Die Katholische Liga
573 Liga. — Abbildung der zwar Hoch-betrübten, doch wolzeittigen vnd Aller-
schädlichsten Reichs-Verderberin, Leich-bestättigung, namens die Contribv-
tion, welche von ihren Helffers Helffern, in dero gebührende Pönitentz-Cam-
mer, mit grossem Heulen vnd wehklagen, convoyirt vnd begleydet wird. Unten
zweispaltiges Gedicht u. Erklärungen in Typendruck: Hier wird getragen hin
— Dem Quartirmeister ist, nach euch sehr weh vnd Jach. Anonymer Kupfer-
stich, (1631). Fol. 25.—
Weller I. 637, 2. Variante von Drugulin 2004. Die Darstellung zeigt im Vordergrund links ..Die
verstorbene Contribution Selbsten, welche von acht Principal Obristen zum Grab getragen wird.
,.Voran zieht ein großes Gefolge geistlicher und weltlicher Fürsten, welche auf dem Wege zum
Fegfeuer sind. Cerberus erwartet mit der Grabschaufel in den Krallen den Leichenzug. um
sofort alle dem Rachen des Fegefeuers zu übergeben. Die Nachhut bilden noch lebende Obri-
sten und Gesindt. Kleine Nebenskizze: sihet man Baurn und Bäurin lustig herumb springen,
vff dess K. zu S. (Königs zu Schweden) gesundheit trincken.“ Das satirische Flugblatt spielt
auf den Sieg Gustav Adolfs über die Liga am 17. September 1631 bei Breitenfeld an, durch wel-
chen die Contributionen (und Abgaben) für das Volk aufhörten. Seltenes Blatt, einige Stellen
unterlegt.
574 — Abcontrafactur der grossen mächtigen vnd noch nie erhörten Trummel der
Ligae, so sie weit vnd breit rühren Volck zu werben vnd Teufflisch Geld auff
die Hand geben. Im Vordergrund einer Landschaft die grosse Trommel, an der
eine Gruppe von Geistlichen zieht; rechts ein geistlicher Wechsler mit Geld-
säcken, durch die man einen Kriegsmann zu werben sucht. Radierg. Fol. 40.—
Weller, Poet. Ann. I, 712, setzt das Blatt in das Jahr 1631. Unter der Darstellung zweispaltiges
Gedicht in Typentext, in dem auf das 1623 erschienene Buch von Campanella, Status solis hin-
gewiesen wird.
574a Dasselbe. Ähnliche, jedoch nicht ganz übereinstimmende Darstellung im Ge-
gensinne. Der Text ist hier gestochen und mit dem des vorhergehenden Blat-
tes identisch bis auf die letzten 16 Zeilen. Selten. 40.—
575 — Der Erbarn verderberischen Papistischen Liga Pritzschmeister vnd dessen
gehorsamste grobe Schüler. Drei Tyllische Soldaten über eine Bank gezogen
erhalten von 2 Schweden die Pritzsche, im Hintergrund die Flucht des Heeres
von Tilly. Radierung von 1631. Fol. 25.—
Nicht bei Drugulin. Unterhalb der Darstellung drei Spalten Verse: Potz tausent ... es ist nim-
mer aus. Sehr seltenes und interessantes Blatt. Aufgezogen.
Medizin
576 Aderlassmann. — (Ostendorfer), M. Bericht auff dis neben gestelt bilde / von
wegen des Aderlassens, welche Ader, vnd wo man die selben, in zeit der Pesti-
lentz, nach jedes malns der fürgefallen note gelegenhait, zulassen pflegt, vnd
lassen soll. In der Mitte ein Aderlassmann in Holzschnitt mit Monogramm:
M 1555 (M. Ostendorfer), umgeben von Erklärungen in Typendruck (rot und
schwarz). Regenspurg durch Hansen Khol, (1555). Qu.-Fol. 250.—
Drugulin 165. In den ausführlichen Erklärungen wird genau angegeben, wo der Kranke zur Ader
gelassen werden muß, je nach Lage der Pestbeulen, und an der Figur wird es durch Buchstaben
bezeichnet. Sehr seltenes, interessantes medizinisches Flugblatt. Leicht stockfleckig, sonst
tadellos erhalten. Siehe Abbildung auf Tafel II.
