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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0046
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34

STAEDTEWAPPEN.

mit einem Schilde mit dem meissnischen Löwen verdeckt;
rechts vom Thurme eine offene, mit den Eingern nach
ohen gerichtete Hand, links eine Rose (die altenburgische).
Farben: Feld g., Löwe , Hand s., Rose r. mit aus-
geschlagenem gr. Bärtchen.

Alt-Geising, kleiner Bergflecken im Königreich
Sachsen, Regierungsbezirk Dresden, an derböhmischen
Grenze, führt eiuen Schild mit dem Bergwerkgeräth über’s
Kreuz gelegt und vier Blümchen in den dadurch gebilde-
ten vier Winkeln. Die Gründung des Ortes ist durch den
Zinnbergbau veranlasst worden, der jetzt mit dem nur
durch einen Bach getrennten Bergflecken Neu-Geising
zu einer Gemeinde vereinigt worden ist. Ein sehr alter
Stempel zeigt einen Schild mit zwei über’s Kreuz gelegten
Haken, rechts ein Hammer , links ein Mühlsteinähnliches
Geräth; oben und unten zwischen den Iiaken und hinter
dem Hammer ein Stern. Farben: nicht bekannt. (Siehe
Neu-Geising.)

Altstadt, auch Alt-L an d stein genannt, Städtchen
im Königreich Böhmen am Au- und 'Wieselgraben.
Wappen: ein schrägrechts getheilter Schild, unten Tt
und oben r.; im letzteren Theile ein s. Ast mit drei Blät-
tern und zwei Wurzeln, vielleicht entlehnt dem Wappen
des im 14. Jahrhundert ausgestorbenen Geschlechtes der
von Landstein, denen es gehörte.

Amsclielberg, Städtchen im Königreich Böhmen
am Bache Mastnik, im Berauner Kreise. Dessen Wap-
pen ist eine gezinnte s. Stadtmauer mit einem viereckigen,
gezinnten , r.-bedachten Thurme in B.; im offenen Thore
eine nach Links gewendete # Amsel mit g. Schnabel und
Füssen auf einem gr. Hügel.

Aiiger, Marktflecken im Kaiserthum Oesterreich,
Herzogthum Steiermark, an der Feistritz, i. J. 1544 mit
Marktrecht und einem Wappen, einer gr. Linde auf gr.
Anger in R., begnadigt.

Asmsiberg, Stadt im Königreich Sachsen, Regier-
ungsbezirk Zwickau; gegründet 1496 von ILerzog Georg
aemBärt. von Sachsen, erhielt von Kaiser M axim i 1 i an I.
dm 22. März 1501 einen AVappenbrief, worin ihr folgendes
Wappen ertheilt wird: ein g. Schild, darin ein w. klei-
ner befindlich, worauf Eisen und Fäustel (Bergmanns-
geräth) # mit den Stielen übereinander gelegt. Zur Seite
des Sckildes Bergknappcn in w. Kleidern, auf den Häup-
tern brennende (Gruben-) Lampen, welche das Bildniss der
heiligen Anna, sitzend auf einem g. Stuhle, bekleidet mit
b. Kleide, das Haupt mit w. Schleier umwunden, halten.
Auf ihrem rechten Arme sitzt das unbekleidete Christus-
kind, auf dem linken Maria, dessen Mutter, im b. Kleide
mit herabwallendem blondem Haare. Auf dem Schilde
ein geschlossener Turnierhelm, von welchem b. imd g.
Helmdecken herabfalien. Ueber dem Helme ein g. Stern,
links eine g. Mondsichel, rechts eine Sonne mit ausgebrei-
teten Strahlen ins Dreieck gestellt, welche, wie derWap-
penbrief sagt, ihren Schein und Glanz auf den Helm geben.
(Yergl. Rückblicke auf Annabergs Yorzeit. Heft III. S. 85.)

Tafel 68.

Aimalnsrg, Städtchen in der Annaburger Haide, am
neuen Graben in der pr.eussischen Provinz Sachsen,
hiess bis zum Jahre 1573 Lochau, erhielt dann von der
sächsischen Kurfürstin Anna, wie das neuerbaute alte
Schloss L o ch a w den heutigen Namen ; führt einen Rosen-
stock mit fünf Rosen im Siegel. Besondere Far b en nicht
bekannt.

Aruau, Stadt im Königreich B öhm en, im Bidschower
Kreise an der Elbe, im 12. Jabrhundert durch Anlegung
der Burg Hostin entstanden. Das Siegel der Stadt zeigt
eine gezinnte s. Mauer mit offenem Thore und heraufge-
zogenem Fallgitter zwisohen zwei viereckigen Tliürmen
mit r. Satteldächern und g. Knöpfen; hinter dem Thore
erhebt sich eine Linde, auf deren Gipfel ein br. Adlermit
ausgebreiteten Flügeln sitzt. An jedem Thurme steht ein
Riese mit büffelledernem Leibrocke und langen herabhän-
genden braunem Haare. Der rechts stehende hält den

böhmischen Löwenschild, der links stehende den altböh-
mischen Schild mit dem # Adler in S. in der Hand,
mit den andern Händen fassen sie den Lindenbaum an.
Die Farbe des Schildes ist b.

