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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0028
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16

STAEDTEWAPPEN.

Kott<‘nl)ur£, JMarlu in Niedcrbayern, f'uhrl in R.
auf' gr. Fuss eine zweilhiirmige s. ßurg.

Kotteniaiii, Stadl in der Frovin/. Südholland, führt
in Gr. unter einem Schildeshaupte einen s. Pfahl. Das
Tfaupt ist gevierlet von G. und G. und hal in 1. und 4.
einen in 2. und 3. einen r. Löwen schreitend (Holland
und Seeiand. Siehe d. W. 1. Bd , 1. Abih., S. 16, Taf. 19.)

Saarriani, siehe : Zaardam.

iagan, llauptstadt des Fiirstenthums gleichen Na-
mens im preuss. Regierungs-Bezirke Liegnilz. — Wap-
pen: ln G. eine zweithünnige s. Burg, zwischen den
Thiirmen ein 4T 1 Löwe.

Saint-]?falo, Stadl in der Bretagne, fiihrt : In R.
ein g. Balken, ohen eine s. Tlaus laufend, unlen fiinf g.
Pfähle.

Scliafllin n^en, Sladt in der Schweiz, führt: In
G. einen aufspringenden, gekrönlen 44 1 Widder mit r.
Whaffen. Allere Siegel und Wappen der Stadt Schaffhau-
sen zeigen den W'idder ungekrönt, aus einem auf s. Fel-
sen stehenden r. Thor oder llaus hervorspringend, und
also eigentlich das W'appen mehr sprechend als in neue-
ren Zeiten.

Scliiitz, Stadt in der Provinz Oberhessen, fiihrt das
Wap pen seiner ehemaligen Herren, der Grafen von
Schlitz, genannt Görz : In S. zwei einseitig gezinnte 44 1
Schrägbalken. -— Dazu einen Helm mit s. Decken,
und einein Flug in Farhen und Figuren des Schildes ais
Kleinod.

Sclinialkaldcn, Stadt in Kurhessen, hekannt durch
den 1531 daselhst abgeschlossenen Bund, führt: ln R.
eine s. Burg mit b. Dächern •, vor der Burg stcht der
landgräflich-hessische Schild *).

Tafel 30.

Scliönlierg;, Markt in Niederbayern. — Das ältere
W'appen hatte unter einem Haupte Bayern, in R. schräg-
gelegt einen g. Pfeil mit s. Flitsch. — Das jezige
Wappen hat das Feld ganz h. und s. geweckt und da-
rin den Pfeil ganz g.

Sclioonltoven, Stadt in der niederl. Provinz Siid-
holland, führt: Yon S. und S. geviertet. 1. und 4. ein
#, 2. und 3. ein r. Löwe.

Scltvmhen, Markt in Oherhayern, erhielt von Iler-
zog Stephan i. .1. 1409 einen Wappenbrief: »Die Wap-
pen so Vnns von vnser graffschraft Va 1 k h enburgk h
ledig worden seint, mit namen ain W'eissen Valckhen
auf ain schwartzen Pergkh mit auffgehnten Fliigeln in
ainer Rodten Veldtung.«

Scltwaiitloci*, Stadt in der Oberpfalz, führt getheilt,
oben # mit dem r.-gekrönten g. (pfälzischen) Löwen
wachsend, unten h. und s. geweckt mit einem # Stiefel,
daran ein g. Sporn. Der Stiefel kam, einer alten Sage
nach, desshalh ins Wappen, weil ein Pfalzgraf, als er
bei Schwandorf einmal hadenden Mädchen nachgieng, einen
seiner Stiefel im Moos verlor.

Sclttvarzenltaclt am Wald, Markt in Oberfran-
ken, führt in Pp. einen s. Hammer mit g. Stiel und ein
s. Todtenhein gekreuzt.

Semgiacli, Stadt im Kanton Luzern, hekannt durch
die 1386, 9. Juli daselhst gelieferte Schlacht und den da-
selhst gefallenen Arnold v. W'inkelried. — Wappen:
In S. unter r. Haupte ein r. Löwe.

Sluis, Stadt in der niederl. Provinz Seeland, führt
in R. zwei gefluthete s. Balken.

Soiuinei*!«Iiauseii, Stadl in Unterfranken, führt:
Getheilt von B. und S. Ohen eine g. Sonne, unten eine
h. Traube mit gr. Blättern.

Staiiislau, Stadt in der österr. Provinz Galizien. —
Wappen: In B. eine r. Burg, mit offenem Tlior, unter
welchem ein s. Patriarchenkreuz, von dessen drittein un-
terstem Querhalken der rechte Arm fehlt.

Stailtaniliof (Stadt am Hof), alte bayrische Vor-
stadt der ehemaligen Reichsstadt Regenshurg, von dersel-
hen durch die Donau getrennt, fiihrt in einem b., s.-ge-
weckten Schilde drei übereinander geschrägte r.

