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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0065
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STAEDTEWAPPEN.

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Feldbachj auch Vellenbach, Mavktflccken im
österreichiscben Kaiserstaate, im Plerzogthum Steiermark,
an der Raab. Spuren römischer Ansiedelung beurkunden
sem liolies Alter; wird schon i. J. 12G5 Stadt genannt
und sank später zum Fleeken herab. Wappen: ein ge-
theilter Schild, oben b., unten ein nacli Reclits schwimmen-
der s. Fisch auf der Oberfläche eines Flusses. DerSchild
wird Yon einem gefiügelten wachsenden Engel getragen.

Flöliail, Flehen, böhm. Blsany, Blzany-Kau-
noY, Stadt im Königreiche Bölimen, im SaatzerKreise,
am Goldbache, führt als Wappen eine s. gezinnte Mauer
mit offenem Tliore, aufgezogenen Fallgatter und aufge-
schlagenen g. Thorfliigeln inB. Auf derMauer zwei vier-
eckige s. Thürme mit einem Fenster. Zinnen und spitzigen
r. Däcliern; zwischen diesen das Wappen der Herren
Yon Jllemburg: ein g. Schild mit einem s. Balken
schrägrechts überzogen, auf welchem drei r. tlerzen liegen.
Ueber dem Sclulde stelit ein g. F.

I'«rb(*s. böhm. BoroYany, Städtchen im Königreich
Böhmen, im Budweiser Kreise, am Strobnitzbache, führt
im Wappen einen Yiereckigen s. Thurm mit einem
offenen Thore, dessen Fallgatter aufgezogen ist, mit s.
Mauern mit Zinnen und Sckiessscharten an beiden Seiten
auf gr. Boden im b. Felde. Ueber dem Thore ist eine
fünfblätterige r. Rose — die Rosen b e r gi s ch e — ange-
bracht, darüber sind zwei Fenster und auf dem r. Sattel-
dache des Thurmes zwei g. Knöpfe. Hinter dem Thurme
an der rechten Seite ragt eine s. Fahne mit der Rosen-
bergische Rose geziert hervor. Vermuthlich hat der Ort
i. J. 1588 Yon einem Iierrn von Rosenberg dies Wappen,
verliehen bekommen.

Frassiiäii, wind. Braslowe, Prazlonze, Bras-
low, Marktflecken im österreickischen Kaiserstaate, Her-
zogthum Steiermark, schon in Urkunden y. J. 1140
erwähnt, führt alsWappen einen r. durch einen schmalen
g. Querbalken getheilten Schild, worin aber über dem
Balken clie s. Buchstaben M. S. und unter demselben
F. O. stehen, womit Hoc Signum (siguillum?) FraslavÄe
Oppidi ausgedrückt werden soll.

Freilseit, unter dem g. Rehho rn, böhrn. Svoboda,
Städtchen im Königreicli B ö hm en, im Bidsckower Kreise,
an der Aupa, entstanden durch den Bergbau am g. Reh-
hornberge, der sehon in den ältesten Zeiten hier hetriehen
wurde, erhielt vom Kaiser Ferdinand II. den 30. Aug.
1546 die Grereclrtsame einer Bergstadt und wahrscheinlich
auch sein Wappen, bestehend in einem gespaltenen
Schilde, worauf rechts einhalber, rechtssehender Adler
mit g. Klauen und r. ansgeschlagener Zunge in G. und
links im r. Felde oben: Schlägel und Eisen (das bekannte
Bergmannsgeräth) in Eatnrfarbe übers Kreuz gelegt und
unten ein g. Rehgeweih.

Freistaclt, Stadt des österreichischen Kaiserstaates,
Erzherzogthum. 0 e s t e rr e ich, ob der Enns im Mühlviertel,
an der Eeld-Äist, führte das alte herzoglich österreichische
Wappen, den s. Balken (oder Binde) in R.

Freistaclt, auchFreien-, Stadt des österreichischen
Kaiserstaates, Herzogthum Sclrlesien, an der Elsa, be-
stand schon im 13. Jahrhundert. Das Wappen derselben
ist: ein gespaltener Schild, anf dessen rechter Seite ein
halher, einköpfiger, rechtssehender g. Adler mit ausge-
sehlagener r. Zimge in B. (der oherschlesische) und auf
der linken ein halber Zweig mit drei grünen (Linden?)
Blättern und einer gr. Frucht in R.

FreitvaMail, auch Vrienwalde, Stadt des öster-
reichischen Kaiserstaates, Herzogthum Schlesien, an
der Bila, besass schon i. J. 1295 Stadtrecht, führt im
W Tappen einen nach Rechts schreitenden ijff Bären auf
gr. Boden in G., auf dessen Rücken der rechtsschauende
Jk (scklesiscke) Adler mit r. ausgeschlagener Zunge, g.
Waffen jund dem s. Etalbmonde auf der Brust, dessen
nach aufwärts gekehrte Spitzen in Kleeblätter endigen,
welcber auch in der Mitte mit einem s. Kreuzcken besteckt
ist, — eingekrallt sitzt. Dies Wappen soll ihr zu An-
fange des 16. Jahrhunderts vom Fürstbischof vonBreslau,

Bd. I. Abth. IV.