ArofelS, Marktflecken im Kaiserthum Oesterreich,
Herzogthum Steiermark, an der Pessnitz, sehr alter Ort,
früher den Herren vonArnfels gehörig, deren Wappen,
einen rechts gewendeten, zum Aufflug geschickten, natür-
lichen Aar auf einem natürlichen Dreihügel in R., er noch
führt.

Arens- Arns'berg, Stadt im KönigreichPreussen,
Hauptstadt des Regierungsbezirks gleichen Kamens in der
Provinz Westfalen an der Ruhr; sehr alter Ort, Sitz einer
ausgestorbenen Dynasten-Familie bis 1368; daher das
älteste Siegel der Stadt, deren Wappen einen s. Adler
in B., zeigt.

Aseli, Stadt im Königreich Böhmen, im Ellbogner
Kreise an der Aschbach; sehr alter Ort, Sitz einer beson-
deren Herrschaft, sonst reichsfrei. Wappen: drei s. Asche
(auch Aesche gen.) in Kreuzesform übereinander gelegt,
mit den Köpfen aufwärts im b. Felde, Auf dem Schilde
ein geschlossener Turnierhelm mit b. und s. Helmdecken,
auf demselben die drei Fische, wie im Schilde, als Zier.

Atie, kleines Städtchen im Königreich Sachsen, Re-
gierungsbezirk Zvückau, früher zur Herrschaft Schwar-
zenberg gehörig, führt zwei mit Fähnchen besteckte
hölzerne Stege über einen Fluss; weil hier Schwarzwasser
und Mulde (Zwickauer) zusammenfliessen. Im alten Sie-
gel Anfang des 17. Jahrhunderts nur ein Steg ohneFäkn-
clien über ein Wasser.

Auerbacll, Stadt im Königreich Sachsen, Regier-
ungsbezirk Zwickau, sonst besondere Herrschaft. Wap-
pen: in R. ein g., zum Streit gerüsteter Löwe mit aus-
geschlagener Zunge und doppeltem Schweife. Sehr wahr-
scheinlich der voigtländische Löwe. (S. Adorf.)

Anaia, Städtchen im Neustädter Kreise des Gross-
kerzogtkums Weimar am Aumabach, erscheint zu Anfang
des 14. Jahrhunderts als Stadt, führt eiuen Eichbaum mit
einem darauf sitzenden Eichhörnchen im Siegel. Farben:
unbekannt.

Alisclia, Stadt im Königreich Böhmen im Leitme-
ritzer Kreise, ward im 15. Jahrhundert durch die Bcsitzer,
die IJerren Berka von Duba, zur Stadt erhoben und
mit einem Wappen begabt. Dasselbe stellt dar: eine
s. gezinnte Mauer mit offenemTkore und heraufgezogenem
Fallgatter und aufgeschlagenen Flügelthüren. Zur Seite
des Thores zwei viereckige gezinnte Thüi-me mit r. Dache
und g. Knöpfen. Zwischen beiden Thürmen in der Mitte
über derMauer das Familienwappen der Berka von
Duba, ein nack Rechts geneigter Schild, darin zwei 4T
gestümmelte Baumäste in G.; auf dem Schilde ein ge-
schlossener, gekrönter Turnierhelm mit g. und Helm-
decken, auf dem Helme ein geschlossener g., nachRechts
gewendeter Flug, mit den # Baumästen belegt.

AllSSig, Stadt im Königreich Böhmen, Kreis Leit-
meritz, an der Elbe, alter Ort, angeblich schon 827 erbaut.
Das ihr vom König Ladislaus i. J. 1476 verliehene
Wappen ist ein Schild mit einem zum Streit gerüsteten,
s., doppelt. geschwänzten Löwen , dessen Kopf mit einem
Tumierhelme bedeckt ist, auf welchem ein mit den Sack-
sen nach Rechts gekehrter, gesckJossener, g. Adlerflug
steht. Die Krallen des Löwen sind g. und die Yorder-
pranken gepanzert.

Anwal, MarktfleÄen im Königreich Böhmen im
Kaurzimer Kreise, führt im b. Schilde ein gezinntes fetück
Mauer mit einer Pforte, darauf e:n Haus mit r. feattcldach
und g. Knöpfen steht, daneben rechts ein hoher Linden-
baum.

Bakofeil, Städtchen im Königrelch Böhmen am
linken Ufer der Iser, im Bunzlauer Kreise, sehr alter Ort,
dessen Name aus Babkov entstanden sein soll, führt ei-
nen liohen. viereckigen, s. Thurm mit offener Pforte, einem
# Satteldache mit g. Knöpfen im Siegeh
 
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