577 Charetanus (Ketham), Johannes (Deutsch. Arzt, ca. 1500). Wundartznei, vnd
der ! Chirurgen handtwirckung. / Zu allen gebrechen des gantzen Leibs, Mit
was zufällen die / entstehn, Vil edler, bewärter Artzeneien, Rath vnd Mei- /
sterstück. Fürnemlich der vil berümpten Aertzt, / Joannis Charetani, Lanfranci,
Laurentii, Friesen &c. / Gründlicher bericht der Aderlässe. / Mit Titelholz-
schnitt u. einem Holzschnitt im Text. Frankfurt, Christ. Egenolph, 1534. 16 Bll.
4°. Pgt. Verkauft
In keiner Bibliographie erwähnt. Außerordentlich selten. Der erste Holzschnitt stellt einen Ein-
geweidemann dar, der zweite einen Aderlaßmann. — Nach Brunschwig eines der ältesten deut-
schen Bücher über Chirurgie. Schönes Exemplar. Siehe Abbildung auf Tafel VII.
578 Delineation, Conterfetische, der Wundergeschicht, so sich in Augsburg den 30.
November 1683 in der so genannten Fuggerey zugetragen von 4 Kindern einer
Maurersfrau in Augsburg. Darstellung der Vierlinge nebeneinander tot auf
einem Tische liegend. Gleichzeitiger Kupferstich. Gabriel Ehinger sc. Gr.-Qu.-
Fol. 20.—
Drugulin 3140. Aufgezogen, oben etwas beschnitten.
579 Emmenius, Andreas, Physicus zu Zittau. Wahre, beglaubte Contrafactur oder
Abriss vnd beschreibung der wunderseltzamen (doch nicht abschewlichen) Ge-
burt, welche den 12. Tag Monats Augusti dieses 1618. Jahrs vnter eines Hoch-
59
573 Liga. — Abbildung der zwar Hoch-betrübten, doch wolzeittigen vnd Aller-
schädlichsten Reichs-Verderberin, Leich-bestättigung, namens die Contribv-
tion, welche von ihren Helffers Helffern, in dero gebührende Pönitentz-Cam-
mer, mit grossem Heulen vnd wehklagen, convoyirt vnd begleydet wird. Unten
zweispaltiges Gedicht u. Erklärungen in Typendruck: Hier wird getragen hin
— Dem Quartirmeister ist, nach euch sehr weh vnd Jach. Anonymer Kupfer-
stich, (1631). Fol. 25.—
Weller I. 637, 2. Variante von Drugulin 2004. Die Darstellung zeigt im Vordergrund links ..Die
verstorbene Contribution Selbsten, welche von acht Principal Obristen zum Grab getragen wird.
,.Voran zieht ein großes Gefolge geistlicher und weltlicher Fürsten, welche auf dem Wege zum
Fegfeuer sind. Cerberus erwartet mit der Grabschaufel in den Krallen den Leichenzug. um
sofort alle dem Rachen des Fegefeuers zu übergeben. Die Nachhut bilden noch lebende Obri-
sten und Gesindt. Kleine Nebenskizze: sihet man Baurn und Bäurin lustig herumb springen,
vff dess K. zu S. (Königs zu Schweden) gesundheit trincken.“ Das satirische Flugblatt spielt
auf den Sieg Gustav Adolfs über die Liga am 17. September 1631 bei Breitenfeld an, durch wel-
chen die Contributionen (und Abgaben) für das Volk aufhörten. Seltenes Blatt, einige Stellen
unterlegt.
