlossen ist, bieten sich für die un-
gefähre Ermittelung der ursprünglichen Breite, auf die es für alle auf dem Stein behandelten
Dynastieen, insbesondere aber die ältesten ankommt, einige wenn auch unsichere Anhaltspunkte
in den erhaltenen Jahresangaben der Rückseite2 (Tafel 2).

In Zeile 3 der Rs. finden wir ein Jahr des Königs Sahu-re', das als „Jahr nach dem zweiten
Male der Zählung" bezeichnet ist und das, da diese Zählungen in der Regel alle zwei Jahre
stattzufinden pflegten, das fünfte (resp. vierte;i) Jahr der Regierung des Königs gewesen sein
wird. Ziemlich genau unter der Stelle, wo die erste Hälfte dieses Jahres endigt, erscheint nun
in der nächsten Zeile 4■-das Ende eines anderen Jahres desselben Königs Sahu-re', das als das
„Jahr nach dem siebenten Male der Zählung" bezeichnet ist und daher das fünfzehnte (resp. vier-
zehnte) Regierungsjahr gewesen sein wird. Es sind hier also in dem Raum einer Zeile des
Steines (teils in der linken Hälfte von Zeile 3, teils in der rechten von Zeile 4) io1/2 Regierungs-
jahre des Königs Sahu-rec behandelt gewesen. Was uns in Zeile 3 links ausser dem „Jahre nach
dem zweiten Male der Zählung" noch erhalten ist, wird ungefähi dem gleichkommen, was rechts
am Anfange dieses Jahres verloren sein wird, sodass von Zeile 3 (oben gemessen) ungefähr etwa

1) Im Anhang zu den Abhandlungen der Berliner Akad. der Wiss. 1902.

2) Im folgenden abgekürzt Rs.

3) Dies ist weniger wahrscheinlich, da das „erste Jahr", wie es scheint, nicht nach einer Zählung benannt, son-
dern als „Jahr der Vereinigung der beiden Länder" bezeichnet zu werden pflegte, s. u. Aufsatz 4.
 
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