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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0032
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20

STAEDTEWAPPEN.

Crengenbacli (Giengenbach) ehemals Reichs-
stadt auf der Schwabenbank, jezt im Mittelrheinkreis
des Grossherzogthums Baden, flhrt in R. einen s. Fisch.

Derselbc erscheint schon auf einem Siegei der Stadt
a. d. J. 1312, kommt aber auch im Brustschild eines
Adlers vor.

Glni'ats, Stadt imVintsphgau inTirol, führt gespal-
ten von G. und R. Vorne ein gekrönter halber Adler
hinten ein s. Balken.

Gro^snick, Stadt im Anhajt’schen, führt gespalten,
vorne von G. u. # eilfmal getheilt, hinten in S. ein
halber r. Adler aus dcm Spalt wachsend. (Anhalt.)

C*r«4x, Hauptstadt des österreichischen Herzogthums
Steiermark, fiihrt den steirischen Panther, aber gekrönt.*)
So schon auf einem Siegel v. ,J. 1440.

Cirelieaiait, Stadt in der Provinz Oberhessen,
fiihrtin S. auf gr. Fuss einen r.-gekleideten I-Iellepartirer.
Auf dem Helm derselbe wachsend. Decken: r. u. s.

Nach Günther a. a. 0. bcdeutet Grebe so viel als
Dorfbeamter und wäre demnach die AVappenßgur in
entsprechendem Sinne, ctwa als Nachtwächter, zu er-
klären.

Gs*eaa«lile , Stadt irn franz. Delhnat, fiihrt in G.
drei, 2. 1 , r. Rosen.

f- roonilKich. Marktin derbayr. Provinz Schwaben
und Neuburg erhielt i. J. 1837 einen Wappenbrief und
fiihrt in Gr. ein s. Schr'ägfluss.

Grössinajen ( G r o n i n g u e ), Hauptstadt der Pro-
vinz gleichen Namens in den Niederlanden, fiih.it in G.
einen Jj; Doppeladler, mit einem s. Schildlein, darin
ein gr. Balken auf der Brust.

Gti'iiningeit, Markt im Kanton Zürich , führt in
Gr. einen s. Lövven. Die f H. v. Griiningen führten in
Gr. einen r. Schrägbalken, darüber den s. Löwen.

GriiiHlelfin^en, Stadt in der bayr. Provinz Schwa-
ben und Neuburg, führt in S. einen r. - gekr. Jy Löwen
an einem gr. Tannenbaum aufsteigend. Auf der Brust
trägt der Löwe den b. und s. geweckten bayr. Schild.
Dieser Schild ist durch Wappenvermehrung Herzogs Georg
des Reichen von Bayern- Landshut i. J. 1492 als beson-
dere Belohnung der Tapferkeit der Bürger Gundelfingens,
fiinzugekommen. Es heisst in diesem Brief: ,,der dritte
Theil Bayeriand, das ist, sieben blaue und sieben
weisse AVecken“. Daraus hat man clie Regei entnommen,
dass der bayr. Schild eigentlich 21 blaue und 21 sil-
berne Wecken enthalten solle. (Siehe hierüber I. Bd.
1. Abth. bei ßayern.)

GmieenliiHi^en , Stadt in Mittelfranken, führt in
B. auf gr. Fuss, durch den eiu s. Fluss läuft, ein s. 1-Iaus
mit r. Dach.

Tafel 3 8.

Stadt an der ungarischen Grenze in
Unterösterreich, führt (auch Fugger p. 892.) in #
einen schreitenden g. Löwen, def einen s. Thurm auf
dem Rücken trägt.

Malber.xta.ilt, im preuss. Bezirk Magdeburg, fiihrt
von S. und R. getheilt.

Mall im Hennegau (jezt belgisch), führt (naeh
Siebm. I. 221) in G. eine dreithürmige r. Burg, am
Fuss des mittleren Thurmes im Schild geviertet von
Bayern und Pfalz. Die Wappenverleihung schreibt sich
aus der Zeit der bayrischen Herrschaft in Holland. **)

Mambnrg. Als Ergänzung zu S. 13. Taf. 23.
oben, füge ich hier das Wappen der Stadt unter napo-
leonischer Herrschaft bci. Es zeigt unter r. mit drei
g. Bienen belegtem Schildeshaupte in S. auf gr. Fuss
eine dreithürmige n. Burg.

Mannliacli (Hahnbach), Marktin der Oberpfalz,
führt in G. einen b. Fluss, darüber ein r. Hahn.

HarburjSf, Marktin der bayr. Provinz Schwaben und
Neuburg, führt in S. einen r. - gewaffneten # Adler.

Harderwyk, Stadt in der niederl. Provinz Gel-
dern, führt in b. mit g. Schindeln besätem Felde einen
g. Löwen (Nassau?).