574 — Abcontrafactur der grossen mächtigen vnd noch nie erhörten Trummel der
Ligae, so sie weit vnd breit rühren Volck zu werben vnd Teufflisch Geld auff
die Hand geben. Im Vordergrund einer Landschaft die grosse Trommel, an der
eine Gruppe von Geistlichen zieht; rechts ein geistlicher Wechsler mit Geld-
säcken, durch die man einen Kriegsmann zu werben sucht. Radierg. Fol. 40.—
Weller, Poet. Ann. I, 712, setzt das Blatt in das Jahr 1631. Unter der Darstellung zweispaltiges
Gedicht in Typentext, in dem auf das 1623 erschienene Buch von Campanella, Status solis hin-
gewiesen wird.
574a Dasselbe. Ähnliche, jedoch nicht ganz übereinstimmende Darstellung im Ge-
gensinne. Der Text ist hier gestochen und mit dem des vorhergehenden Blat-
tes identisch bis auf die letzten 16 Zeilen. Selten. 40.—
575 — Der Erbarn verderberischen Papistischen Liga Pritzschmeister vnd dessen
gehorsamste grobe Schüler. Drei Tyllische Soldaten über eine Bank gezogen
erhalten von 2 Schweden die Pritzsche, im Hintergrund die Flucht des Heeres
von Tilly. Radierung von 1631. Fol. 25.—
Nicht bei Drugulin. Unterhalb der Darstellung drei Spalten Verse: Potz tausent ... es ist nim-
mer aus. Sehr seltenes und interessantes Blatt. Aufgezogen.
Medizin
576 Aderlassmann. — (Ostendorfer), M. Bericht auff dis neben gestelt bilde / von
wegen des Aderlassens, welche Ader, vnd wo man die selben, in zeit der Pesti-
lentz, nach jedes malns der fürgefallen note gelegenhait, zulassen pflegt, vnd
lassen soll. In der Mitte ein Aderlassmann in Holzschnitt mit Monogramm:
M 1555 (M. Ostendorfer), umgeben von Erklärungen in Typendruck (rot und
schwarz). Regenspurg durch Hansen Khol, (1555). Qu.-Fol. 250.—
Drugulin 165. In den ausführlichen Erklärungen wird genau angegeben, wo der Kranke zur Ader
gelassen werden muß, je nach Lage der Pestbeulen, und an der Figur wird es durch Buchstaben
bezeichnet. Sehr seltenes, interessantes medizinisches Flugblatt. Leicht stockfleckig, sonst
tadellos erhalten. Siehe Abbildung auf Tafel II.
577 Charetanus (Ketham), Johannes (Deutsch. Arzt, ca. 1500). Wundartznei, vnd
der ! Chirurgen handtwirckung. / Zu allen gebrechen des gantzen Leibs, Mit
was zufällen die / entstehn, Vil edler, bewärter Artzeneien, Rath vnd Mei- /
sterstück. Fürnemlich der vil berümpten Aertzt, / Joannis Charetani, Lanfranci,
Laurentii, Friesen &c. / Gründlicher bericht der Aderlässe. / Mit Titelholz-
schnitt u. einem Holzschnitt im Text. Frankfurt, Christ. Egenolph, 1534. 16 Bll.
4°. Pgt. Verkauft
In keiner Bibliographie erwähnt. Außerordentlich selten. Der erste Holzschnitt stellt einen Ein-
geweidemann dar, der zweite einen Aderlaßmann. — Nach Brunschwig eines der ältesten deut-
schen Bücher über Chirurgie. Schönes Exemplar. Siehe Abbildung auf Tafel VII.
578 Delineation, Conterfetische, der Wundergeschicht, so sich in Augsburg den 30.
November 1683 in der so genannten Fuggerey zugetragen von 4 Kindern einer
Maurersfrau in Augsburg. Darstellung der Vierlinge nebeneinander tot auf
einem Tische liegend. Gleichzeitiger Kupferstich. Gabriel Ehinger sc. Gr.-Qu.-
Fol. 20.—
Drugulin 3140. Aufgezogen, oben etwas beschnitten.
579 Emmenius, Andreas, Physicus zu Zittau. Wahre, beglaubte Contrafactur oder
Abriss vnd beschreibung der wunderseltzamen (doch nicht abschewlichen) Ge-
burt, welche den 12. Tag Monats Augusti dieses 1618. Jahrs vnter eines Hoch-
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