*) Siehc d. W. I. Bd., 1- Abth., S. 32, Tafel 58, N. 2.

Schlüssel. (Das Wappen ist offenbar mil Anklang an
das Regensburger W'appen (s. oben Tfl. 11) entworfen.
üas h., s.-geweckte Feid deutet auf den bayrischen Lan-
desherrn und der dritte Schlüssel soll der Ueberlielerung
gemäss desshalh beigefügl worden sein, weil Stadtamhof
dcn Schlüssel zu Regenshurg selbst bildete).

Slaufen im Allgäu, Markl in der Provinz Schwa-
ben und Neuburg. erhielt 1837 ein Wappen: Getheilt.
Oben von ß und S. gespalten mit den verschlungenen
g. Buchstahen S. T. (Staufen), unten in S. auf gr. Drei-
berg die Ruine einer Burg.

Msilzbacli, Stadt in der Oberpfalz, ftlhrl in S. sechs,
3.2.1, g. Lilien. Ich glaube, dass das Feld richtiger
b. sei.

Teiisclinitz, Stadt in Oberfranken, fiihrt in S. eine
zweithürmigc r. Mauer, vor welcher ein achtfach von #
und S. geständerter Schild steht.

TIiuii, Stadt im Kanton Bern, führt das Wappen
des alten schweizerischen Geschlechtes Thun: In R. ein
s. Schrägbalken, in dessen Oberecke ein g. Stern.

Tliuriinu, Markl in Oberfranken, führt in R. auf
gr. Dreiberg einen s. Thurm, an dem sich der alle
Giech’sche W'appenschild -— geviertet von S. und R.
1. und 4. zwei r. Schaafscheeren nebeneinander, 2. und
3. ein s. Schwan — befindet. Thurnau kam 1565 an
die Giech.

Tirsclieiimitii, Stadt in der Oberpfalz, fiihrt in
S. auf gr. Boden einen Mann in bäurischer Kleidung, der
mit der Hacke Stauden ausreutet. Der Sage nach soll
ein Mann Namens Tirschel durch Ausreutung eines Wal-
des die erste Ursache zur Erhanung eines Ortes an die-
ser Stelle gewesen sein, welcher Ort später Tirscheis-
oder Tirschenreuth genannt worden. Wenn wir also naeh.
heliebter moderner Heraldik das W'appen dieser Sladt als
sprechend annehmen wollen, so müssen wir die Figur
des Mannes im Schilde unfehlbar als das Ebenhild des
bewussten Tirschel erklären. — Ich finde iibrigens das
W’appen von Tirschenreulh in Siegeln nic.ht eher als zu
Ende des XVI. Jahrhunderls.

Tonl, ehemals deutsche Reichsstadt, jezt französisch^
im Departement Niederrhein, fiihrt in G. einen # Adler
mit einem r. Schildlein, darin ein s. T auf der Brust.

Toiilon, Stadt in der Provence, führt in B. ein g-
Kreuz.

Trifteril, (Triftlarn), Markt in Niederbayern,.
führt in B. auf gr. Dreiherg einen nackten Mann, der
einen g. Korh vor sich hält. In älteren Abbildungen
finde ich nehen anderen Farben der einzelnen Stiicke
auch den wesentlichen Unterschied, dass der Mann, statt
eines Korbes, einen Laih Brod hält. Ich hahe diess ältere
VVappen auf der Tafel wiedergegeben.

Trosllierg (Trosburg), Markt in Oberhayern,
führt in B. drei g. (auch gr.) Berge, auf deren jedem ein
s. Thurm mit r. Dache steht. In einern schönen alten
Siegel dieses Marktes, das zwar die Jahrzahl 1320 trägt,
aher der Arbeit nach ofl’enhar aus dem XV. Jahrhundert
stammt, sind die Thiirme so wie hier auf der Tafel, auch
findet sich dort der Berg wohl nur aus kiinstlerischer
Lizenz mit Blumen besät. — Vielleicht war zur Zeit der
Anfertigung des Siegeis das Jahr 1320 traditionell als
dasjenige der Erlangung der Markt- und Wappenfreiheit
bezeichnet.

IJri, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons in der
Schweiz, fiihrt in G. einen 4£ Urkopf nach vorne (in den
ällesten Siegeln nach der Seite) gekehrt mit r. Hörnern
und einem r. Ring durch die Nase.

Tatines. Stadt in der Bretagrie, führt in R. eine s.
Maus mit einem abfliegenden Hermelinkragen um den
Hals. (Die Maus könnte möglicherweise auch efin Her-
melinthier vorstellen sollen.)

Velburg, Stadt in der Oberpfalz, fiihrt in G. einen
gekrönten widersehenden r. Löwen. Bei Siebm. I. 225.
ist das Feld s., der Löwe braun und darunter ein gr.
Dreiberg angegehen. Wie oben findet sich das VVappen
auf den Biirgermeistermedaillen.
 
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