Johannes von Turzo, ihren Grundherrn eriheiit nnd am
24. Dec. 1574 von dem Fürstbischof Martin Gerstmann
genehmigt und bestätigt worden seiu.

8 l'(‘U«i(‘Hlhsi! I. Stadt des österreichischen Kaiser-
staates, Herzogthum S ch 1 e sien, am Schwarzwasser, wird
sclron i. J. 1213 Stadt genannt und erhielt unter König
Ottokar II. von Bölimen Erneuerung ihrer Rechte und
das Wappen, bestehend in einem zwischen zwei Felsen
auf gi. Boden stelienden Bergmanne in Kutte und w.
Hosen mit gr. Kappe auf dem Kopfe, einem langstieligen
Hammer auf der rechten Schulter im h. Felde, als An-
deutung auf den hier bctriebenen Bergbau. So giebtWi-
dimski in s. böhm. Städte-Wappenbuch das Siegel, da-
gegen berichtet von Saurma-Ieltsck in s. Wappenb.
der schles. Städte, dass der Stadt ältestes Siegel v. J. 1562
einenBergmann zeige, der stehend mit derRecliten das Eisen
schultert und sicli mit der Linken auf eine Siefenkratze
stützt und umgeben ist von scklanken Bäumen und hlüh-
enden Gesträuchern, als Anspielung auf den Ortsnamen.
Dieselbe Darstellung haben Stempel v. J. 1624 und 1651.
S. die zweite Abbildung.

Friedau, wind. Ormoz, Ormousche, Stadt im
österreichiscken Kaiserstaate, Herzogthum Steiermark,
an der Drau, wurde um das J. 1200 vom ITerzog Leo-
pold II. von Steiermark erbaut und bald darauf Stadt;
ihrWappen ist ein einzeln stehender, runder, mit Zinnen
gekrönter und drei Lugtkürmchen mit spitzigen Dächern und
g. Knöpfen an der Seite besetzter s. Tliurm auf gr. Boden
im b. Felde. In den Thurm führt eine offene Pforte, deren
Fallgatter aufgezogen istnnd zur rechten Seite des Thurms
steht ein g. abnehmender Mond, links eine g. Sonne.

Frietlberg, Stadt im österreichischen Kaiserstaate,
Herzogthum Steiermark, am Wechselbei'ge. Der Ort
ist schon zur Römerzeit bekannt gewesen xmd wird i. J.
1114 bereits unter den Herren von Friedberg Stadt ge-
nannt, erhielt aber erst in der Mitte des 15. Jabrhunderts
vom Kaiser Friedrich IV. ihr Wappen, bestehend in
dem österreichischen Bindenschilde (s. Querbalken in R.),
welches von zwei br. bekleideten Armen umsohlungen ist,
die sich oben darüber an den Händen fassen — im b.
Eelde.

Tafel 89.

Friecllserg, aucli Frieberg, Frimburg, Frei-
burg, böiim. Zämosti, Marktflecken ixn Königreich Böh-
men, im Budweiser Kreise, an dei' Moldau, wurde zwi-
schen 1551 —1592 von seinem Grundherrn Wilhelm von
Rosenberg zum Markfcflecken erhoben nnd mit seixrem
Familienwappen, der r. Rose in S., begabt.

Friefleberg, Städtchen des österreichischen Kaiser-
staates, ITerzogthum Schlesien am Schlippebache, ent-
stand aus einer Ansiedlung unter der Haugwitzischen Burg
Friedeberg, war Ende des 14. Jahrhunderts schon
Elecken und erhielt 1793 Stadtrecht. SeinWappen zeigt
eine halb verfallene s. Burg mit einem rxxnden in Zinnen
endenden Wartthurme in B. Aus der Zinne des Thumxes
wächst ein gr. Kieferbaum. Reclxts an denx Tlrarrn isfc ein
Kirchhaxxs mifc Thüre und zwei Fenstern angebaut, deren
r. Satteldacli mit einem Kreuze geziert ist; links vom Thurm
verfallenes Mauerwerk mit einem Thore.

Fi'iedecfe, Stadt des österreichischen Kaiserstaates,
Hei’zogthum Schlesien, hat als Wappen einen ge-
spaltenen Schild, in dessen rechter g. Plälfte ein halber,
nacb Rechts gekelxrtei' s. Adler mit g. Fängen (der pol-
nische?) und in der linken b. Hälfte ein latein. s. F. an
der Spalte steht. Auf dem Schilde ruht eine g. Grafen-
krone. Vorstehende Blasonirung der rechten Schildeshälfte
wird von S aurma-Ielts ch in s. Wäppenb. cler schles.
Sfcädte verworfen; clerselbe sagt, dass eine alte herzogl.
tesckensche Staclt keihen andern Adler als clen teschen-
schen, d. i. den obersckles., g. in. B. führen könne.

Fi’iesaels, Sfcadt des österreicliischen Kaisei’staates,
Königreich Jllyrien, Kreis Klagenfurt, am Meiluifcz, führfc
eine Mauer mifc offenem Thore, dessen Fallgatter aufge-

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