*) Dasi steirische Wappen s. d. W. I. Bd. 1. Abth. Taf. 5-

**) Siehe d. W. I. Bd, 1. Abth. bei Bayern.

Maxfelt, Stadt in der niederl. Provinz Oberyss<d
führt in ß. einen s. Balken, darin ein schwebendes r.’
Kreuz.

Maxxfurt, Stadt in Unterfranken. führt von S und

R. (auch umgekehrt) geviertet mit einem aufsprino-pnden
g. oder n. Hasen.

Marzäjerosle (Hartzigeroda), Stadt im Anhalt-
Bernburgischen, führt in S. ein dreithürmiges r. Stadt-
thor an dem mittieren Thurm der Schiid Anhalt.

Haunslieiiii, wappenberechtigtes Pfarrdorf in der
Provinz Schwaben und Neuburg, führt (zufolge Wap-
penbriefes vom J. 1605) in # auf gr. Fuss efn zwei-
thürmiges s. Stadtthor mit r. DächernMud geschlossenem
g. Thor, vor welchem ein r. Bock aufspringt. Der Bock
soll auf den Namen des damaligen Herrn und Wappen-
verleihers, des Pfalzgrafen Zacharias Geizelkofer auf
Haunsheim anspielen.

Maiizeailierg , Markt in Niederbayern, ehemals
passauisch, führt in R. einen aufspringenden s. Wolf.
Auf den neueren Bürgermeistermedaillen wurde irrio
der Wolf in einen Löwen verwandelt, da doch das
erstere zugleich als AVappenthier ßeziehung auf Passau
hat. (s. d.)

le if«va*e (Hävre de Grace), franz. Seestadt am
Kanal, führt in R. auf g. Flammen liegend einen g.-ge-
krönten s. Drachen, von drei, 2. 1, g. Lilien begleitet.

Mei«l«iiifta*a,-, bekannte Universitätsstadt iiKßaden,
ehemals kurpfälzisch, führt in # den pfälzischen Löwen
auf gr. Dreiberg. Noch i. J. 1257 führte Heidelberg
den einfachen Reichsadler, erst im XIV. Jahrhundert
wurde das gegenwärtige AVappen aufgenommen. (Alone
IV. Bd. 386.)

Meniau, Stadt in der Oberpfalz, führt in B. (alias

S. ) auf gr. Fuss den Ritter St. Georg mit Schikl und
Fahne auf s. Ross einsprengend.

Merrietlen, Stadt in Mittelfranken, ehemals eich-
städtisch, führt in G. einen aufspringenden JL Hasen
der einen s. Bischofsstab hält.

Tafel 39.

MeeaosfeBiliuxelii (Bois - le - Duc), Hauptstadt der
niederl. Provinz Nordbrabant, f'ührt in # unter g,
Schildeshaupte (darin ein wachsender Doppeladler
mit dem österr. Schildlein auf der Brust), ein von #
und S. geviertetes Freiviertel, wo in 1. u. 4. ein g., in
2. u. 3. aber ein r. Löwe sich befindet (Brabant und
Limburg; das Sclüldeshaupt wahrscheinlich kaiserliche
AVappenvermehrung).

Das # Feld findet sich in der Regel mit Gold da-
maszirt.

Ileukelom, Stadt in der niederl. Prövinz Süd-
holland, führt in R. zwei beiderseits gezinnte s. Balken,
dariiber ein dreilaziger b. Turnierkragen. (Siehe oben
S. 9., Taf. 17. Asperen.)

Miifiolxteln, Stadt in der Oberpfalz, ftihrt ge-
theilt, oben in B. ein s. Balken (manchmal auch von
S. und B. dreimal getheiit) unten in G. ein jj: Adler.

Bei Siebm. I. 225. steht. der Adler in S. Das obere
Feld ist das alte 1 euchten b er gis ch e AVappen.
t MöcJtxtädt, Stadt in der Provinz Schwaben und
Neuburg, führt in S. einen r. Zinnenthurm, an welchem
vorne der Schild Bayern hängt.

Hollfeld, Stadt in Oberfranken, führt in ihrem
Schiide das Bild des gekrönten deutschen Kaisers mit
Krone, Zepter und Reichsapfel zu Pferd sizend. Das
Feld ist g., das Pferd s., der Boden gr.

Immenxtiiilt, Stadt im Allgäu führt ein neues
„Phantasie - AVappen c:: Unter s. Schildeshaupte von Gr.
u. S. gespalten, vorne ein s. Fisch, hinten ein gr.
(Hopfen-) Zweig; im Haupte ein g. Engelskopf, der mit
einem g. Bienenkorb bedeckt ist.

Die Kopfbedeckung soll wol auf den Namen Immen
i. e. Bienen anspielen.

I*ig<?llieim, ehemalige Residenz K. Karls des
Grossen, jezt Marktflecken in der grossherz. Provinz
Rheinhessen, führt (nach Siebm. I. 221.) in S. aus r,
Zinnenmauer wachsend einen # Adler.
 
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